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Was die Kreativität betrifft, so macht sie nie Feierabend, sondern durchforstet ihr tägliches Leben nach Ideen und lässt sich von den Gedanken anderer inspirieren.

Der Einfall zu ihrer Bestseller-Single "Vogue" kam ihr zum Beispiel durch ein beiläufiges Gespräch mit ihrer besten Freundin, der Schauspielerin Debi Mazar; einer Gefährtin aus ihren New Yorker Tagen, als die beiden allnächtlich die Clubs unsicher machten. Debi war es, der die neue Tanzmanie, Voguing genannt, ins Auge sprang, die Ende der 80er Jahre die Schwulen- und Latinoszene von New York überschwemmte. Als sie Madonna von diesem kühlen, imposanten Tanz mit seinen hypnotischen Handbewegungen erzählte, erkannte die Sängerin sofort dessen kreative und kommerzielle Möglichkeiten und tat sich mit dem Produzenten Shep Pettibone zusammen, um das Lied zu schreiben, das den neuesten Tanzstil mit einem Text vereint, der Madonnas eigene Hommage an Hollywoodstars einer vergangenen Epoche ausdrückt.


Lesezitat nach Andrew Morton - Madonna



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Titel von
Madonna
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Madonna
Drowned World Tour 2001


Live in Detroit
© 2001



Madonna - Music

dvd
© 2000



Madonna
The Ultimate Collection


[UK IMPORT]
© 2000



Madonna

The Video Collection '93-'99
© 2000

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Madonna
The early years


Doppel CD
© 2001



Madonna
GHV2


CD Greatest Hits
© 2001



Madonna
Bedtime Stories


CD
© 2001



Madonna
Erotica


CD
© 2001


Madonna
Andrew Morton - Madonna

ndrew Morton, der mit seiner Biografie über "Diana: Her True Story - in Her Own Words" berühmt wurde und Aufsehen erregte, hat sich nun, nachdem er Monica Lewinsky sowie das Spice-Girl Victoria und ihre Ehe mit dem Fußballstar David Beckham in weiteren Büchern porträtiert hat, der Ikone der Popmusik zugewendet: Madonna.

Er führte eine Unmenge an Gesprächen, wälzte tonnenweise Material, um hinter das Geheimnis des unglaublichen Erfolgs dieses einfachen amerikanischen Mädchens zu kommen. Leider hat Morton nicht mit dem Star persönlich gesprochen, so wird das Bild des Glamour-Girls aus Berichten ihrer Manager, Freunde und ehemaligen Liebhaber zusammengesetzt.


Doch hinter dem Erfolg steht eine unglaublich kreative Frau, die mit äußerster Disziplin und unendlicher Willenskraft buchstäblich jede Minute arbeitet und die für die berufliche Karriere häufig alle privaten Verpflichtungen vernachlässigt. Eine Ursache für diese Ruhelosigkeit und ständige Suche nach Ruhm und Anerkennung liegt sicher in dem frühen Verlust der Mutter, die an Brustkrebs stirbt, als Madonna gerade fünf Jahre alt ist. Bereits als Schülerin hat Madonna jede freie Minute getanzt oder für Theater Rollen geprobt, um einfach besser zu sein als alle anderen. Sie erreicht ihr Ziel, immerhin hat sie "mehr Nummer-1-Hits als die Beatles und Elvis Presley, 16 Filme, 14 Alben und 5 ausverkaufte Konzerttourneen, bis heute mehr als 100 Millionen verkaufte Platten, doch die Niederlagen im privaten Bereich, die gescheiterte Ehe mit dem Schauspieler Jean Penn lassen sie einen hohen Preis zahlen. Erst mit der Geburt ihrer beiden Kinder Lourdes und Rocco kehrt etwas Ruhe in ihr Leben ein.

Die Interview-Partner Andrew Mortons haben in ihre private Fotoschatulle gegriffen und ihm eine Fülle exklusiver, häufig unveröffentlichter Fotos von Madonna zur Verfügung gestellt. Die Qualität der Fotos besitzt leider oft nur Schnappschuss - Niveau, doch sie zeigen die Verwandlung vom Cheerleader - Girl aus dem mittleren Westen zu "Lady Madonna" mehr als deutlich. © manuela haselberger


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  Andrew Morton -   Madonna
  Original: "Madonna", © 2001
  übersetzt von Helmut Lindner
  © 2001, Frankfurt, Krüger, 412 S., 20 € / zahlr. Fotos
  © 2003, Frankfurt, Fischer tb, 431 S., 9,90 €


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Fortsetzung der Lesezitate ...

Der Produzent Ed Steinberg, der ihr erstes Video machte, sagt:
"Sie weiß sehr genau, was sie will, aber gleichzeitig akzeptiert sie den kreativen Beitrag anderer Leute. Das ist einer der Gründe für ihren Erfolg - sie ist keine totale Egoistin." Die daraus resultierende Single mit ihrem stilistisch anspruchsvollen Begleitvideo in Schwarzweiß fand von all ihren Songs vielleicht den größten Anklang beim Publikum - und all dies war das Ergebnis eines zufälligen Gesprächs, kreativer Phantasie und künstlerischer Teamarbeit. Michael Musto von der Village Voice schrieb darüber: "Darauf beruht ihr Genie. Sie nimmt etwas, das in der New Yorker Szene schon längst out ist, und bringt es nach Iowa. Ihr Talent ist es, etwas herauszupicken und sich anzueignen, das unter der Oberfläche gärt."

Ihre Fähigkeit, die Überbleibsel der modernen Kultur zu durchforsten, und ihre erfolgreiche Zusammenarbeit mit anderen Künstlern sind zweifellos die Markenzeichen ihrer Karriere. Eine Quelle ständiger Bewunderung jedoch ist ihre Fähigkeit, ihre Konzentration mühelos von einem Thema auf das nächste zu richten: Von der Diskussion über einen Verkaufsdeal wechselt sie ohne Übergang zur Planung des "Köders" für ihren nächsten Song. Der Songwriter Andy Paley, der über einen längeren Zeitraum mit Paul Simon und Brian Wilson gearbeitet hat, besuchte sie unzählige Male in ihrer Wohnung in Los Angeles, während beide mit dem Soundtrack für Dick Tracy beschäftigt waren, dem Film, den ihr Liebhaber Warren Beatty 1990 drehte. Vier Stunden lang konzentrierte sie sich ununterbrochen allein auf den kreativen Prozess und schickte ihre Sekretärin und alle anderen mit einer Handbewegung weg. "Wenn sie bei der Arbeit ist, setzt sie Scheuklappen auf", berichtet er. "Jede Ablenkung von außen wird ignoriert. Wir setzten uns ans Klavier; und sie klopfte den Rhythmus mit dem Fuß. Sie möchte das Gefühl haben, dass sie zu einem Song, den sie aufnimmt, tanzen kann. Das ist der Test für sie." Paley und andere Songwriter; darunter ihr erster Produzent Mark Kamins, beschreiben Madonna als eine der Besten im Geschäft, eine stark unterschätzte Musikerin und Texterin. "Ich kenne niemanden, mit dem sich leichter ein Song schreiben lässt", sagt Paley. "Sie hat eine äußerst klare Vorstellung, die direkteste Person, die man sich zur Zusammenarbeit wünschen kann."

Diese Vorstellung wurde durch die - häufig von ihr selbst ausgelösten - Kontroversen, die Madonnas Karriere durchziehen, getrübt. In künstlerischer Hinsicht dagegen stand ihre Arbeit als Songschreiberin oft im Schatten der überwältigenden Wirkung ihrer Pop-Videos. Mehrere ihrer Filme wurden als Beispiele moderner Kunst in Museen rund um die Welt gezeigt, darunter vor allem im Centre Pompidou in Paris.

Dieser beeindruckende visuelle Instinkt ist kein Zufall. Madonna hat sich ihr Leben lang mit dem Studium von Fotos,S. 22-23

Paradoxerweise ist aber dieselbe Frau, die sich reichlich romantisch als missverstandene, gegen den Strom schwimmende Künstlerin betrachtet, in Wirklichkeit ein lebendes Musterbeispiel für das typisch amerikanische Mädchen, die Verkörperung des modernen Durchschnittsbürgers der USA. Ihr kreativer Erfolg war somit durch ihr Talent gekennzeichnet, die Avantgarde beim allgemeinen Publikum salonfähig zu machen. Zwar steht ihr Markenzeichen, der spitz auslaufende Büstenhalter und die nassforschen Griffe zwischen die Beine, stark in der europäischen Tradition, wie sie in Bühnenstücken - zugegebenermaßen amerikanischen Stücken - wie Cabaret und Ziegfeld Follies dargestellt wird, Madonnas wissende, zwinkernde Zweideutigkeit und ihr trockener Humor aber stehen ganz im Zeichen von Mae West, der amerikanischen Filmschauspielerin, die davon überzeugt war; dass der Platz einer Frau an der Spitze sei.

Sogar der Verlauf ihrer Karriere - der Cheerleader aus dem mittleren Westen, der nach New York kam, um Glück und Ruhm zu finden, und dann darum kämpfte, zur Hollywood-Elite zu gehören, um eine Schauspiellaufbahn zu verfolgen - ist so traditionell wie die Stars and Stripes der amerikanischen Flagge. Ihre größte Enttäuschung besteht darin, dass sie sich selbst eher als eine Schauspielerin denn als Sängerin sieht, ihre darstellerischen Fähigkeiten bisher aber von der Theaterwelt noch immer nicht umfassend anerkannt werden. Wie hoch Madonna dennoch am Firmament der Stars gestiegen ist, zeigt sich daran, dass sie sich ihre erste Hochzeit im "Stil von Grace Kelly" wünschte, bei ihrer zweiten aber tatsächlich eine Tiara aus dem Besitz der verstorbenen Fürstin trug. Obwohl ihr Reiz darauf beruht, dass sie jederzeit als das typische Mädchen von nebenan präsentiert werden kann, ist sie wahrhaftig eine unter Millionen, ein lebendes Urbild, eine Verkörperung der radikalen sexuellen und gesellschaftlichen Veränderungen, die Amerika während der letzten 20 Jahre durchgemacht hat.

Ihr Platz als sexuelle Revolutionärin ist ihr sicher. Ihre dynamische Art, ihr Ehrgeiz und ihre lebensbejahende Philosophie waren aber auch in der Vorstandsetage eines Konzerns nicht fehl am Platz. Ironischerweise befindet sich unter den zahlreichen Gesichtern, die Madonna der Welt zeigt - als Tänzerin, Impresario, Sängerin, Schauspielerin, Entertainerin, Komödiantin und Künstlerin - eines, das sie unter größten Mühen zu verstecken sucht: Das der erfolgreichen Geschäftsfrau. "VERSCHWINDE", führ sie den Regisseur Alex Keshishian an, als sein Kamerateam versuchte, während des berüchtigten Dokumentarfilms Truth or Dare (außerhalb der USA unter dem Titel In Bed With Madonna erschienen) über ihre Blonde Ambition-Tournee von 1990 eine geschäftliche Besprechung zu filmen.

Das Mädchen, das mit einer Handvoll Dollars in New York ankam, war und ist Verlegerin, Musik-Mogul, TV-Produzentin, Verkaufsleiterin und Filmproduzentin in einem und dazu eine der reichsten Frauen auf dem Planeten, mit einem geschätzten Vermögen zwischen 300 und 600 Millionen Dollar. "Sie ist eine großartige Geschäftsfrau", sagt Seymour Stein, der Plattenfirmen-Mogul, der sie als Erster unter Vertrag genommen hatte. "Sie ist äußerst geschickt und vertraut ihren Instinkten, die phantastisch funktionieren." So soll sie einmal gesagt haben, dass "der Grund, weshalb ich erfolgreich bin, zum Teil damit zusammenhängt, weil ich eine gute Geschäftsfrau bin. Aber ich glaube nicht, dass die Leute das wissen müssen."

Ihr Erfolg hat zweifellos Eindruck auf die Businesswelt gemacht. Während Politiker; Feministinnen und andere moralische Kommentatoren über das sexuelle Bildmaterial von Sex, ihrem Buch von 1992, diskutierten, erkämpften sich hoch gestellte Professoren der Harvard Business School einen Weg zu ihrer Tür. Sie wollten wissen, wie man es anstellte, ein Buch zum Preis von 50 Dollar innerhalb von Tagen 1 500000 Mal zu verkaufen. Sie erwog die Einladung, vor den Studenten und der Fakultät zu sprechen, lehnte jedoch ab. S. 26-27

Laut Linda hatte sie "Hunderte von Zwanzig-Dollar-Noten zusammengehamstert. Ich habe gesehen, wie hoch der Stapel war. Das war weit mehr als die fünfunddreißig Dollar; von denen sie sprach, das können Sie mir glauben. Nicht mal Madonna war verrückt genug, mit nur fünfunddreißig Dollar in New York aufzutauchen."

Trotz des Widerstandes gegen ihre Entscheidung, die Universität von Michigan zu verlassen, war Madonna im Juli 1977 überwiegend optimistischer Stimmung, als sie am Ende ihres zweiten Jahres ihren Studienfreunden lächelnd zum Abschied winkte und sich von einem strahlenden Christopher Flynn vom Campus zum Flughafen fahren ließ. Was Flynn betraf, so war ihr Abschied von bittersüßem Schmerz erfüllt. Obwohl er selbst sie als Drahtzieher zum Aufbruch ermutigt hatte, verfiel er in eine tiefe Depression, ja fast eine Phase der Trauer; nachdem sie gegangen war "Er hat sie geliebt, er hat sie wirklich geliebt", glaubt Linda Alaniz. "Er war so traurig, als sie ging."

Als der Lehrmeister; der er bis ins Mark hinein war erinnerte er sie jedoch daran, an dem jährlichen American Festival of Dance, das im Juli 1978 an der Duke University in Durham, North Carolina, abgehalten wurde, teilzunehmen, sobald sie in New York eine Unterkunft gefunden hatte. Madonna tat, wie Flynn ihr geraten hatte. Sie schloss sich den anderen Studenten der Universität von Michigan an, die die lange Busreise nach Süden unternommen hatten, um an dem Ereignis teilzunehmen> das sich als eine kulturelle Orgie des Experimentierens und der Entdeckungen entpuppte. "Eine vom Surrealismus inspirierte Bilderflut", lautete eine Schlagzeile in der New York Times, die das Werk eines chinesischen Choreographen beschrieb.

Auf dem Festival fühlte Madonna sich in ihrem Element, ihre Begeisterung war ebenso groß wie ihr Wunsch sich auszuzeichnen. Sie war nur eine unter Hunderten von ehrgeizigen jungen Tänzern aus dem ganzen Land, die sich um ein Stipendium für den sechswöchigen Tanzlehrgang beworben hatten, aber ihr Talent machte in sämtlichen Vorführungen von sich reden. Pearl Lang, die in einem der Workshops auf dem Festival die Choreographie übernommen hatte, gab ihren Namen als einen der Gewinner bekannt. Als sie zum Tisch ging, um ihren Preis in Empfang zu nehmen, erzählte sie der Choreographin mit unschuldiger Stimme, es sei ihr Traum, mit der großen Pearl Lang zu arbeiten. "Ihr fielen fast die Augen aus dem Kopf, als ich ihr sagte, dass ich Pearl Lang war", erinnert sich Ms. Lang, ehe sie in trockenem Ton hinzufügt, dass sie nur wenige Monate zuvor an der Universität von Michigan mit Madonna gearbeitet hatte.

Doch auch wenn ihr Versuch der Schmeichelei sich als allzu durchsichtig erwiesen hatte, war Madonna ehrlich begeistert, ja sogar hingerissen von Pearl Langs Arbeit. Als Studentin tendierte Madonna zum modernen Tanz und ließ sich von jener durchdachten, eher verstandesbetonten Form hoher Kunst inspirieren, die von ihrer zukünftigen Rolle in der Welt des Pop ebenso meilenweit entfernt lag wie von dem, was man die Schwanensee-Schule des klassischen Balletts nennen mag. Sie beschrieb Langs Herangehensweise als "schmerzhaft, dunkel und getrieben von Schuld. Sehr katholisch." Gerade die Schwierigkeit dieser Form machte einen Teil des Reizes für eine junge Frau aus, die in dem kreativen Prozess, zu dem der formale Tanzunterricht sie inspirierte, aufging. Als ehemalige Schülerin und spätere Nachfolgerin von Martha Graham, der Hohepriesterin des modernen Tanzes, stellte Pearl Lang für Madonna eine Verbindung zu den höchsten Gipfeln dieser Kunst dar.

So kam es, dass sie nach nur wenigen Tagen in ihrem Kurs die Choreographin aufsuchte und fragte, ob irgendeine Chance bestünde, einen Platz in Langs Company in New York zu bekommen. Die Altere reagierte gespalten. Zwar war sie von ihrer "Begabung und ihrer Entschlossenheit" beeindruckt, fragte sich aber; ob das Mädchen irgendwen in der Stadt kannte und wie sie leben sollte. "Keine Sorge, ich komme schon zurecht", lautete die selbstbewusste Antwort. Letztendlich gab Pearl Lang nach und bot ihr einen Platz probeweise in der Company an, den sie im November desselben Jahres antreten sollte.
S. 114-115

Lesezitate nach Andrew Morton - Madonna













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Andrew Morton
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Monica´s Story

Monica Lewinsky
© 1999



Diana

Her True Story in Her Own Words
© 1998

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Diana :

Her True Story in Her Own Words
© 1997



Monica´s Story

© 1999



Madonna

© 2001

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Madonna

Ian Peakes (Erzähler)
© 2001



Madonna

CD
© 2001



Madonna

Cassette
© 2001


© 18.12.2001 by
Manuela Haselberger
Quelle: http://www.bookinist.de