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Bookinists Buchtipp zu
Henning Mankell
Tea-Bag
© 2003
Eigentlich reißt sich Jesper nicht darum, sich mit diesen Mädchen abzugeben, ist er doch vollauf mit der Erhaltung seiner Sonnenbräune beschäftigt. Zudem muss er sich nachhaltig gegen die eifersüchtigen Vorwürfe seiner Freundin Andrea zur Wehr setzen. Ganz abgesehen von seiner Mutter, die nicht nur beschließt mit reifen achtzig Jahren noch einen voluminösen Thriller zu verfassen, sondern ganz nebenbei ihre Rente mit Telefonsex aufbessert. Und dann ist da noch sein Verleger, der bereits die Marketing - Kampagne für sein neues Buch startet: natürlich einen Krimi. Wer da an Mankell und seinen Kommissar Wallander denkt, liegt ganz bestimmt nicht falsch.
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"Henning Mankell - Der Chinese"
Der Chinese
"Henning Mankell - Der Chinese"
ach dem melancholischen Vorgänger "Die italienischen Schuhe" legt der schwedische Bestsellerautor Henning Mankell mit seinem Roman "Der Chinese" wieder einen richtigen Krimi vor. Kommissar Wallander und seine Tochter scheinen endgültig ausgedient zu haben, dafür haben nun die Frauen die Ermittlungen übernommen. Keine stromlinienförmige Karrierepuppen mit Barbie-Figur, zugegeben, das würde nie zu Henning Mankell passen, sondern gestandene Frauen mit Ecken und Kanten, die mit Mitte fünfzig versuchen, Ordnung in ihr Leben zu bringen und die ein paar Pfund mehr auf den Hüften nicht gleich zur Verzweiflung treiben.
Auf der Seite der Polizei arbeitet Vivi Sundberg, die es nicht fasst, dass ein so grausames Verbrechen geschehen konnte. Als sie zum Tatort gerufen wird, stellt sie mit Schaudern fest, dass nahezu ein ganzes Dorf ausgelöscht wurde. Sie steht vor den Särgen von neunzehn Menschen, die in einer einzigen Nacht den Tod fanden und niemand ist in der Lage etwas von den schrecklichen Ereignissen zu berichten.
Richterin Brigitta Roslund wird in den Fall hineingezogen, weil auch ihre Pflegeeltern unter den Leichen sind. Sie reist bestürzt an den Tatort und findet in alten Tagebuchaufzeichnungen eine Spur, die nach China führt. Währenddessen laufen die Ermittlungen der Polizei auf Hochtouren und niemand ist bereit der Richterin in ihren Überlegungen folgen. Sie vermutet, dass der Kern dieser Tat weit in die Geschichte zurückreicht und eine oberflächliche Lösung viel zu einfach ist.
Henning Mankell verbindet bei seinen Thrillern immer auch ein politisches Anliegen, Spannung allein wäre ihm und seinen Lesern zu wenig, und mit der aufsteigenden Wirtschaftsmacht China, die sich bei der Olympiade 2008 der Welt strahlend präsentieren möchte, hat er einen interessanten Schwerpunkt gelegt. Wie sieht es aus im "Klondyke unserer Tage"?
Brigitta Roslund reist mit einer Freundin nach Peking, um ein wenig Abstand von ihrer Ehe zu bekommen, die nur noch mühsam in nichtssagenden Alltäglichkeiten aufrecht erhalten wird, und trifft dort auf die neuen Wirtschaftsbosse, die mit ihrer korrupten Geschäftspolitik unermesslich reich wurden und das hohe Lied des Kapitalismus singen, während ihre Gegenspieler versuchen, die sozialen Gesichtspunkte nicht ganz zu vergessen und sich an den alten Vorgaben Maos orientieren. Henning Mankell vereint diese gegensätzlichen Pole in einer Familie - Bruder und Schwester verfolgen mit ganzer Macht sehr unterschiedliche Ziele. Ein Menschenleben bedeutet in diesem Kampf gar nichts. Ganz am Ende verlagert sich der Schauplatz nach Afrika. Hier spricht dann der Insider Mankell, der seit Jahren zwischen Schweden und Mozambique pendelt und beschreibt ein zukünftiges Szenario, bei dem China und der dunkle Kontinent eine lukrative Partnerschaft eingehen.
So entwickelt Mankell, mit historischen Streifzügen in die amerikanische Geschichte des 19. Jahrhunderts, aus einem spannenden Thriller, ein hochbrisantes aktuelles Abbild unserer globalisierten Welt. Mehr kann man von einem Krimi nicht erwarten.
manuela haselberger
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