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Die Zeitungsfrau
'Heinichen, Veit - Die Zeitungsfrau'

o hat sich Commissario Laurenti seinen Urlaub ganz sicher nicht vorgestellt: Mitten in der Nacht wird er von Staatsanwalt Scoglio herausgeklingelt, weil ein Sprengstoffanschlag in Triest verübt wurde und zeitgleich ein Lagerhaus im alten Hafen in die Luft flog. Vor fünfundzwanzig Jahren explodierte schon einmal eine Yacht im Hafen von Triest. Der Attentäter Diego Colombo kam dabei um, obwohl seine Leiche nie gefunden wurde. Seine Frau Tessa war damals mit dem ersten Kind schwanger. Heute betreibt sie als Zeitungsfrau den örtlichen Kiosk, ist bestens über den Klatsch in der Stadt informiert und hat ihre drei, mittlerweile erwachsenen Kinder, alleine großgezogen. Es sieht ganz so aus, als ob plötzlich die alte Geschichte wieder hochgekocht würde. Denn viele wundern sich immer noch über die große Ähnlichkeit aller drei Kinder mit Diego.

Laurenti ermittelt bereits in seinem neunten Fall, und noch immer ersetzt die stimmige Atmosphäre, die Veit Heinichen in einen spannenden Plot packt, fast einen Urlaub in der nördlichsten Stadt des Mittelmeers. In den Verfilmungen spielt der Schauspieler Henry Hübchen die Rolle des Commissario und diese Besetzung passt einfach perfekt.

Die Spezialität von Veit Heinichen, geb. 1957, sind seine wohl ausgeformten Charaktere. Da hat jede noch so kleine Nebenfigur eine Geschichte; auch an stimmige Accessoires, wie die gefälschte Birkin Bag, denkt er. Und man spürt die detaillierten Recherchen des Autors, der seit zwanzig Jahren in der Gegend von Triest lebt. Diese Stadt ist ein ganz besonderer Schmelztiegel vieler Nationen, "die Statistik hat bestätigt, dass Triest die Stadt mit den meisten Streitereien unter Nachbarn ist." Sie bietet aber auch eine Verbindung auf den Balkan, zu Staaten, die noch nicht zur Europäischen Union gehören, und mit dem Hafen eröffnen sich eine unglaubliche Zahl von Schmuggelmöglichkeiten.

Commissario Laurenti kommt nicht daran vorbei seine langjährige Bekannte, die Zeitungsfrau, genauer unter die Lupe zu nehmen. Wer bedroht sie mit Kopien, die sie mehrmals täglich unter ihren Zeitungsstapeln findet? Es sind immer Bilder zu sehen, die ihr Mann damals angeblich gestohlen hat. Eine weiterer Verdächtiger ist der Vater von Daria Bono, der früher auch bei der Polizei als Finanzpolizist gearbeitet hat und in unzählige Korruptionsfälle verwickelt war. Heute sitzt er im Rollstuhl, wird von seiner Tochter, die die Altersresidenz "Golden Age" leitet, mehr recht als schlecht betreut. Auch sie kennt sich ganz hervorragend damit aus, andere Menschen zu erpressen und scheut nicht davor zurück, während einer Beerdigung die Wohnung eines Verstorbenen ausräumen zu lassen.

Mit Schrecken stellt Laurenti fest: "Der gefährlichste Ort der Welt war die Familie. Spannungen wurden ungehemmt hereingetragen und eskalierten." Da wartet eine Menge Arbeit auf den Commissario, Urlaub hin oder her.
Manuela Haselberger, 2016-08-15



   Heinichen, Veit -
   Die Zeitungsfrau
   
    © 2016, , , 0 S.,
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