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Ein Tag im Juni Virginia Woolf - Mrs. Dalloway
n einem Junitag im Jahre 1923 schlendert Clarissa Dalloway durch die Straßen Londons. Sie ist dabei, für ihre Abendgesellschaft noch Blumen zu besorgen. Es wird einer ihrer berühmten Empfänge. Dieser einzige Tag ist das äußere Gerüst der Handlung von Virginia Woolfs Roman "Mrs. Dalloway".
In Gedanken hängt Clarissa ihren Erinnerungen und Assoziationen nach. Sie träumt sich zurück in ihre Jugend, reflektiert über Bekannte. Dieser aufgreifende Bewusstseinsstrom bildet die zweite, wichtige Ebene des Romans, den Virginia Woolf selbst als ihren gelungensten bezeichnete. Und tatsächlich hat sie mit ihrem feinen Nachspüren der Bewusstseinsverästelungen ihrer Hauptperson Literaturgeschichte geschrieben und wird in eine Reihe neben
"Ulysses" von James Joyce und
"Auf der Suche nach der verlorenen Zeit" von Marcel Proust gestellt.
Angela Winkler, mehrfach ausgezeichnet und bereits zwei Mal zur "Schauspielerin des Jahres" gewählt, lässt sich sehr viel Zeit beim Vorlesen. Sanft modelliert sie die einzelnen Personen, mit einem ruhigen, langsamen Tonfall, der mit häufigen Pausen angereichert ist, und es dem Zuhörer erlaubt, den ständig strömenden Gedankengängen in der gekürzten Lesefassung mühelos zu folgen.
Das beigelegte, siebenseitige Booklet wurde vom Regisseur Kai Luehrs - Kaiser zusammengestellt und enthält knappe Informationen zu Virginia Woolfs Leben und Werk.
manuela haselberger
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© 5.3.2003 by Manuela Haselberger http://www.bookinist.de |