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Bookinists Buchtipp zu

Emine Sevgi Özdamar

Die Brücke vom Goldenen Horn

© 1998

Daheim in Istanbul hat die junge Türkin Emine Sevgi Özdamar jeden Tag Streit mit ihrer Mutter und nachdem sie in der Zeitung gelesen hat, daß in Deutschland Arbeiterinnen gesucht werden, macht sie sich auf den Weg. 1966 kommt sie nach Berlin, ohne ein Wort deutsch zu können. Hier findet sie, wie viele ihrer Mitreisenden, Arbeit bei der Firma "Telefunken" und kommt im Frauenwohnheim unter - kurz "Wonaym" genannt. Alles ist dem jungen Mädchen fremd. Tagsüber der Akkord, den sie leisten soll, nachmittags einkaufen bei "Hertie" und abends gibt´s im "Wonaym" ...



Bakschisch
Esmahan Aykol - Bakschisch

ls ihr Leben im Chaos zu versinken droht - Stress mit dem Freund, die angekündigte Mieterhöhung für ihre gemütliche Wohnung inakzeptabel und die Kunden in ihrer Krimi - Buchhandlung auch nicht zahlreich genug, - zieht Kati in Istanbul einen Strich unter das Ganze.

Sie wird Selim, ihren Anwalt und Lebensgefährten, nicht anrufen und sie wird sich sofort nach einer neuen Wohnung umsehen. Mit den nötigen Euros an der richtigen Stelle, kein Mensch in der Türkei akzeptiert Liras, höchstens vielleicht Dollars, müsste das Problem leicht zu meistern sein. Doch da stolpert sie nichts ahnend über einen Mord, ausgerechnet in ihrer neuen Traumwohnung. Und einen Tag später wird Pechvogel Kati von der Polizei als Hauptverdächtige verhaftet, als ob sie nicht bereits genug Schwierigkeiten hätte.

Na gut, sie focht tatsächlich einen handfesten Streit mit dem Opfer aus und in ihrer Wut donnerte sie dem Mann einen Aschenbecher aufs Ohr. Doch das war's auch schon. Sie hat ihn nicht umgebracht, "man bringt sich ja nicht immer um, wenn man sich streitet", aber das zu beweisen wird schwierig.

Esmahan Aykol, 1970 in der Türkei geboren, lebt in Berlin und in Istanbul. Auch ihr zweiter Krimi nach "Hotel Bosporus" stellt wieder die Buchhändlerin Kati in den Mittelpunkt, die mit raffinierter Kombinationsgabe den Fall löst.

Doch nicht so sehr der Plot, der oft sehr hölzern und konstruiert wirkt, macht den Reiz der Krimis Esmahan Aykols aus, sondern die sinnlichen Beschreibungen der unterschiedlichen Stadtviertel in Istanbul, die flinken Teeverkäufer und die fluchenden Taxifahrer sowie die herrlich selbstironische Art der Protagonistin Kati. Mit Wonne nimmt sie die gängigen Vorurteile von Türken und Deutschen aufs Korn.

Eine Kostprobe: "Ich hätte wetten können, dass die Deutschen unter ihnen gleich vom Kellner einen Löffel verlangen und den Kaffeesatz aufessen würden, denn die Deutschen sind das einzige Volk, das noch im Erwachsenenalter den Krümeln nachtrauert, die sie als Kind auf dem Teller zurückgelassen haben."

Wer Lust auf einen leichten Krimi mit hohem Unterhaltungsfaktor und schönem türkischen Lokalkolorit hat, der liegt bei Esmahan Aykol richtig.
manuela haselberger



   Esmahan Aykol -
   Bakschisch
    Originaltitel: »Kelepir Ev«, © 2003
    Übersetzt von Antje Bauer
    © 2004, Zürich, Diogenes Verlag, 332 S., 19.90 € (HC)
   

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Esmahan Aykol
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Esmahan Aykol

Hotel Bosporus

© 2004

 Hardcover


Esmahan Aykol

Hotel Bosporus

© 2003


© 13.10.2004

by Manuela Haselberger
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