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Habseligkeiten Richard Wagner - Habseligkeiten
ls Richard Wagner einen passenden Titel für seinen neuen Roman suchte, dachte er sicher nicht im Traum daran, dass schon bald sein "Habseligkeiten" zum schönsten Wort der deutschen Sprache gewählt würde.
Schließlich sind es immer nur wenige Habseligkeiten, die in der Familie des Erzählers Werner Zillich vorhanden sind. Als die Urgroßeltern nach Amerika auswandern beschränken sie sich darauf, nur das Allernotwendigste mitzunehmen. Selbst ihre kleine einjährige Tochter bleibt in der alten Heimat, im Banat zurück.
Im Jahre 1984 ist Werner Zillich mit seiner Frau, der Tochter Melanie und seinen Schwiegereltern mit der Bahn von Rumänien nach Deutschland ausgewandert. Nachdem sein Vater vor wenigen Tagen gestorben und er bei der Beerdigung war, legt er die Strecke mit dem Auto zurück. Während der Fahrt sinniert er über die lange Familiengeschichte nach. Eine Familie der kleinen Leute, die eigentlich nur in aller Ruhe als Bauern oder Handwerker ihren Unterhalt verdienen wollte, doch immer wieder rüttelte die Geschichte mit Kriegen und Unruhen ihr Leben durcheinander.
"Arbeiten, denke ich mir. Eine gute Formulierung. Die beste Ausrede in der Welt der kleinen Leute. Damit kommt man immer durch. Arbeiten als Schicksal."
Geschickt verschränkt Richard Wagner, dessen eigene Familie ebenfalls aus dem rumänischen Banat stammt, die Erzählstränge der Gegenwart mit der Vergangenheit. Immer wieder schweifen die Gedanken auf der langen Autofahrt ab und widmen sich längst verstorbenen Familienangehörigen.
Allerdings gewinnen die Figuren wenig Kontur und bleiben schemenhaft. Es ist auch nicht immer einfach der Vielzahl von Personen den richtigen Platz im Familienstammbaum zuzuordnen. Hier ist ein wenig Geduld seitens des Lesers gefragt, doch die Anstrengung lohnt.
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20.01.2005
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© 1.12.2004 by Manuela Haselberger www.bookinist.de |