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Bookinists Buchtipp zu
Graham Swift
Das helle Licht des Tages
© 2003
George Webb arbeitet, nachdem er unehrenhaft aus dem Polizeidienst entlassen wurde, als Privatdetektiv. Als er von einer Klientin, Sarah Nash, angeheuert wird, ihren Mann zu beobachten, der vorhat, sich von seiner Freundin zu trennen, ahnt er noch nicht, dass dieser simple Auftrag sein Leben umkrempeln wird. Gewissenhaft verfolgt er Sarahs Mann ...
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Letzte Runde unter Freunden
Graham Swift - Letzte Runde
Mein Buchtipp des Monats Februar 97
Hanser-Verlag ab 8. Feb 97 im Buchhandel
Besprochen im am 28. Feb 97, 22.15 Uhr im ZDF
er englische Autor Graham Swift, geboren 1949 in London, ist im deutschsprachigen Raum noch nicht sehr bekannt. Dies wird sich in Kürze ändern, hat er doch für seinen Roman "Graham Swift" den renommierten Booker- Preis 1996 erhalten. Grund genug, sich das jetzt übersetzte Buch anzusehen.
Die Rahmenhandlung ist schnell erzählt: In ihrem gewohnten Pub treffen sich vier Freunde zu ungewohnter, vormittäglicher Stunde. Der fünfte in ihrer Runde lehnt nicht wie immer mit an der Theke und trinkt in aller Ruhe sein Bier. Der Tresen ist leer bis auf ein Vorratsglas. Darin befindet sich die Asche ihres Freundes Jack. Sein letzter Wille ist eine Seebestattung und nachdem Jack in einer Plastiktüte des Feinkostladens sorgfältig verstaut ist, geht die Fahrt in Richtung Dover los.
Vince, der Adoptivsohn des Verstorbenen, hat einen bequemen Mercedes für diese Fahrt besorgt. Das ist er seinem Vater schuldig, auch wenn ihn dieser noch kurz vor seinem Tod um eintausend Pfund angepumpt hat. Während der Reise hat jeder genug Zeit, seinen Gedanken nachzuhängen, und auch wenn Jack nicht physisch unter ihnen weilt, drehen sich ihre Überlegungen doch um ihn, um ihre Freundschaft und um ihr kompliziertes Beziehungs- Geflecht.
Der Erste von ihnen ist tot und setzt mit seinem Sterben eine Zäsur, die sie innehalten läßt. Hat er das Leben geführt, das er sich ge wünscht hat? "Es ist entweder zum Heulen, oder es ist der größte Witz unter der Sonne, wenn man sich am Ende des Lebens wünscht, man wäre jemand, der man nicht ist", philosophiert Lenny im Auto. Swift hat sein Buch, das in einer einfachen, schnörkellosen Sprache geschrieben ist, aus Reflexionen, Erinnerungen und Gesprächen seiner Personen, in Form von inneren Monologen, zusammengesetzt.
Am Ende der Reise kennt der Leser fünf Männer und deren Frauen und Familien fast besser als seine eigene Verwandtschaft. Sie haben den längsten Teil ihres Lebens zusammen verbracht, waren miteinander im Krieg, haben sich gegenseitig eine Menge vor gemacht und sich, wenn es sein mußte, auch belogen. Ob Jack, der, als er endlich den Entschluß gefaßt hat seine Metzgerei auf zugeben, erfährt, daß er ein bösartiges Magengeschwür hat, gewußt hat, daß sein bester Freund ihn mit seiner Frau hintergangen hat?
Jacks Frau Amy wiederum hat ihre Gründe, daß sie die Männer nicht auf Jacks letzter Reise begleitet, und lieber, so wie jede Woche seit fünfzig Jahren, ihre geistig behinderte Tochter im Heim besucht.
Es sind eine Vielzahl von Biographien, einfachen Leben, die Swift in seinem Roman zusammengetragen hat. Er beschreibt sie mit einer solchen Anschaulichkeit und Intensität, daß sie noch lange die Gedanken der Leser beschäftigen; der Roman klingt auf angenehme Weise nach.
manuela haselberger
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Graham Swift - Letzte Runde
Originaltitel: »---«, © 1997
Übersetzt von Barbara Rojahn-Deyk
© 1997, München, Hanser, 326 S., 19.90 € (HC)
© 1999, München, Hanser, 326 S., 8.50 € (TB)
© 1998, München, Der Hörverlag, 1 Cass., -.-- € (MC)
© 2003, DVD - Film, zweisprachig, 25,99 € (DVD)
Darsteller: Sir Michael Caine, Tom Courtenay
Regie: Fred Schepisi
Buch: Graham Swift
Musik: Paul Grabowsky
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