"Robert Littell - Die kalten Legende"

Die kalten Legende
"Robert Littell - Die kalten Legende"

ohn Littell bürgt mit seinem Namen für exzellente Spionageromane. Während er mit Büchern wie " Die Company" (2002), "eine weltumspannende, faszinierende Saga über die CIA", so der Untertitel, internationales Aufsehen erregte, übertrifft er sich in seinem Thriller "Die kalte Legende" selbst. Völlig zurecht wurde er mit dem Deutschen Krimipreis 2007 in der Sparte, "internationale Thriller", mit dem ersten Preis ausgezeichnet.

Martin Odum lebt zurückgezogen als Privatdetektiv in Brooklyn. Sein Vorbild ist Humphrey Bogart und am liebsten kümmert er sich um seine Bienen und würde sich gerne für den Rest seines Lebens zu Tode langweilen. Doch die junge Frau an seiner Tür hat einen Auftrag für ihn: Sie wünscht, dass er den jüdischen Ehemann ihrer Schwester Elena sucht, der seit Monaten verschwunden ist. Elena lebt in Israel und möchte sich nach jüdischem Brauch scheiden lassen. Zunächst kein spektakulärer Auftrag, schon gar nicht für einen ehemaligen Spion.

Viele Jahre hat Martin Odum in der Vergangenheit als Agent für die CIA gearbeitet und war in unterschiedlichen Legenden für diesen Geheimdienst unterwegs. Seine Einsatzorte waren die politischen Brennpunkte und Schauplätze der Geschichte: Russland, Südamerika, Israel und der Libanon. Und mit dem ständigen Wechsel der Personen, in deren Haut er je nach Auftrag geschlüpft ist, hat er mit der Zeit vergessen, wer er in Wirklichkeit selbst ist; er hat sich in der Vielzahl seiner wechselnden Identitäten verheddert. Seine behandelnde Psychologin ist sicher, dass er sich aufgrund eines massiven Traumas, das er vermutlich beim letzten Einsatz erlitten hat, nicht mehr erinnern kann.

Während Martin auf der Suche nach Elenas Ehemann ist, begegnet er seiner eigenen Vergangenheit in Russland wieder, denn für einige Leute wird es sehr gefährlich, wenn er die klaffenden Erinnerungslücken schließen kann.

Aus kleinen Geschichten schält Robert Littell immer noch eine neue Story und baut sie in den großen Zusammenhang des Romans ein. "Es kommt mir so vor, als wäre jedes Rätsel Teil eines anderen, noch größeren Rätsels." "Die kalte Legende" ist ein brillant konstruierter Thriller, bei dem sich am Ende alles zu einer unerwarteten, erstaunlichen Geschichte zusammenfügt.
manuela haselberger

Robert Littell -    Die kalten Legende     Originaltitel: »Legends«, © 2005     Übersetzt von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann     © 2006, Frankfurt, Scherz Verlag, 447 S., 19.90 € (HC)     © 2008, Frankfurt, Fischer Verlag, 448 S., 8,95 € (TB)     >>> TB erst ab April 2008     ISBN-13 9783502100331               gebundenes Buch           Taschenbuch - broschiert
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