Die Sache mit der Liebe Kaat Vrancken - Anna und die Sache mit der Liebe Für Anna ist die Sache mit der Liebe schwer zu begreifen. Inge, die beste Freundin ihrer Mutter, schwebt förmlich vor Glück. Als sie am Nachmittag Anna und ihre
Mutter besucht, bringt sie ihr wieder ein tolles Geschenk mit. Mutter und Inge tanzen ausgelassen zu sehr lauter Musik
durchīs Wohnzimmer. Mama erklärt Anna später, als Vater mit seinem Besuch, dem älteren Herrn,
der sich um seine Steuern kümmert und den beiden Frauen höchst erstaunt zugesehen hat, längst im
Arbeitszimmer verschwunden ist, dass Inge frisch verliebt ist und sich riesig freut. Aber warum tanzt Mutter?
Ist sie auch verliebt? Mama sagt, daß sie Papa richtig liebt und dass dies erst später, nach dem Verliebtsein,
kommt. Doch wann, fragt sich Anna, ist später?
Nach einigen Wochen fährt Mama zu Inge. Inge geht es gar nicht gut, denn sie ist sehr traurig und ganz dünn geworden, weil sie keine Lust mehr hat, irgendetwas zu essen. Mama erzählt, daß Inge Kummer hat, weil der nette junge Mann, in den sie sich verliebt hat, sie nicht mehr liebt. Bei den Erwachsenen scheint das sehr schwierig zu sein. Gut, dass Anna mit ihrem Freund Hendrik solche Probleme nicht hat. Am liebsten spielt sie mit ihm Barbie und Ken - da ist die Welt noch in Ordnung. Ken kocht in der Küche ein leckeres Essen für Barbie - ohne Diskussionen. Einzig die Sache mit dem Busen, das muss sich Anna noch überlegen, denn eigentlich möchte sie keinen, auch wenn das nach Mama bei ihr noch eine Weile dauert. Kaat Vrancken packt in ihrem Roman "Anna und die Sache mit der Liebe" ein für Kinder oft schwieriges Thema ganz locker an. In kurzen, knappen Sätzen, mit einer gehörigen Portion Witz und Komik und jeder Menge Ehrlichkeit, erzählt sie, daß sich nicht nur Kinder, sondern auch die Erwachsenen mit der Liebe schwer tun. Wichtig ist, dass Anna mit ihren einfachen, naiven Fragen, keine abspeisenden oder verklärenden Antworten erhält. | |
© by Manuela Haselberger layout © Thomas Haselberger
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