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nominiert für den
Jugendbuchpreis 2001

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Louis Sachar
Löcher
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Das hier nennt sich zwar Camp Green Lake, aber einen See gibt es gar nicht. Früher gab es mal einen ganz großen, den größten See in Texas, aber das ist schon über hundert Jahre her. Jetzt ist hier alles flach und trocken, eine einzige Wüste. Es gab auch mal eine Stadt, die Green Lake hieß, aber die ist gleichzeitig mit dem See immer mehr zusammen-geschrumpft und ausgetrocknet, genauso wie die Leu-te, die da wohnten.
Im Sommer liegt die Temperatur tagsüber bei 35 Grad im Schatten - vorausgesetzt, man findet irgendwo Schatten. Viel gibt es davon nicht an einem großen, ausgetrockneten See.
Die einzigen Bäume sind zwei alte Eichen am Ostufer des "Sees". Dazwischen ist eine Hängematte ge-spannt und dahinter steht eine Blockhütte.
Den Bewohnern des Camps ist es verboten, sich in die Hängematte zu legen. Sie gehört nämlich dem Boss. Der Schatten ist ganz allein für den Boss.
Draußen am See suchen Klapperschlangen und Skor-pione Schatten unter Felsen und in den Löchern, die die Bewohner des Camps gegraben haben. S. 7

Stanley mußte sich vor Mr. Sir ausziehen, der kontrollieren wollte, ob er auch nichts versteckte. Dann bekam er ein Handtuch und zwei Garnituren Kleidung. Jede bestand aus einem orangeroten Overall mit langen Armem, einem orangeroten T-Shirt und gelben Socken. Stanley war sich nicht sicher, ob die Socken von Anfang an gelb gewesen waren.
Außerdem bekam er noch weiße Turnschuhe, eine orangerote Kappe und eine Trinkflasche aus schwerem Plastik, die leider leer war. An die Kappe war hinten ein Stoffstreifen angenäht, der den Nacken schützen sollte.
Stanley zog sich wieder an. Die Kleidung roch nach Waschpulver.
Mr. Sir erklärte ihm, er solle die eine Garnitur immer zur Arbeit tragen und die andere in der Freizeit. Alle drei Tage sei große Wäsche, da werde jeweils seine Arbeitskleidung gewaschen. Dann werde die zweite Garnitur zur Arbeitskleidung und für die Freizeit gebe es frische Sachen.
"Du hast jeden Tag ein Loch zu graben, auch samstags und sonntags. Jedes Loch muss fünf Fuß tief sein und auch einen Durchmesser von fünf Fuß haben. Deine Schaufel ist gleichzeitig dein Maßstab. Frühstück gibt es um halb fünf."
Stanley sah wohl überrascht aus, denn Mr. Sir schickte noch die Erklärung hinterher, dass sie deswegen so früh anfingen, damit sie nicht in der heißesten Zeit des Tages arbeiten müssten. "Einen Babysitter hast du hier nicht", fügte er hinzu. "Je länger du brauchst zum Graben, desto länger bist du halt draußen in der Sonne:" S. 20


Lesezitat nach Louis Sachar - Löcher


Die Geschichte eines alten Familienfluchs
Louis Sachar - Löcher

o schlimm hört sich der Name "Camp Green Lake" gar nicht an. Dahinter könnte man einen idyllischen See mit grünen Wiesen vermuten, oder vielleicht einen schönen Platz für ein Kinder-Feriencamp. Alles falsch.

Stanley Yelnats, (zugegeben ein merkwürdiger Name, doch seit die Frauen der Familie Yelnats festgestellt haben, dass Yelnats von hinten gelesen Stanley heißt, taufen sie alle Söhne Stanley,) erschrickt, als er aus dem Bus aussteigt und die Gegend um Camp Green Lake betrachtet. Keine Spur von einem See und grün sind genau zwei alte Eichen, ansonsten brennt die Sonne gnadenlos vom Himmel auf die ausgetrocknete Erde.

Doch schließlich ist Stanley auch nicht zur Erholung hier. Vom Jugendrichter wurde er bei seiner Verhandlung, weil er angeblich ein Paar Turnschuhe gestohlen hat, vor die Wahl gestellt, "entweder du gehst ins Gefängnis oder du kommst nach Camp Green Lake."

So gräbt Stanley mit vielen anderen harten Jungs jeden Tag ein neues Loch. Das ist ihre einzige Aufgabe. Auch samstags und sonntags. In glühender Hitze und mit einer äußerst bescheidenen Menge Wasser. Eine merkwürdige Beschäftigung. Stanley fragt sich, warum die Chefin des Camps jedes noch so kleine Fundstück sehen will, das die Jungs zu Tage fördern. Welches Geheimnis birgt Green Lake?

Der amerikanische Autor Louis Sachar, der mit "Löcher" in Deutschland sein Debüt gibt, wurde in seiner Heimat für dieses ungewöhnliche Jugendbuch mehrfach mit renommierten Literaturpreisen wie der "Newbery Medal" und dem "National Book Award" ausgezeichnet.

Außergewöhnlich spannend und bei Jugendbüchern bisher selten ausprobiert, ist die Konstruktion der Handlung, denn alle Ereignisse in Green Lake haben mit einem alten Familienfluch in der Geschichte der Yelnats’ zu tun. Stück für Stück gibt Louis Sachar seinem Leser immer einen weiteren Happen Information, den er selbst zusammensetzen und kombinieren kann.

Ein Jugendbuch, das Viellesern, die meinen alle Tricks der Autoren bereits zu kennen, durchaus Neues bietet und das bestimmt auch in Deutschland noch etliche Preise einheimsen wird. © manuela haselberger


   Louis Sachar -
   Löcher
    Originaltitel: »Holes«, © 1998
    Übersetzt von Birgitt Kollmann
    © 2000, Weinheim, Beltz und Gelberg Verlag, 296 S., 14.00 EUR
    © 2000, HörVerlag, 2 Cass., 14.00 EUR
    © 2000, Stuttgart, Klett, 7.70 € - englische Ausgabe
    © 2003, Weinheim, Beltz und Gelberg Verlag, 296 S., 7.90 EUR (TB)
    © 2003, DHV-Verlag, 3 CDs, 14.95 € - (CD)
   

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  Lesealter: 12 Jahre  
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Katheryn Harvey
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Bookinists Buchtipp zu


Der Fluch des
David Ballinger

von Louis Sachar



von Louis Sachar:

  • Rudi Rotschopf I.   Bin ich ein Prinz?   © 1998

  • Rudi Rotschopf II.   Nasenbohren streng verboten   © 1998

  • Rudi Rotschopf III.   Sind Mädchen doof?   © 1998

  • Rudi Rotschopf IV.   So ein dicker Hund.   © 1998

    beide ab ca. 8 Jahren


  • Fortsetzung des Lesezitats ...

    Mr. Pendanski füllte die Wasserflaschen.
    Die Chefin holte eine Heugabel von der Ladefläche des Pick-ups und ging damit den Erdhaufen neben X--Rays Loch durch, um zu sehen, ob sich darin vielleicht noch etwas anderes verbarg.
    "Wenn Sie X-Ray zurückgebracht haben, bringen Sie mir drei Schubkarren her", sagte sie zu Mr. Pendanski.
    X-Ray stieg zu Mr. Pendanski in den Wagen. Als sie losfuhren, lehnte er sich aus dem Fenster und winkte.
    "Zero", sagte die Chefin, "ich will, dass du X-Rays Loch übernimmst." Sie schien zu wissen, dass Zero am schnellsten graben konnte. "Deo und Torpedo, ihr grabt da weiter, wo ihr angefangen habt. Aber ihr bekommt jeder einen Helfer. Zickzack, du hilfst Deo. Magnet hilft Torpedo. Höhlenmensch, du arbeitest mit Zero zusammen. Die Erde wird immer zweimal bewegt. Zero gräbt das Loch und der Höhlenmensch schaufelt die Erde anschließend vorsichtig in einen Schubkarren. Genauso machen es Zickzack und Deo,, Magnet und Torpedo. Wir wollen nichts übersehen. Wenn einer von euch etwas findet, bekommt ihr beide den Rest des Tages frei und dürft doppelt so lange duschen. Wenn die Schubkarren voll sind, kippt ihr sie außerhalb dieses Gebiets aus. Wir wollen nicht, dass uns hier irgendwelche Erdhaufen im Weg sind."
    Den Rest des Tages blieb die Chefin an Ort und Stelle, zusammen mit Mr. Pendanski und Mr. Sir, der nach einer Weile ebenfalls aufgetaucht war. Von Zeit zu Zeit brachte Mr. Sir Wasser zu den anderen Gruppen, aber ansonsten rührte er sich mit seinem Wasserwagen nicht von der Stelle. Die Chefin sorgte dafür, dass in Gruppe D niemand Durst zu haben brauchte.
    Stanley befolgte die Anweisungen genau. Sorgfältig sah er die Erde durch, die Zero aus dem Loch warf und schaufelte sie in einen Schubkarren, obwohl er wusste, dass er nichts finden würde.
    Immerhin war es leichter, als selbst ein Loch zu graben. Wenn der Schubkarren voll war, rollte er ihn ein gutes Stück weit weg, bevor er ihn ausleerte.
    Die Chefin konnte nicht still stehen. Ständig lief sie herum, schaute den Jungen über die Schulter und ging mit ihrer Heugabel die Erde durch. "Gut machst du das, wirklich", sagte sie zu Stanley. S. 90-91

    Stanley wachte auf einer Wiese auf und schaute hoch zu dem gewaltigen Felsen. Die verschiedenen Gesteinsschichten zeigten alle möglichen Schattierungen von Rot, Ocker, Braun und Gelb. Der Fels musste über hundert Fuß hoch sein.
    Eine Weile lag Stanley nur da und schaute ihn an. Er hatte nicht die Kraft aufzustehen. Es kam ihm so vor, als wäre die Innenseite seines Mundes und seines Halses mit einer Schicht Sand überzogen.
    Kein Wunder. Als er sich auf den Bauch rollte, sah er das Wasserloch. Es war etwa zweieinhalb Fuß tief und über drei Fuß breit. Am Boden stand dunkelbraunes Wasser, nicht mehr als zwei Zoll tief.
    Stanleys Hände und Finger waren wund vom Gra-ben, vor allem die Haut unter den Nägeln. Er schöpfte sich etwas von dem lehmigen Wasser in den Mund, bewegte es hin und her und versuchte es mit den. Zähnen zu filtern.
    Zero stöhnte.
    Stanley wollte etwas zu ihm sagen, aber die Wörter kamen ihm nicht aus dem Mund und er musste es noch einmal versuchen. S. 220

    Lesezitate nach Louis Sachar - Löcher


    © 31.12.2000
    by Manuela Haselberger
    Quelle: http://www.bookinist.de