Gewitternacht

Die Hauptperson in dem Buch von Michèle Lemieux "Gewitternacht" ist ein kleines Mädchen, das zusammen mit ihrem Hund inīs Bett liegt und einschlafen möchte.

Viele Gedanken gehen ihr durch den Kopf. Immer wieder wälzt sie sich hin und her. Tausend Fragen beschäftigen sie. Woher komme ich? Wo endet überhaupt dieUnendlichkeit? Ob es Leben auf anderen Sternen gibt? Würden wir deren Bewohner erkennen? Woran? Schnell noch ein Blick unterīs Bett. Schließlich weiß man ja nie...Wieder versucht die Kleine zu schlafen. Draußen zieht ein Sturm auf, ein Gewitter naht. Kein Mensch kann da ruhig im Bett liegen und einschlafen. Woher kommen allī die Ideen, die einem so durch den Kopf schwirren? Und wohin gehen sie, wenn sie den Kopf verlassen?

So geht es noch eine ganze Weile, bis im Oberstübchen des kleinen Mädchens Ruhe eingekehrt ist, und sie in das Reich der Träume findet.

Die Kanadierin Michèle Lemieux hat ein ganz besonderes Buch geschaffen, das schon allein durch sein handliches Format besticht. Mit einer Fülle von Schwarz-Weiß-Zeichungen begleitet sie die Gedanken des kleinen Mädchens. Beim Betrachten des Buches regen die Bilder zu neuen Fragen und Gesprächen an. Es ist eine Reise durch die Nacht in das Reich der Phantasie, denn gerade Kinder machen sich viele Gedanken zu den großen Fragen der Welt und Michèle Lemieux nimmt sie Ernst, ohne sie zu beschwichtigen und einfache Antworten parat zu haben.

"Gewitternacht" ist viel mehr als nur ein Bilderbuch. Es gehört zu den wenigen Büchern, die große und kleine Leser immer wieder gerne aus dem Regal holen und wie einen Schatz in der Hand halten. Am schönsten dabei, sind die Gespräche, die sich beim gemeinsamen Blättern und Anschauen ergeben.

Michèle Lemieux: Gewitternacht
1996, Weinheim, Beltz und Gelberg Verlag, 240 S.


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© by Manuela Haselberger
rezensiert 6.10.1996