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Finanzkrise
'Torday, Paul - Charlie Summers'
uch der englische Autor Paul Torday („Lachsfischen im Jemen“ und „Bordaux“) schildert die hysterischen Jahre vor dem Platzen der großen Finanzblase. Sein Protagonist Eck kommt nach einem traumatischen militärischen Einsatz aus Afghanistan zurück und ist froh, als er von seinem Schulfreund Bilbo das verlockende Angebot erhält, in dessen Investmentfonds mitzuarbeiten. Im Grunde geht es darum, dass Eck seine guten Kontakte zu Freunden nutzt und weiter ausbaut, um bei abendlichen Einladungen diesen ein sehr riskantes finanzielles Engagement mit traumhafter Rendite schmackhaft zu machen. Keine schwere Arbeit für Eck, der auf dem gesellschaftlichen Parkett glänzt, denn die Gier überwiegt bei den meisten.
In Frankreich lernt Eck Charlie Summer kennen. Charlie ist ein brillanter Aufschneider und Hochstapler. Als er sein japanisches Hundefutter nicht mehr an den Mann bringt, versucht er es mit nahezu ungenießbarem holländischem Wein. Während Eck und sein Chef in Milliardenhöhe scheitern, doch immer noch in der Lage sind, einen finanziellen Joker aus der Hinterhand zu zaubern, scheitert Charlie dagegen auf der ganzen Linie und darbt immer wieder am Existenzminimum.
Paul Torday erzählt die Geschichte unserer Gegenwart, als plaudere er entspannt vor dem Kaminfeuer. Sehr elegant, mit englischer Gelassenheit und einem Schuss Ironie zeigt er, dass die Gier nach immer mehr in eine Sackgasse führt und das Scheitern zum Teil der Existenz wird.
Manuela Haselberger, 2010-03-02
 
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