"Kazuo Ishiguro - Alles, was wir geben mussten"

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Kazuo Ishiguro
Alles, was wir geben mussten
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Bookinists Buchtipp zu

Margaret
Atwood


Oryx und Crake

© 2003

Aus seiner Kindheit kennt Jim die brennenden Berge mit Tierkadavern. Zusammen mit seinen Eltern hat er dem Feuer gebannt zugeschaut. Heute wird Jim von den wenigen Überlebenden einer alles zerstörenden Umweltkatastrophe nur noch "Schneemensch" genannt. Sein alter Name, seine Vergangenheit, nichts existiert mehr. In langen Passagen erinnert er sich, wie es zur jetzigen Situation gekommen ist.

Schon frühzeitig verlässt seine Mutter, die eine Welt, in der Kinder je nach Bedarf in illegalen Babygärten gezüchtet werden können, nicht mehr erträgt, ihre Familie. Jims Vater ist als angesehener Forscher damit beschäftigt, in Hochsicherheits-Laboratorien dem Problem des Alterns ein Schnippchen zu schlagen. Bei der Entwicklung von "Organ-Schweinen", die in unbegrenzter Anzahl von Menschen benötigte Organe spenden können, spielt er eine entscheidende Rolle.


"Kazuo Ishiguro - Alles, was wir geben mussten"


Alles, was wir geben mussten
"Kazuo Ishiguro - Alles, was wir geben mussten"

azuo Ishiguro, der mit Was vom Tag übrigblieb   berühmt wurde, hat sich in seinem Roman "Alles, was wir geben mussten" selbst übertroffen. Den Einstieg macht er seinen Lesern nicht leicht, doch nach und nach kristallisiert sich die Handlung als ein großes gesellschaftliches und medizinisches Experiment heraus.

Kathy, Ruth und Tommy verbringen ihre Kindheit in Hailsham, einem englischen Internat. Aber die Schule ist reichlich ungewöhnlich. Eltern der Kinder tauchen nie auf und die Lehrer heißen Aufseher. Es herrscht eine sachliche, kühle Atmosphäre, die keinerlei Zuwendung vorsieht. Mit zunehmenden Alter spüren die Kinder, dass ihnen ein besonderes Schicksal auferlegt ist.

"Ihr werdet erwachsen, und bevor ihr alt werdet, noch bevor ihr überhaupt in die mittleren Jahre kommt, werdet ihr nach und nach eure lebenswichtigen Organe spenden. Dafür wurdet ihr geschaffen, ihr alle."

Die Karriere der Internatsschüler ist streng vorgezeichnet. Sie werden die Schule absolvieren, einige Jahre als Betreuer arbeiten, wobei sie die Patienten versorgen, die bereits Organspender waren und danach ist es an ihnen, selbst Spender zu werden. Ein Abweichen vom Weg gibt es nicht.

Kathy, die im Internat eigentlich sehr gerne Tommy als ihren Freund gehabt hätte, tritt ihn an Ruth ab. Erst viele Jahre später, Kathy arbeitet bereits als Betreuerin, kreuzen sich ihre Lebenswege wieder und sie lassen alle drei die Zeit ihrer Freundschaft noch einmal Revue passieren.

Frappierend ist bei Ishiguro, wie er eine Welt beschreibt, die kaum Emotionen zulässt. Tommy neigt als Junge zum Jähzorn, doch schon bald reagieren seine Freunde nur mit Hänseleien darauf und er kontrolliert seine Gefühle. Als Heranwachsende wird den Jugendlichen gesagt, dass sie keine Nachkommen bekommen können, Sex unter ihnen erlaubt ist und kein Tabu darstellt. Sie betrachten ihn schlicht als Triebbefriedigung. Vorsicht ist außerhalb des Kollegs geboten, davor warnen die Aufseher vehement, denn "draußen bedeutet Sex alles Mögliche. Wer mit wem Sex habe, sei oft so wichtig, dass die Leute sich gegenseitig zerfleischten und manchmal sogar umbrächten."

"Alles, was wir geben mussten" gehört zu den Büchern, die nicht leicht konsumierbar sind, die den Leser jedoch anregen, Strukturen zu überdenken und jede Menge Diskussionsstoff bieten. Ganz sicher ein Roman, der nicht so schnell in Vergessenheit gerät.
manuela haselberger



   Kazuo Ishiguro -
   Alles, was wir geben mussten
    Originaltitel: »ever Let Me Go;«, © 2005
    Übersetzt von Barbara Schaden
    © 2005, München, Blessing Verlag, 349 S., 19.90 € (HC)
    © 2005, München, Blessing Verlag, 352 S., 9.00 € (TB)
   

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