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Wer ist Violet Park?
'Valentine, Jenny - Wer ist Violet Park?'
s ist unglaublich, was in Taxis alles vergessen wird. Sogar Urnen sind dabei. Als Lucas frühmorgens die Taxizentrale betritt, kann er die Augen nicht von der Urne lassen, die dort verloren und seit Jahren vergessen im Regal herumsteht. Die Aufschrift: „Violet Park (1927 – 2002)“. Wer war diese Frau? Woran ist sie gestorben?
Lucas, sechzehn, fühlt sich merkwürdig von Violet angezogen. Ihr Todesjahr 2002 war zugleich auch das Jahr, in dem sein Vater verschwand. Niemand weiß bis heute, ob der Journalist einfach abgehauen ist, weil ihn das Leben mit seinen Kindern und der unzufriedenen Ehefrau maßlos gelangweilt hat, oder ob er vielleicht tödlich verunglückte. Doch wie so oft, wenn man beginnt, sich für eine Sache besonders zu interessieren, kommen überraschenderweise von überall Hinweise, als ob sich Wahrnehmungsfilter im Kopf verschoben hätten. Lucas findet heraus, dass sein Vater mit Violet befreundet war und nachdem er mit dem besten Freund seines Vaters gesprochen hat, beginnt für Lucas ein schmerzhafter Erkenntnisprozess. Auch wenn er gerne die alten Klamotten seines Vaters trägt und ihn als Helden vergöttert – er war es einfach nicht, so sehr sich Lucas dies auch wünscht.
Bei „Wer ist Violet Park“ handelt es sich um das glänzende Debüt der englischen Autorin Jenny Valentine, die mit klarem Stil und lockeren, klugen Dialogen spannend und mit unerwarteten Wendungen die Suche nach den Wurzeln des erwachsenwerdenden Lucas begleitet. Dabei erfährt er nebenbei eine ganze Menge über die Welt der Erwachsenen. „Das ist es, was du tust, wenn du erwachsen wirst, du stellst dich Dingen, denen du lieber aus dem Weg gegangen wärst, und du nimmst die Tatsache hin, dass niemand so ist, wie du eigentlich gedacht hättest, vielleicht nicht mal im Entferntesten.“ Ein klasse Roman.
Manuela Haselberger, 2009-01-20
 
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