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Bookinists Hörtipp zu

Stephen King

L.T.s Theorie der Kuscheltiere

© 2002

Hörprobe



Im Kabinett des Todes
Stephen King - Im Kabinett des Todes

ücher mit Erzählungen gehören nicht zu den Lieblingen der Leser. Wenn man sich schon in ein Buch vertieft, dann in ein "richtiges" mit allem Drum und Dran. Und dazu gehört einfach eine gut ausgetüftelte Geschichte mit interessanten Personen, wenn dazu noch das leichte Kribbeln in der Magengegend kommt, stimmt die Mischung.

Beim Meister des Horrors ist das anders. Greift Stephen King in die Computertasten oder skizziert auch nur auf einer einfachen Papierserviette schnell eine Story, dann kommen die Leser auf ihre Kosten. Dafür bürgt sein Name.

Gleich vierzehn Geschichten, die Pikkarten eines Pokerspieles samt Joker waren die Vorlage, versammelt er in seinem neuen Wälzer auf nahezu sechshundert Seiten. Auch dabei ist "Riding the Bullet" zu Deutsch "Achterbahn". Mit dieser Erzählung schrieb King Netzgeschichte, denn als erster renommierter Autor veröffentlichte er eine seiner Geschichten exklusiv im Internet - und ließ sich von seinen begeisterten Leser dafür bezahlen. Seine Erfahrung damit? Es klappte hervorragend, nicht nur finanziell.

Ebenso aufgenommen wurde "Der Mann im schwarzen Anzug". Für diese Story, bei der an der Oberfläche gar nicht mehr passiert, als dass ein kleiner Junge zum Angeln geht und dabei einem Mann im schwarzen Anzug begegnet, wurde Stephen King 1996 mit dem renommierten "O. Henry Award" für die beste Kurzgeschichte ausgezeichnet.

Die schönste Geschichte steht jedoch gleich am Anfang und heißt "Autopsieraum vier". Sie ist ganz aus dem Bewusstsein eines gelähmten Mannes heraus geschrieben, der bereits in der Pathologie ausharrt, bis der Arzt mit der Autopsie beginnt, da er ihn für mausetot hält. Mit welcher Raffinesse King den Schrecken zum Ausdruck bringt, der sich schleichend ausbreitet, ohne dass sich der Mann bemerkbar machen kann, das ist Horror pur. Allerdings, bei Männern gibt es ein Körperteil auf das Verlass ist, vor allem wenn eine Ärztin in die Untersuchung eingreift.

Zusätzliche Infos bietet Stephen King, wenn er am Anfang oder auch am Ende seiner Storys, den Lesern einen Blick in sein Nähkästchen gönnt und ausplaudert, welcher Gedanke oder welches Bild ihn dazu angeregt haben, selbst zur Feder zu greifen - ein lohnender Blick hinter die Kulissen des erfolgreichen Horrorspezialisten.
manuela haselberger



   Stephen King -
   Im Kabinett des Todes
    Originaltitel: »Everything's Eventual«, © 2002
    Übersetzt von Wulf Bergner, Joachim Körber, Hedda Pänke,
   Jochen Schwarzer und Jochen Stremme
    © 2003, München, Ullstein Verlag, 582 S., 22 € (HC)
   

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© 2.4.2003

by Manuela Haselberger
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