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Vom Baikal nach Alaska

Klaus Bednarz

... und den Bildband zur Reise gibt´s hier ...



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Eine Reise (1989) in den Kongo - in die Tiefen des Pygmäenwaldes - ein fesselnder Reiseroman




Östlich der Sonne
Klaus Bednarz - Östlich der Sonne

s ist ein großes Ziel, das sich der bekannte Fernseh - Journalist Klaus Bednarz gesetzt hat: Er will durch Sibirien, vom Baikalsee aus, über die Meerenge der Beringstraße, nach Alaska reisen. Die Unternehmung über mehr als 10.000 km beginnt im Sommer, im Juni 2002.


WDR Fotogalerie

Zunächst geht es entlang der Lena, "der wichtigsten Lebensader Sibiriens". Voller Stolz steht das Kamerateam nach mehrtägiger mühsamer Wanderung vor der Quelle des mächtigsten sibirischen Stroms. Noch niemand hat bisher Bilder darüber gesendet.

Sehr anschaulich schildert Bednarz die landschaftliche Faszination der Taiga, aber auch das mühselige Leben ihrer Bewohner.

Zunächst war geplant vom Delta der Lena aus per Schiff entlang der sibirischen Küste zu fahren - ein wenig wie die ersten Entdecker dieses kargen Landstrichs. Doch der Winter kommt der Expedition dazwischen und so geht es, in einem zweiten Teil der Reise, von Jakutsk aus weiter auf der "Straße des Todes". Ein furchteinflößender Name, doch mit voller Berechtigung, denn zu Zeiten Stalins wurde diese Strecke ausschließlich mit GULAG - Häftlingen erbaut. Zehntausende, wenn nicht gar Hunderttausende von ihnen fanden hier den Tod. Und bis heute gilt diese Straße als die gefährlichste Russlands. "Eine Schnee- und Eispiste durch die winterliche Taiga, über zugefrorene Flüsse, durch enge Schluchten und über gewaltige, kurvenreiche und steile Gebirgspässe ohne Markierungszeichen und Seitenbegrenzungen."

Über die Beringstraße geht es in einem turbulenten Flug im dritten Abschnitt der Reise nach Alaska zu den Tlingit - Indianern. Auch hier, wie in Sibirien, kämpft die Bevölkerung mit einer immens großen Arbeitslosigkeit, mit der ein hoher Alkoholkonsum einhergeht. Im Gespräch mit einem frustrierten Lehrer erfährt Bednarz, dass die Eltern der Schulkinder der Bildung ihrer Sprösslinge eher gleichgültig gegenüberstehen. "Zu einem Elternabend sind sie nur gekommen, wenn wir versprochen haben, dass es Gewinnmöglichkeiten beim Bingo gibt."

Es ist ein vielfältig schillerndes Porträt einer Landschaft und ihrer Bewohner, das Klaus Bednarz von seiner waghalsigen Unternehmung vermittelt: "Es ist das verwegenste, ambitionierteste Projekt, das ich je in Angriff genommen habe."

Wer Lust hat, kann den detaillierten Reiseverlauf auf dem ausführlichen Kartenmaterial im Anhang mitverfolgen. Leider, und das ist ein ärgerlicher Mangel, wurden im Buch keine Fotos veröffentlicht. Hier schafft erst die mehrteilige Fernsehserie     >>> Video bestellen ... oder sein Fotoband     >>> ansehen    Abhilfe.
manuela haselberger

Klaus Bednarz -
Östlich der Sonne

© 2002, Reinbek, Rowohlt Verlag, 390 S., 19.90 € (HC)
zwischenzeitlich lieferbar als

  • Hörbuch
  • VHS-Video
  • Fotoband

  •     
          Taschenbuch

          2 Audio - CDs

          VHS Video

          Bildband


    Bednarz über seinen neuen Film: Interview


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    Taigamarsch

    Bootsman und Valet kennen sich gut. Sie sind im selben Dorf am westlichen Ufer des Baikalsees geboren, im selben Jahr. Gemeinsam haben sie ihre Kindheit verbracht, im Ufersand gespielt, ihre ersten Erfahrungen gemacht - mit den anderen Dorfbewohnern, dem See und der angrenzenden unendlichen Taiga. Sie haben gelernt, wie man sich im Sommer vor den Stechmücken schützt und im Winter sogar durch den dicksten Schnee noch einen Weg findet. Sie können fast 24 Stunden ununterbrochen auf den Beinen sein, aber auch ganze Tage träge in der Sonne verdösen.

    Freunde allerdings sind sie nicht. Wo immer sie einander begegnen, und das geschieht in dem kleinen Dorf ein paar Mal täglich, kommt es zu Reibereien, lautstarken Auseinandersetzungen und nicht selten zu blutigen Raufereien. Bei einem dieser Treffen verlor Valet ein Auge, doch Reue hat Bootsman nie gezeigt, und auch sein Opfer scheint wenig beeindruckt. Angst lässt Valet jedenfalls nicht erkennen, einen Bogen um Bootsman macht er noch immer nicht. Im Gegenteil. Die Auseinandersetzungen zwischen den beiden sind heftiger geworden, seit vor zwei Jahren Susanna im Dorf auftauchte. Susanna gehört zur selben Rasse wie Bootsman und Valet. Es sind sibirische Laikas, östliche Verwandte jener etwas kleineren, legendären karelischen Vierbeiner, die einst - noch vor Jurij Gagarin - zum höheren Ruhm des Sozialismus in einem Sputnik die Erde umkreisten. Doch die Zeiten, zu denen die Augen der Weltöffentlichkeit auf ihnen ruhten, sind längst vorbei, und auch in den sibirischen Dörfern ist von ihrem außerirdischen Ruhm nicht allzu viel geblieben. Hier sind sie das, was sie seit Jahrtausenden waren: die wichtigsten Verbündeten der Menschen beim Überlebenskampf in einer unwirtlichen und gefährlichen Natur. Und in dieser Funktion werden sie auf unserem Marsch vom Ufer des Baikalsees zur Quelle der Lena auch für uns von Bedeutung sein. Drei Tage, so heißt es, würden wir bei gutem Wetter für den Hinweg brauchen: zunächst über den Pass im Baikal-Gebirge, dann abwechselnd durch Taiga und Waldtundra.

    Ausgangspunkt wird der Ort sein, in dem Bootsman, Valet und Susanna zu Hause sind. Er trägt den sinnigen Namen Pokojniki, was im Russischen sowohl die Ruhigen als auch die Verblichenen bedeuten kann. Außer den Laikas, ein paar Kühen, Schweinen und Hühnern leben hier noch sechs Männer, drei Frauen und vier Kinder. Im Sommer kommen, vor allem nachts, gelegentlich einige Bären, im Winter hungrige Wölfe hinzu. Ansonsten sagen sich hier, so heißt es auch bei den Russen, Fuchs und Hase gute Nacht.

    Die Idee, zur Lena-Quelle zu Fuß zu gehen, stammt von Semjon Ustinow. Wir hatten ihn bereits bei unserer ersten Reise an den Baikalsee vor sechs Jahren kennen und als eine in jeder Hinsicht imposante Persönlichkeit schätzen gelernt. Wissenschaftler, Umweltschützer und Naturfreunde nennen seinen Namen weit über die Grenzen des Baikal-Gebiets hinaus mit Ehrfurcht. Seine Visitenkarte ziert der Hinweis, dass er Doktor der Biologie ist, verdienter Ökologe der Russischen Föderation, verdienter Mitarbeiter der Jagdwirtschaft der Russischen Föderation und Mitglied des Schriftstellerverbandes der Russischen Föderation. Und außerdem zeigt die Visitenkarte klein gedruckt neben fünf Bärentatzen an, dass Ustinow «Leiter der Abteilung für naturschützende Bildungsarbeit des Baikal-Lena-Biosphären-Reservates» ist, des größten Naturschutzgebiets der Baikal-Region. Er, so hatte Ustinow bei unserer ersten Begegnung wie beiläufig und dennoch mit unüberhörbarem Stolz erklärt, sei der eigentliche Entdecker der Lena-Quelle, zumindest der Erste, der sie wissenschaftlich beschrieben habe. Natürlich könne man, so hatte er gesagt, wenn man genug Geld habe, auch mit dem Hubschrauber zu der sonst nur schwer zugänglichen Quelle des gewaltigsten der sibirischen Ströme fliegen. Aber dies sei erstens umweltschädlich und zweitens kaum geeignet, einen Eindruck von dem grandiosen Naturschauspiel zu vermitteln, das der Weg vom Baikal, dem heiligen Meer der Sibirier, zur Mutter Lena, der wichtigsten Lebensader Sibiriens, für den tapferen Fußgänger bereithält.

    Auch diesmal führte unsere Route zunächst über das etwa 400 Kilometer südlich der Lena-Quelle gelegene Irkutsk. Mit der «Wega», einem Schwesterschiff der «Makas», die wir ehedem benutzt hatten, führen wir von dort rund 36 Stunden über den Baikal nach Norden, Richtung Pokojniki - vorbei an vielen Ortschaften, Buchten, Flussmündungen und Felsen, die uns von früher vertraut waren: der Fels Ryryj etwa, der Aufgewühlte, kurz vor Pokojniki, auf gleicher Höhe mit der Lena-Quelle, nur zwölf Kilometer Luftlinie von ihr entfernt. Den Burjaten, den Ureinwohnern am Baikalsee, gilt er als schrecklich und heilig zugleich; als Ort, wo böse Götter wohnen, die Söhne des burjatischen Gottes Ucher, der Verderben bringende Winde schickt. Sie bestrafen jeden, der es wagt, sich mehr als zwei bis drei Kilometer vom Baikal-Ufer weg auf ihr heiliges Territorium zu begeben - just das Gebiet, in dem die Lena-Quelle liegt. Als wir den Rytyj mit dem Schiff passierten, herrschte strahlender Sonnenschein, und es wehte kein Hauch. Unser Kapitän betrachtete ihn dennoch mit Argwohn.

    Semjon Ustinow hatte sich erboten, uns beim Marsch zur Lena-Quelle zu begleiten. Als Führer, wissenschaftlicher Berater, Träger und Beschützer. Denn der Baikal-Lena-Naturpark gilt, wie einer Broschüre zu entnehmen ist, als «besonders schwer zugängliche, wilde Taiga, in der es zudem von Bären wimmelt». Touristen dürfen ihn nur mit Genehmigung - vier Dollar pro Tag - und in Begleitung eines Jägers mit Gewehr betreten. Dass sich Semjon Ustinow dabei auch noch ein Zubrot zu seinem kärglichen Gehalt als Angestellter der staatlichen Naturschutzbehörde verdient, versteht sich von selbst.

    In Irkutsk erstanden wir die letzten für unsere Expedition noch erforderlichen Ausrüstungsgegenstände. Zu den Rucksäcken, Zelten, Isomatten, Schlafsäcken und Bergschuhen, die wir aus Moskau mitgebracht hatten, kamen noch kreisrunde, erdfarbene Taigahüte mit bis auf die Schultern fallenden Moskitonetzen; Plastikfolien zum Einpacken der Kameraausrüstung, der Nahrungsmittel und Kleidung; ferner Gummistiefel und Gamaschen, die bis hoch über die Knie reichen und dort fest verknotet werden. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass beim Waten durch Sumpfgebiete, durch Flüsse und Bäche Wasser von oben in die Gummistiefel rinnt. Glauben wir wenigstens.

    Beim Einkauf des Proviants war uns Semjon Ustinow persönlich behilflich: Brot, Dauerwurst, Buchweizengrütze, Suppenwürfel, Teebeutel, ein paar kleine Dosen Büchsenfleisch sowie eine Flasche armenischen Kognaks - als Medizin gegen Unterkühlung, falls jemand in einen der eiskalten Gebirgsbäche plumpst. Gegen die Mitnahme von Toilettenpapier hatte Ustinow zunächst protestiert. «In der Taiga nimmt man Gras.« Erst auf unseren nachdrücklichen Hinweis, dass es sich um umwelt-freundliches Klopapier handle, das sich binnen kurzem in seine natürlichen Bestandteile auflöse, willigte der verdiente Ökologe der Russischen Föderation brummend ein.

    Proviant und Ausrüstungsgegenstande wurden mühsam in den winzigen Kajüten der «Wega» verstaut; überdies zwei Kisten Wodka und 100 Liter Diesel, abgefüllt in fünf Blechkanistern. Allerdings nicht für den Eigenbedarf, sondern als kostbarstes Zahlungsmittel im heutigen Sibirien. Wir wussten nämlich, dass wir in Pokojniki würden versuchen müssen, noch zwei ortskundige Männer für den Marsch zu engagieren: einen Jäger mit Gewehr und, wenn möglich, auch Hunden sowie einen weiteren Träger für die Teile unserer umfangreichen Kameraausrüstung und des Proviants, die wir selbst nicht mehr schleppen konnten. Mehr als 30 Kilo auf dem Rücken traute sich keiner von uns zu.

    Pokojniki, malerisch in einer sanft geschwungenen Bucht am Fuße des steil aufragenden Baikal-Gebieges gelegen, hat zweifellos schon bessere Zeiten erlebt. Ein paar kleine Holzhäuschen, dazu einige Stallgebäude und Scheunen - alles ist altersschwach und vom Verfall bedroht. Die meisten Zäune sind vom Wind niedergedrückt, die winzigen Badehütten, Banjas, mit rostigen Schlössern verrammelt. Lediglich die Wetterstation mit ihrem unter freiem Himmel aufgestellten Wald von Geräten scheint auf den ersten Blick noch intakt.

    Außer der Wetterstation befindet sich in Pokojniki nur noch ein Außenposten des Baikal-Lena-Naturparks, besetzt mit drei Rangern, wie sie sich stolz nennen. Einer von ihnen ist Kostja, ein Taigajäger, der offiziell die Funktion eines Wildhüters ausübt. Kostja zur Teilnahme an unserer Expedition zu bewegen ist allerdings nicht einfach. Wieso solle er sich in dieser Sommerhitze - wir haben über 30 Grad - mit Gepäck übers Gebirge und bis zur Lena-Quelle schinden, wo doch gerade so viele Fischschwärme durch die Bucht ziehen und es nichts Schöneres gebe, als bei gutem Wetter mit dem Motorboot auf dem Baikal herumzubrausen und Netze auszulegen? Außerdem sei er sowieso erst ein einziges Mal an der Lena-Quelle gewesen, und wir fänden sicher andere Leute, die uns führen könnten. Dabei weiß Kostja genau, dass wir ohne ihn nicht losmarschieren können, weil er - offiziell - der einzige Jäger mit Gewehr auf der Station ist. Und er kennt seinen Preis. Geld? Na klar.' Und Wodka? Auch klar. Und 20 Liter Diesel für sein Motorboot. Doch das alles ist noch nicht genug. Erst die Zusage, ihn nach unserer Rückkehr auf dem Schiff nach Irkutsk mitzunehmen, lässt ihn endgültig einwilligen. Immerhin, der Handel hat auch für uns seinen Vorteil. Das jedenfalls macht uns Kostja glauben, indem er großzügig versichert, dass er nun sogar bereit sei, seine zwei Hunde mitzunehmen. Später wird er wie selbstverständlich sagen, dass er nie ohne Hunde in die Taiga gehe. «Alles andere wäre viel zu gefährlich.»

    Neben Kostja erklärt sich noch Anatolij, ein etwa 50-jähriger untersetzter Mann burjatischer Herkunft, einverstanden, uns zu begleiten. Er ist Förster und ein guter Freund von Semjon Ustinow. Die Expedition ist komplett.

    Bereits am Vorabend haben wir auf dem Schiff unter Anleitung von Semjon Ustinow unsere Ausrüstung wasserdicht in Plastikfolien verpackt. Die Kameras und Tongeräte ebenso wie den gesamten Proviant und die aufs Notwendigste reduzierten persönlichen Sachen - Schlafsäcke, Socken, Pullover. Im günstigsten Fall, hatte uns Ustinow erklärt, seien wir sechs Tage zu Fuß unterwegs; wenn die Witterung nicht mitspiele, könnten es sogar zehn werden. Der Marsch zur Lena-Quelle führe durch unwirtliches Gebiet, nicht nur durch das steile Baikal-Gebirge, sondern auch durch dichte Taiga mit mannshohem Unterholz und Gestrüpp, durch mehrere Flussläufe, kilometerweite Sümpfe, riesige Geröllfelder mit scharfkantigen Felsformationen sowie weite, mit trockenem Rentiermoos überzogene Flächen der Waldtundra, die aussehen wie ein riesiger grauer Teppich, Menschen aber an manchen Stellen unvermittelt bis zur Hüfte einsinken lassen. Eine Art Weg gebe es nur das Gebirge hinauf, ansonsten müsse man sich nach der Sonne und dem Kompass orientieren. Eine genaue Karte des Gebiets sei noch nicht erstellt. Tagsüber könne das Thermometer in diesem Teil Sibiriens jetzt im Sommer bis auf 35 Grad klettern, nachts dagegen sei durchaus Frost denkbar. Und plötzlich hereinbrechende Unwetter mit gewaltigen Regengüssen könnten die Flüsse und Sümpfe auf Tage hinaus unpassierbar machen.

    Ausführlich unterrichtet uns Semjon Ustinow über Vorsichtsmaßnahmen. Gegangen werde grundsätzlich im Gänsemarsch, dicht hintereinander: vorneweg Kostja mit seinem Karabiner, Ustinow als Letzter mit einer russischen Armeepistole aus dem Zweiten Weltkrieg, einer TT 7,62 mm. «Die reicht auch für Hären.» Wenn einer von uns dennoch einmal allein einem Bären begegnen sollte, so gebe es nur zwei Möglichkeiten: laut schreien, am besten die Tonleiter von oben herunter lachen oder anderweitig Krach machen. Sollte dies den Bären unbeeindruckt lassen, bleibe nur noch: «sich auf den Boden werfen, tot stellen und abwarten, was passiert». Auf keinen Fall dürfe man versuchen wegzulaufen, denn das wecke mit Sicherheit den Jagdinstinkt des Tieres. Und selbst der schnellste Läufer habe dann keine Chance mehr. Auch auf einen Baum zu klettern oder ins Wasser zu springen nütze nichts, weil Bären klettern und schwimmen. Aber häufig sei der Bär bloß neugierig und wolle sehen, welcher Fremde sich da in seinem Revier tummelt. Dies sei meist der Fall, wenn er auf den Hinterpfoten stehe. Das Dumme sei nur, dass man es nie so genau wisse

    Gegen die Schwärme von Stechmücken, so Semjon Ustinow, hätten die sibirischen Jäger hingegen ein einfaches Rezept: «Beachtest du sie, stechen sie dich. Ignorierst du sie, lassen sie dich in Ruhe.» Trotzdem könne es nicht schaden, größere Mengen Autan mitzunehmen, das inzwischen auch in Russland erhältlich ist. Glück hätten wir, dass es in dieser Region am Baikalsee die ansonsten so gefürchteten Zecken nicht gebe. Eine echte Gefahr sei aber eine besonders giftige Schlangenart, deren Biss in der Regel eine sofortige Nervenlähmung hervorrufe und tödlich sei. Überwiegend im Gras und auf den sonnenüberglänzten Steinen und Felsen des Baikal-Gebirges sei sie anzutreffen. «Also, Vorsicht bei jedem Schritt und vor allem beim Lagern!»

    Für den Fall, dass jemand in der Taiga den Anschluss an die Gruppe verliert, besteht Semjon Ustinow darauf, zu kontrollieren, ob jeder von uns auch die für Notsituationen wichtigsten Dinge bei sich hat: ein Päckchen Streichhölzer, ein solides Taschenmesser und eine Ration Schokolade.S. 9-15


    Lesezitat nach Klaus Bednarz - Östlich der Sonne


    Die Sendung
    in

    25.12.2002, 22:15, 60`
    27.12.2002, 21:45, 45`
    29.12.2002, 21:45, 60`
    Infos vom WDR

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    Bednarz über seinen neuen Film: Interview


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    Titel von
    Klaus Bednarz
     Taschenbuch



    Ballade vom Baikalsee. Begegnungen mit Menschen und Landschaften.

    © 2000



    Fernes nahes Land. Begegnungen in Ostpreußen.

    © 1997

     Hardcover



    Die Nationen Europas.
    Russland.


    Mit Reiseteil.
    © 1995



    Die Nationen Europas.
    Polen.


    © 1989


    © 25.12.2002
    by Manuela Haselberger

    http://www.bookinist.de