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Der Literaturclub ![]() im schweizerischen Fernsehen Mit Daniel Cohn-Bendit, Gabriele von Arnim und Andreas Isenschmid Gast ist Moritz Leuenberger.
Erstmals ungekürzt, ungeschönt und authentisch:
"Das Wunder- und Meisterwerk" (Rolf Vollmann) des
"Meisters moderner Seelenanalyse" (Die Presse) in neuer
Übersetzung.
Bislang konnten wir "Zenos Gewissen", eines der
Schlüsselwerke der modernen Weltliteratur, nur in einer
Übersetzung lesen, die vor über 70 Jahren unter dem
Titel "Zeno Cosini" erschienen war. Sie wurde zwar
immer wieder neu aufgelegt, aber nie grundlegend
überarbeitet.
Dabei ist eine deutsche Neuausgabe dieses großen und
einflußreichen Romans, des "wichtigsten Beitrag Italiens
zur zeitgenössischen Weltliteratur" (Jean-Paul Sartre),
längst überfällig, handelt es sich doch, so Die Zeit, um
"eines der größten Bücher des Jahrhunderts, das,
trotz seiner inzwischen weltweiten Geltung, in seiner
ganzen dämonischen Größe vielleicht erst noch zu
entdecken ist".
In dem Bemühen, mit einem gefälligen Text die Aufnahme
in Deutschland zu befördern, glättete und schönte Piero
Rismondo, der erste Übersetzer, den Stil und Text
Svevos, ließ ganze Abschnitte weg und griff stellenweise
bis zur Unkenntlichkeit in den Roman ein. Die neue
Übersetzung von Barbara Kleiner folgt dem Original
Svevos philologisch präzise und läßt zum ersten Mal
Svevos sprachliche Eigenarten, seine Komik und eine
Ironie hervortreten, die alle Nuancen zwischen
Sarkasmus und Heiterkeit kennt.
Im Roman erzählt Zeno Cosini, einer Bitte seines
Psychoanalytikers folgend, die Geschichte seines Lebens,
das sich vollkommen widersprüchlich zu entwickeln
scheint und seinen Protagonisten in immer neue kuriose
Situationen stürzt.
Der junge Triestiner Kaufmann Zeno zeigt dann
Kreativität und Leidenschaft, wenn es um die Pflege
seiner zahlreichen Tics und Laster geht, die er vor allem
zugleich mit wissenschaftlicher Akribie zu durchschauen
und bekämpfen sucht. Wichtige Entscheidungen sehen
zunächst nach verheerenden Irrtümern aus, erweisen sich
jedoch als wichtige Impulse für künftige Entwicklungen:
Zeno wirbt um zwei schöne Schwestern, wird jedoch von
beiden abgewiesen und erringt noch am selben Abend die
Gunst der schielenden dritten, weil er versehentlich unter
dem Tisch das falsche Bein zärtlich berührt. Sie ist es
auch, die er später heiraten wird, und es zeigt sich: die
vermeintlich falsche ist diejenige, mit der er gegen seinen
Willen glücklich wird. Auf ähnlich verwickelte Weise
gelingen ihm auch seine geschäftlichen Erfolge.
Eckhard Henscheid, kenntnisreicher Bewunderer des
"Großgenies", zitiert Svevos Tochter: Während der
Niederschrift von "Zenos Gewissen" habe ihr Vater "am
Schreibtisch immer vor sich hin gekichert und nicht selten
auch laut gelacht". Svevos "opus maximum" (Henscheid)
- italienischer Originaltitel La coscienza di Zeno "steckt
voller entlarvender Eulenspiegeleien und ist ein
Meisterwerk der Ironie" (NDR).
Italo Svevo "Zenos Gewissen". Erstveröffentlichung
der Neuübersetzung von Barbara Kleiner, unter
Mitwirkung von Edgar Sallager. Redaktion Moshe Khan.
Mit einem Essay von Wilhelm Genazino: "Die Relativität
des Glücks. Leben und Schreiben des Italo Svevo". 622
Seiten. Fadenheftung. Lesebändchen. Leinen.
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