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Kleinstadtsumpf
Carlene Thompson - Glaub nicht, es sei vorbei

ls Rebecca Ryan, Lehrerin und Krimiautorin im Nebenberuf, nach zehn Jahren wieder in ihre Heimatstadt Sinclair in West Virginia zurückkehrt, hat sie einen spektakulären Auftritt: Sie fährt mit ihrem Wagen geradewegs gegen einen Baum, landet im Krankenhaus und verursacht kurz darauf bei einer stilvollen Abendeinladung im Gourmet -Tempel einen Aufruhr, der noch Tage danach in Sinclair Stadtgespräch ist. Doch nicht genug, wenige Stunden nach ihrer Ankunft wird auch noch der kleine Junge Todd, der Sohn ihrer Cousine, entführt. Sollte sich hier ein Verbrechen wiederholen, das vor zehn Jahren Rebeccas jüngeren Bruder das Leben gekostet hat? Damals hatte sie voller Trauer die Stadt verlassen.

Mit dieser Ouvertüre beginnt Carlene Thompson ihren Krimi "Glaub nicht, es sei vorbei." Sehr überzeugend stellt sie den stickigen Kleinstadtmief dar: In Sinclair ist jeder über mehrere Ecken mit jedem verwandt und es kennt jeder fast jedes Geheimnis des Nachbarn. Etwas gewöhnungsbedürftig ist Rebeccas Fähigkeit des "zweiten Gesichts", denn ihre Visionen führen selbstverständlich nach 400 Seiten direkt zum Täter und nach etwa der Hälfte des Buches ist geübten Krimilesern schnell klar, wo der Entführer zu suchen ist. Die falschen Spuren, die mehrfach ausgelegt sind, werden als solche ziemlich rasch identifiziert. Die Spannungskurve ist bei weitem nicht ausreichend und so dümpelt die Handlung als lauwarme Geschichte dahin.

Bislang waren die Krimis von Carlene Thompson ausschließlich im Taschenbuch - Format zu haben und so sollte es auch bleiben, denn es lohnt nicht, einen wenig überzeugenden Krimi im Hardcover zu erwerben. Wer unbedingt alle Carlene Thompson Krimis im Regal stehen haben möchte, der kann hier getrost auf die Taschenbuch-Ausgabe warten.
© manuela haselberger


Carlene Thompson - Glaub nicht, es sei vorbei
Originaltitel: Since you' ve been gone, © 2001
Übersetzt von Irmengard Gabler

© 2002, Frankfurt, Krüger Verlag, 384 S., 18.90 € (HC)






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1. Kapitel
Freitag, 21.25 Uhr
»Hier ist Radio WCWT aus Sinclair, West Virginia, mit einem eurer liebsten Oldies, Bitter Sweet Symphony von den Verve.«
Violinenklänge füllten den Wagen, und Rebekka Ryan verdrehte die Augen. »Seit wann ist denn ein Song von 1997 schon ein Oldie?« Ihr australischer Schäferhund Sean, der auf dem Schalensitz neben ihr saß, äugte erschrocken zu ihr hinüber. »Ich frage mich bloß, wie sie dann die Musik aus den Fünfzigern nennen? Prähistorisch?«
Rebekka trank den letzten Schluck starken, lauwarmen Kaffees und stopfte den leeren Styroporbecher zu den zwei anderen in die Abfalltüte. Ihr Magen revoltierte, ihre Augen brannten und ihre Hände zitterten. Zu viel Koffein und zu wenig Schlaf. Dazu kam noch die Angst. Seit gestern Nacht wurde sie sie nicht mehr los, seit ihre Cousine Molly sie in New Orleans angerufen hatte, um ihr mitzuteilen, dass Tante Esther an Krebs erkrankt war.
»Das ist doch nicht möglich«, hatte Rebekka dumpf erwidert und an die Frau gedacht, die, solange sie überhaupt denken konnte, vor Gesundheit und Kraft nur so strotzte. Molly hatte ihr erzählt, dass die 75-jährige Esther sich in knapp zwei Wochen einer Operation unterziehen und auch gleich mit der Bestrahlung anfangen wolle. Esther konnte kein Mitleid gebrauchen, und niemand außerhalb des engsten Familienkreises sollte erfahren, wie es um sie stand. »Vor allem dir sollte ich nichts verraten«, hatte ihr Molly letzte Nacht am Telefon gestanden, nachdem ihr siebenjähriger Sohn Todd, den sie nicht beunruhigen wollte, zu Bett gegangen war. »Esther will nicht, dass du extra aus New Orleans hierher kommst, zumal du doch so böse Erinnerungen an Sinclair hast. Du solltest dir also eine Ausrede für diese Reise einfallen lassen.«

Eine Ausrede? Rebekka hatte noch keine gefunden, weil ihre Gedanken seither zu sehr mit der Organisation dieser überstürzten Reise beschäftigt gewesen waren. Die früheren Maschinen von New Orleans nach Charleston in West Virginia waren bereits ausgebucht gewesen, daher hatte sie erst am Nachmittag fliegen können, mit einer Zwischenlandung in Pittsburgh. Bis sie am Flughafen in Charleston endlich ihren Hund in Empfang genommen und einen Wagen gemietet hatte, um die 60 Meilen lange Fahrt nach Sinclair anzutreten, war erneut kostbare Zeit vergangen. Zu allem Überfluss hatte Rebekka sich noch nicht von der schlaflosen Nacht erholt und fühlte sich müde und wie gerädert.
Rebekka schaltete das Radio aus. Der Krach, der sie seither wach gehalten hatte, ging ihr plötzlich auf die Nerven. Sie warf einen Blick hinüber zu Sean. »Du siehst frisch wie ein Gänseblümchen aus. Kein Wunder. Dank des Schlafmittels hast du ja auch beide Flüge durchgeschlafen.« Der Hund sah sie hechelnd an. »Ich weiß zwar, dass du im Allgemeinen nicht gerade wild auf Kinder bist, aber ich hoffe, du magst meinen Neffen Todd. Er ist bestimmt verrückt nach dir.« Ein Speicheltropfen von Seans Zunge landete auf dem Autositz. »Meine Mutter mag dich bestimmt auch, solange du nicht auf eins ihrer hübschen Kleider sabberst.«
Als kleines Mädchen hatte Rebekka das dicke, weizenblonde Haar, die himmelblauen Augen und den schlanken Körper ihrer schönen Mutter maßlos bewundert. Sie hatte ein silberhelles Lachen gehabt und das Talent, ein kindliches Wesen mit der Erwachsenenwelt in Einklang zu bringen. An einem Abend konnte sie die aufmerksame Gastgeberin einer Dinner Party sein, tags darauf sich mit Leib und Seele Rebekkas Puppenkränzchen widmen oder mit ihr und ihrem Bruder Jonnie Blindekuh spielen.
Der Gedanke an Jonnie versetzte Rebekka einen heftigen Stich in die Magengrube. Jonathan Patrick Ryan, drei Jahre jünger als sie, war ein niedliches, zufriedenes Baby gewesen, das zu einem flinken, lebhaften Jungen mit einem Helm aus blonden Locken und einem teuflischen Funkeln in den hellblauen Augen herangewachsen war. Als er noch ganz klein gewesen war, hatte Rebekka ihn hätscheln dürfen, als sei er ihr eigenes geliebtes kleines Baby. Doch als er älter geworden war, hatte er eigensinnig auf Gleichberechtigung gepocht. Später hatten sie miteinander gespielt, Geheimnisse geteilt, sich heftig gezankt und wieder versöhnt. Ein Leben ohne ihn war unvorstellbar gewesen für sie, und sie hatte nicht im Traum damit gerechnet, dass sie jemals ohne ihn sein müsste.

Sie hatte sich getäuscht.
Sean legte seine Pfote auf ihren Arm, weil er ihre Anspannung spürte. »Wir sind schon fast ... da.« Fast hätte sie daheim gesagt, aber Sinclair war nicht mehr ihr Zuhause, schon acht Jahre lang nicht mehr, seit Jonnie ermordet worden war. Sie war nicht mehr dort gewesen, seit sie sich mit achtzehn Jahren an der Tulane University in New Orleans eingeschrieben hatte. Eigentlich hatte sie nie mehr zurückkommen wollen.
Ihr Magen krampfte sich zusammen, als sie den Stadtrand von Sinclair erreichte. Rechts von ihr befand sich die mächtige Baptistenkirche aus Backstein, die 1870 erbaut worden war. Molly hatte ihr erzählt, dass ein paar ehrgeizige Mitglieder der Kirchengemeinde für einen Anbau plädiert hätten, der jedoch von den Denkmalschützern abgeschmettert worden sei. Unmittelbar vor ihr lag der Leland Park, von wo aus man den Ohio überblicken konnte. Rebekka hatte den Park mit seinen Tennisplätzen, Rosengärten, gepflasterten Spazierwegen und dem zweistöckigen River Museum immer sehr gemocht. Das dreieinhalb Hektar große Grundstuck mit seinen Bänken und Futterspendern für Vögel und den altmodischen, makellos weiß gestrichenen Springbrunnen wirkte wie immer tadellos gepflegt. Sogar der Musikpavillon, der um 1900 für Sommerabendkonzerte erbaut worden war, sah aus wie neu. Vor langer Zeit hatte ihre Mutter sie und Jonnie zu einem Konzert mitgenommen, und Jonnie hatte sich versteckt. Suzanne war außer sich gewesen vor Angst, Jonnie könnte in den Fluss gefallen und ertrunken sein. Rebekka hatte ihn unter der Orchestertribüne gefunden und war zutiefst enttäuscht gewesen, dass er der verdienten Abreibung entgangen war, die ihr, hätte sie sich einen solchen Streich einfallen lassen, gewiss nicht erspart geblieben wäre.

Als Rebekka durch die Innenstadt fuhr, sah sie, dass sich an der Hauptstraße nichts verändert hatte, seit sie die Stadt verlassen hatte. Ungefähr vor zehn Jahren hatten sich mehrere wütende Kaufleute gegen das riesige neue Einkaufszentrum verbündet, das fast über Nacht am Stadtrand aus dem Boden gestampft worden war und ihnen die Kunden nahm. Ihre Strategie war es gewesen, ihre Läden möglichst idyllisch zu gestalten, als Kontrast zu den nüchternen Verkaufsräumen des modernen Einkaufszentrums, und auf diese Weise Kunden anzulocken. Das Ergebnis waren drei Häuserblocks, die stark an die Romanwelt von Charles Dickens erinnerten. Rebekka fand sie unerträglich künstlich. Und so weit sie wusste, hatte sich der Umsatz nur so lange verbessert, bis die Neugierde der Leute abgeflaut war. Der erlahmende Enthusiasmus der Eigentümer für ihre Prunkbauten ließ sich an ausgebleichten Fensterläden und rostigen schmiedeeisernen Zierleisten erkennen.

Rebekka fuhr langsamer, als sie an der früheren Vinson's rogerie vorbeikam. Da sie ihren Koffer in höchster Eile gepackt hatte, hatte sie im Flugzeug eine Liste der Toilettenartikel erstellt, die sie vergessen hatte. Der laden war noch offen, und sie beschloss, kurz anzuhalten und Besorgungen zu machen. Sie fuhr also an den Straßenrand, parkte und öffnete die Fenster einen Spalt, damit Sean frische Luft bekam.

Als sie aus dem Wagen stieg, sah sie schwarze Gewitterwolken, die sich am schiefergrauen Himmel bedrohlich zusammenbauschten. Im Inneren des Ladens hatte man dem viktorianischen Flair mit Drucken von Currier & Ives Nachdruck verliehen. Einige kleine schmiedeeiserne Tische und Stühle standen vor einem winzigen Sodabrunnen, hinter dem ein gelangweiltes junges Mädchen Kaugummi kauend in einer Zeitschrift blätterte. Auf dem Ladentisch standen große, dekorative Flaschen, gefüllt mit »Heilwassern«, die in Wirklichkeit aber nur eingefärbtes Wasser waren. Sie wusste, dass hier Matilda Vinson, die Drogistin, ihre Phantasie hatte spielen lassen. Rebekka ärgerte sich insgeheim über die unbeschrifteten Regale, die sie zwangen, sämtliche Reihen zu durchstöbern, bis sie alles Nötige, Körperlotion, Rasierklingen, Zahncreme und eine Flasche Reinigungslösung für ihre Kontaktlinsen beisammen hatte. Mit dem Vorsatz, gleich morgen früh etwas Besseres zu besorgen, griff sie sich noch eine überteuerte Packung Trockenfutter für Sean und begab sich an die Kasse.

Ohne auf die Kassiererin zu achten, legte sie ihre Waren auf das Förderband. Die Frau reagierte nicht. Rebekka hob den Kopf und blickte in silbergraue Augen, die sie kühl musterten. Die junge Frau hatte kurzes, platinblondes Haar, gerade dunkle Brauen und dünne, scharlachrote Lippen. Rebekka fühlte sich erröten, denn sie starrte in das Gesicht einer Frau, mit der sie einmal gut befreundet gewesen war.

»Hallo, Lynn«, sagte sie ohne falsche Freundlichkeit.
»Rebekka.« Lynn Cochran Hardison ließ ihre hellen Augen über Rebekkas schlanke Erscheinung wandern.
»Du siehst gut aus. Das Leben weitab von Sinclair scheint dir gut zu bekommen.«
»Ich liebe New Orleans«, antwortete Rebekka und schob dabei ihre Waren näher an die Kasse. »Und wie geht's dir?«
»Gut. Ich bin sehr glücklich verheiratet.«
»Gut. Freut mich, dass es klappt zwischen Doug und dir.«
»Natürlich tut es das. Wir haben uns immer schon geliebt«, verkündete Lynn, als erwarte sie Widerspruch. »Ich hatte erwartet, dass du zu unserer Hochzeit kommen würdest. Immerhin ist Doug dein Stiefbruder.«
»Ich wusste doch, dass du mich nicht dabei haben wolltest, Lynn.«
»Und warum hätte ich auch? Du hast mir viel Kummer bereitet, Rebekka.«
Rebekka seufzte. »Lynn... «
»Ist das alles?« Lynn sah plötzlich verärgert drein. »Aspirin gibt's im Sonderangebot. Mit all diesen so genannten außersinnlichen Wahrnehmungen, die dir im Kopf rumschwirren, musst du ziemlich oft Kopfschmerzen haben.«

Und schon ist es wieder so weit, dachte Rebekka unglücklich. Diese unheimliche Gabe des zweiten Gesichts, die sich zum ersten Mal bemerkbar gemacht hatte, als sie neun Jahre alt gewesen war, verfolgte sie auf Schritt und Tritt, fast wie ein Fluch. »Wir können nicht ändern, was gewesen ist, Lynn«, sagte Rebekka ruhig. »Tut mir Leid, wenn ich dich verletzt habe, aber könnten wir das Kriegsbeil nicht begraben, da du doch jetzt zur Familie gehörst?«

Diese Worte klangen auch in Rebekkas Ohren ein wenig salbungsvoll, und so wunderte sie sich nicht über Lynns verächtliche Miene. »Vergessen soll ich, was gewesen ist? Das könnte dir so passen!« Lynn griff nach der Zahnpasta und hämmerte den Preis in die Kasse. »Zuerst machst du hier alles kaputt, dann gehst du fröhlich deiner Wege, lässt es dir in New Orleans gut gehen und vergisst ganz einfach, wie viel Schaden du hier angerichtet hast.« Sie tippte Rasierklingen und Hundefutter ein. »Und ein Buch hast du angeblich auch geschrieben. Versuchst du, aus dem Mord an deinem Bruder Geld zu schlagen? Dann hast du aber bestimmt nicht erwähnt, dass dich deine sagenhaften Visionen zur gegebenen Zeit im Stich gelassen haben und du ihn nicht retten konntest.« Rebekka ließ sich den Schmerz nicht anmerken, den ihr diese Bemerkung verursachte. Kaum zu glauben, dass diese Frau mit der messerscharfen Stimme einmal ihre Freundin gewesen war.

»Mein Buch handelt nicht von Jonnie«, rechtfertigte sie sich. »Es kommt zwar ein Mord darin vor, aber die Geschichte ist rein fiktiv.« »Wer's glaubt! Jedenfalls werd ich es auf keinen Fall lesen, so viel steht fest. Und du schuldest mir 22 Dollar 73.«

Rebekka gab ihr 30 Dollar, nahm das Wechselgeld entgegen und griff sich die Plastiktüte, in die Lynn die Waren gepackt hatte. »Auf Wiedersehen, Lynn.«
»Ich werde Doug Grüße von dir bestellen, obwohl du dich nicht mal nach ihm erkundigt hast«, rief Lynn ihr bissig hinterher, während Rebekka auf die Tür zusteuerte.
Rebekka schloss die Augen, als sie hörte, wie Matilda Vinson ihrer Angestellten einen scharfen Rüffler erteilte. Geschieht ihr ganz recht, dachte Rebekka, wusste aber, dass sich Lynns Groll gegen sie damit nur verschärfen würde.
»Rebekka!«, rief Miss Vinson. »Rebekka, meine Liebe, bitte nehmen Sie es Lynn nicht übel, sie hatte einen langen Tag.«
Rebekka lächelte die kleine, sechzigjährige Frau an, die an einen wirbelnden Derwisch erinnerte und seit nunmehr fast vierzig Jahren in der Drogerie arbeitete. »Ist schon gut. Lynn und ich wissen, was wir voneinander zu halten haben.«
»Verstehe«, Matilda sah immer noch besorgt au~ »Sind Sie zu Besuch hier, oder kommen Sie für immer zu Uns zurück?«
»Nur zu Besuch.« Lynns silbergrauer Blick schien sich durch Rebekka hlndurchzubrennen, und sie wollte so schnell wie möglich aus dem Laden flüchten. »Ich reise in etwa einer Woche wieder nach New Orleans zurück.«
»Wie schade. Wir vermissen Sie hier. Ich weiß noch, wie Sie als kleines Mädchen mit Ihrem Vater zu mir in den Laden kamen. Ich habe Ihnen immer ein Sahnebonbon geschenkt, und Sie haben sich gefreut, als wäre es ein Goldstück.« Matilda sah aus dem Fenster. »Um Gottes willen, was hat sich da für ein böses Wetter zusammengebraut! Sie können jetzt nicht raus. Nehmen Sie sich ein Glas Eis-creme-Soda und warten Sie ab, bis das Schlimmste vorbei ist.«
»Wir schließen aber gleich«, verkündete Lynn.
»Wann wir schließen, bestimme ich!« Matilda Vinsons Wangen färbten sich rot, und Rebekka dachte bei sich, dass Lynn nicht viel an ihrer Arbeitsstelle gelegen sein konnte, wenn sie sich so unverschämt benahm. »Bitte bleiben Sie noch ein paar Minuten, Rebekka.«
»Ich kann nicht«, entgegnete Rebekka und ging zur Tür. »Ich habe meinen Hund im Auto gelassen. Er hat entsetzliche Angst vor Gewittern. Und wenn ich mich beeile, schaffe ich es vielleicht noch, vor dem Unwetter nach Hause zu kommen.«
»Na gut, aber seien Sie vorsichtig, meine Liebe«, rief Matilda ihr hinterher.

Draußen wehte inzwischen ein heftiger Wind. Die Äste der Bäume bogen sich weit nach hinten, und eine metallene Mülltonne rollte scheppernd die Main Street entlang. Ein paar Regentropfen trafen sie mit erstaunlicher Härte. In der Ferne sah Rebekka einen grellen Blitz den dunklen Himmel zerreißen. Sie vergaß zu zählen, wie lange es dauerte, bis laut und bedrohlich der Donner grollte. Wenn sie abergläubisch wäre, müsste sie ein Gewitter in ihrer ersten Nacht in Sinclair als ein schlechtes Omen deuten.
S. 13-19

Lesezitate nach Carlene Thompson - Glaub nicht, es sei vorbei










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by Manuela Haselberger
Quelle: http://www.bookinist.de