|
what a wonderful world Martine und Caroline Laffon - Kinder in den Kulturen der Welt
Allerdings werden die meisten von uns kaum Gelegenheit haben all jene Winkel der Erde zu bereisen, in denen Martine und Caroline Laffon Fotos von Kindern gemacht haben: Birma, Thailand, Kanada, Elfenbeinküste, Namibia, Indien, China, Vietnam, Sibirien, Mali, Mexiko, Papua-Neuguinea oder Sudan, Tibet, Sri Lanka, Kenia oder Madagaskar.
Und überall da gibt es eines: Kinder. Pelzvermummte Kinder, nackige Kinder, bunt bemalte, Kinder beim Tanz, Kinder in der Schule, Kinder beim Essen, große Kinder, Kinder beim Spiel, Kinder bei der Arbeit, Kinder im Haushalt, Kinder bei Zeremonien und Initationsriten.
Wie sang Louis Armstrong: "what a wonderful world", und genau das ist den beiden Herausgeberinnen dieses umfangreichen Bildbandes gelungen. Sie fangen die Vielfalt, die Lebensfreude, die Hoffnung ein, sie schreiben über den Alltag dieser Kinder, dass z.B. die kleinen Chinesen mit drei Jahren das Essen mit Stäbchen erlernen oder mit sechs die ersten der einhundertvierzigtausend Wortzeichen in der Schule schreiben üben. Ganz anders Kinder in Afrika - Schreibübungen im Sand ersetzen Heft und Tafel. Und selbst die kleinen Nomaden in der Mongolei sitzen artig an einer auf Feldsteinen improvisierten Mauer, auf der sie geduldig ihre Schreibübungen absolvieren: stillsitzen ist auch für sie Pflicht.
Oder die Dorfgemeinschaft in Kamerun, die zum Ententanz der Größe nach aufgereiht durch den Ort zieht, bis zu den Pygmäenkindern, die im Urwald eine Schaukel erobern, während sich am steinigen Ufer eines mexikanischen Flusses bis auf ihre Masken nackige Jungen mit improvisierten Holzschwertern eine heldenhafte Schlacht liefern.
Der kleine Pimpf auf Jamaika auf seinem Bambusfloß strahlt genauso wie die acht kleinen Zwerge in blauen Plastikregencapes, die ein vietnamesischer Vater auf seiner Rikscha zur Schule shuttelt. Die Krönung ist unter all den Bildern der Kinder-Schubkarren in Madagaskar.
Sollten Sie nun noch ein Geschenk für jemanden brauchen, der Kinder mag und gerne erfahren würde, wie man als Kind sich in Kamerun vor Verhexung schützt (schlagen Sie´s nach auf Seite 51), dem gefällt dieser "Faden der Seele" sicherlich.
Übrigens beginnen die Autorinnen mit Maniok, Rinderfüßen und Chilischoten, alles Dinge, die Kinder gerne essen, und enden mit großartigen Bildern die ganz kleine und ganz alte Menschen nebeneinander zeigen: Großmutters Geschichten und die Heiligkeit der Familie kommen nicht zu kurz.
Auch wenn es für Millionen Kinder auf der Erde noch eine andere Welt gibt, vom Hungertod bis zur ausbeuterischen Fabrikarbeit oder gar dem Schicksal von Kindersoldaten, alles Themen, die hier nicht vorkommen, ein rundum gelungener Bildband, der einem Armstrongs Motto noch einmal verdeutlicht und ein wenig mit John Lennon träumen lässt.
|
|
||||||||||||
![]() ![]() ![]() © 2.5.2003 ![]() by Manuela Haselberger www.bookinist.de |