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Envy - Neid Sandra Brown - Envy - Neid
inem guten Buch konnte Maris Matherly-Reed noch nie widerstehen und als der Lektorin aus einem großen Stapel von Manuskripten ganz unbeabsichtigt beim Aufräumen einige Seiten in die Hände fallen, beginnt sie zu lesen und ist augenblicklich fasziniert. Da schreibt ein völlig unbekannter Autor den Anfang eines Thrillers, der es verdient hat, im Verlag ihres Vaters veröffentlicht zu werden.
Enthusiastisch reist Maris nach Florida, um dem Autor, der völlig zurückgezogen lebt, weitere Kapitel seines bestsellerverdächtigen Schmökers aus der Feder zu locken. Dass ihr Ehemann Noah im kalten New York, der ebenfalls im familieneigenen Verlag arbeitet, in den vergangenen Tagen immer später nach Hause kommt, irritiert Maris zwar, doch ihre höchste Alarmstufe ist erst erreicht, als sie Noah durch unglückliche Umstände in der Wohnung seiner Geliebten ertappt. Es sieht ganz danach aus, als ob die Realität die Fiktion verdrängt und Maris´ ganze Aufmerksamkeit erfordert.
Und seit sie beginnt, das Verhalten von Noah kritisch zu beobachten, sind seine Bestrebungen, die Leitung des Verlags ganz an sich zu reißen, ziemlich bedenklich. Hat er vor mit ihr und ihrem Vater ein falsches Spiel zu inszenieren?
Sandra Brown, die in der Krimiszene für ihre ausgetüftelten Plots bekannt ist und deren Bücher meist in den Südstaaten angesiedelt sind, verwickelt ihre Leser in ihrem neuen Thriller in eine mehrbödige Geschichte aus der Verlagswelt. Wobei der Blick hinter die Kulissen ernüchternd ist, denn schon bald wird klar, dass die Teile des Manuskripts, die Maris nach und nach zu lesen bekommt, direkt mit ihr und ihrem Leben zu tun haben. Erkennt Maris das früh genug oder ist ihr Ehemann schneller am Zug?
Auch wenn das Psychogramm der beiden ehrgeizigen Hauptdarsteller, die für ein gelungenes Skript auch über Leichen gehen (zumindest einer von ihnen) etwas lang geworden ist, so heizt die gewiefte Autorin die Spannungskurve mit immer neuen Intrigen an.
Am Ende dieses voluminösen Krimis wird keiner mehr bestreiten, dass die Literatur nichts mit dem Leben gemein hat und darauf keine direkten Auswirkungen hat.
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© 19.2.2004 by Manuela Haselberger www.bookinist.de |