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Bookinists Buchtipp zu

Anne Chaplet

Wasser zu Wein

© 1999

Paul Brenner hat es sich auf dem Land in Klein-Roda gemütlich gemacht, als ihn eines Tages ein Brief erreicht, aus dem hervorgeht, daß er der Besitzer zweier Weinberge werden soll. Lange hat er seinen Großonkel Wallenstein in Wingarten nicht mehr besucht, der ihn einst groß gezogen hat, nachdem seine Eltern verunglückten. Wallenstein, der mittlerweile alt und gebrechlich ist, seine Tage im Rollstuhl verbringt, möchte ihm diese Weinberge schenken.

Doch auch am Rhein ist das Leben nicht mehr so beschaulich wie einst. Beim alljährlichen Galadinner in der "Traube", dem schönsten Gasthof weit und breit findet der bekannte Weinkenner und Gastro-Journalist Chevallier den Tod.



Krimipreisträgerin 2004
Wen das Landleben einfängt, den lässt es nicht mehr los
Anne Chaplet - Schneesterben

tändig wird der deutsche Krimi an amerikanischen Vorbildern gemessen und schneidet dabei oft recht schlecht ab. Doch wenn die richtigen Autoren an die Messlatte gelegt werden, sieht die Sache anders aus. Eine dieser viel versprechenden Krimischreiberinnen ist Anne Chaplet. An Preisen für ihre Romane wurde nicht gegeizt: den deutschen Krimipreis 2001 erhielt sie für "Nichts als die Wahrheit", "Die Fotografin" bekam den Radio-Bremen-Krimipreis 2003 und nun bekommt sie 2004 zum zweiten Mal den deutschen Krimipreis für "Schneesterben", und das mit Fug und Recht, denn "Schneesterben" ist Krimikost vom Allerfeinsten.

Das Landleben in Klein-Roda ist für den Stadflüchter Paul Bremer immer noch ungewohnt. Erst nach und nach gewöhnt er sich daran, dass hier alles langsam und beschaulich abläuft. Und jedes noch so kleine Ereignis selbstverständlich von allen Dorfbewohnern kommentiert wird. Sei es, dass jemand erbost in den Bankautomaten gepinkelt hat, oder die junge Tamara über Nacht nicht nach Hause gekommen ist. "Wen das Landleben einfängt, den lässt es nicht mehr los, dachte Paul Bremer."

Allerdings, als ein Toter unter einer dicken Schneeschicht in einem Vorgarten aufgefunden wird, erreichen die Tuscheleien und Spekulationen auf dem Dorfplatz rasch den Siedepunkt. Ohne viel Federlesens gibt Krista, die Frau des Kinderarztes zu, dass sie den toten Journalisten mit dem Auto vor ihrem Wochenendhaus angefahren hat. Doch vom tödlichen Schlag auf den Kopf des Opfers will sie nichts wissen. Dafür ist ihr Mann überraschend auskunftswillig. Und so sitzt der angesehene Kinderarzt nach wenigen Tagen im Gefängnis. Ein Mord aus Eifersucht?

Die Indizien geben jedoch kein klares Bild für die Staatsanwältin aus dem nahen Frankfurt. Es sieht ganz danach aus, als ob der Mord, und bei einem bleibt es nicht, zu einem Verbrechen in der Vergangenheit weist. Damals, nach Kriegsende, wurde im alten Stollen von Klein-Roda nicht nur Hitlers Sonderzug entdeckt, einige Jahre später fand dort auch ein grausamer Mord an einem kleinen Jungen statt. Noch leben die Angehörigen im Dorf und viele erinnern sich. "Milde gegenüber Menschen, die gegen die Gesetze der Gemeinschaft verstoßen, war ein Luxus der Städter. Auf dem Land geht jeder Regelverstoß ans Eingemachte." Da hilft auf Dauer keine neue Identität, kein anderer Name - gar nichts.

Elegant führt Anne Chaplet den Leser auf falsche Spuren, spielt mit Motiven, spart nicht an brutalen Morden und dreht die Spannungsschraube genüsslich dem Show-down entgegen. Sie unterhält glänzend mit einer vielschichtigen, sehr fein ausgearbeiteten Handlung und spart nicht an humoristischen Einlagen aus der dörflichen Idylle.

Ein klasse Krimi.

manuela haselberger



   Anne Chaplet -
   Schneesterben
   
    © 2003, München, Kunstmann Verlag, 316 S., 19.90 € (HC)
   




Anne Chaplet wohnt in Frankfurt am Main und in Südfrankreich und veröffentlicht im Herbst 2003 ihren fünften Roman mit Karen Stark und Paul Bremer. Unter dem Namen, der in ihrem Paß steht, dem der promovierten Politikwissenschaftlerin und Historikerin Cora Stephan, hat sie zahlreiche Sachbücher verfaßt,


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by Manuela Haselberger
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