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Emil und der Pelikanmann
Emil, gerade zehn, scheint als Einziger zu bemerken, dass Herr Mietling, der Mann mit dem leuchtenden Schal und dem Hang zu ausgefallener Kleidung, in Wahrheit ein Pelikan ist. Nicht einmal die Mutter interessiert sich für Emils Entdeckung. Sie ist alleinerziehend, abends müde von der Arbeit und hört Emil einfach nicht richtig zu. In den nächsten Tagen kommt Emil mit Herrn Mietling ins Gespräch und zwischen ihm und dem exotischen Vogel in Menschenkleidung entwickelt sich eine wunderbare Freundschaft. Zusammen besuchen die beiden ein Café, sitzen im Park, und Emil lauscht gebannt der Geschichte, wie aus dem Pelikan vom Meer nach und nach ein Mensch wurde. Herr Mietling hat viele Fragen und Emil ist überrascht, wie ganz anders seine Welt aus der Vogelperspektive betrachtet wird. Als er an den Abenden Herrn Mietling das Lesen beibringt, ist dieser nicht mehr zu bremsen und verschlingt schon in kurzer Zeit in der Stadtbibliothek ein Buch nach dem anderen. Er staunt: „Die Wirklichkeit genügt dem Menschen nicht, eine Welt reicht ihm nicht aus.“ Dieser schmale Roman ist eine wunderbare Freundschaftsgeschichte, doch auch ganz nebenbei eine glasklare Analyse durch den unverstellten Blick des Pelikans auf unseren Alltag. Die vielen amüsanten Erlebnisse, die der Pelikan bestehen muss, bis aus ihm ein von den Menschen akzeptierter Herr Mietling wird, ist witzig beschrieben. Als am Ende die Erwachsenen das Geheimnis von Herrn Mietling entdecken, nimmt die Geschichte eine spannende Wendung. Dass richtig gute Freunde einander in der Not helfen, das ist für Emil sonnenklar. Ein ungewöhnliches, sehr empfehlenswertes Kinderbuch. Manuela Haselberger, 2013-05-13 |
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_______ gebundenes Buch _______ Kindle
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© 2013-05-13 by Manuela Haselberger www.bookinist.de |