Lesezitat
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Lesezitat

1

Ich weiß nicht, was ich tun soll.
Ich habe nicht die geringste Ahnung. Ich bin nicht zu Hause. Ich bin allein in einem Haus, das man mir zur Verfügung gestellt hat. Heute habe ich mich gezwungen, nach draußen zu gehen, und bin am Meer entlang spazieren gegangen. Ich habe Muschelschalen und ein paar halbtote Krebse gesammelt und sie in eine Tasche gesteckt, aber das ist auch keine Lösung. Im übrigen stinken sie.
Ich weiß nicht, ob ich nicht bald verrückt werde.
Ich schaffe es immer noch nicht, mich in ein Bett zu legen. Manchmal schlafe ich auf einem Stuhl ein und falle hinunter. Ich weine fast die ganze Zeit. Ich merke es nicht einmal mehr. Ich muß auch zu bestimmten Zeiten gewisse Medikamente einnehmen.
Ich bin vor wenigen Tagen fünfundvierzig geworden.

zitiert nach S. 7
Lesezitat nach Philippe Djian -
Schwarze Tage, weiße Nächte


A Walk on the Wild Side
Philippe Djian - Schwarze Tage, weiße Nächte

rancis, mit fünfundvierzig Jahren ein abgehalfterter Schriftsteller, der seine Frau und die drei Kinder bei einem Flugzeugunglück verloren hat, versucht noch einmal mit einem Roman Fuß zu fassen. Und in einem imaginären Gespräch mit seiner Frau Edith bringt sie ihn auf die zündende Idee: "Warum nicht einen Porno?"

Und jetzt beginnt Francis eine wilde Geschichte zu erzählen: Wie er seinen Freund Patrick nach Toronto zu einer Vortragsreihe begleitet, und es verhindert, dass dieser zu einem anderen Verlag wechselt, der ihn für seine erfolgreichen Bücher vielleicht besser bezahlen würde. Sogar Madonna wird um Hilfe gebeten. Das alles ist durchsetzt mit einer Fülle von pornografischen Szenen mit wechselnder Besetzung. Im Mittelpunkt dabei steht immer das leidenschaftliche Verhältnis, das Francis mit Patricks Frau erlebt. Eine Beziehung, die sich bis zur sexuellen Besessenheit steigert.

Kein Zweifel, es ist eine hochexplosive Mischung, die der Franzose Philippe Djian, der mit "Betty Blue" ein Kultbuch schrieb, in seinem neuen Roman "Schwarze Tage, weiße Nächte" seinen Lesern serviert. Und sicher ist seine deftige Sprache nicht jedermanns Geschmack, doch es ist nicht zu leugnen, Djian kann Sexualität beschreiben und das allein ist eine literarische Qualität, die nicht häufig von Autoren gemeistert wird. "Ja, das hört sich zwar blöd an, aber alles was mit Sex zu tun hat, macht uns das Leben nicht unbedingt leichter." Für Francis wurde es bei weitem nicht leichter, aber besser erträglich. © manuela haselberger


Philippe Djian -
Schwarze Tage, weiße Nächte
Originaltitel: Vers chez les blancs, © 2000
Übersetzt von Uli Wittmann

© 2002, Zürich, Diogenes Verlag, 421 S., 21.90 € (HC)
© 2003, Zürich, Diogenes Verlag, 432 S., 11.90 € (TB)


      Link zur deutschsprachigen Hompage von P. Djian


neu entdeckt für Djian-Liebhaber

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Schmutzige Havanna Trilogie

von Pedro Juan Gutiérrez
Männerfantasien



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Titel von
Philippe Djian
 Taschenbuch



Betty Blue. 37,2 Grad am Morgen.

© 1998



Erogene Zone

© 1989



Heißer Herbst.

© 2001



Verraten und verkauft

© 1990



Matador

© 1997



Pas de deux

© 1996



Rückgrat

© 1993



Mörder

© 1998



Krokodile

Sechs Geschichten
© 1994



Kriminelle

© 2001



Blau wie die Hölle

© 2000



Heißer Herbst

© 1999



Nocturne mit Dolo

© 1999


© 4.3.2002 by
Manuela Haselberger
Quelle: http://www.bookinist.de