Bambulos aus Bilbao
Bernardo Atxaga - Bambulos wahre Lügengeschichten

Bambulo lebt in Bilbao und führt das Leben eines ganz normalen Hundes, obwohl er, das muss einfach gesagt werden, weit intelligenter als der herkömmliche Haus- und Hofhund ist. Mit seinen Hausmitbewohnern ist er ganz zufrieden. Die drei Kinder Ariadna, Jon und Ainhoa sind in Ordnung, wenn Bambulo sich auch wünschte, die kleine Ainhoa würde nicht ständig Mamulo zu ihm sagen und die Mutter María, die als Putzfrau arbeitet, hörte endlich auf, mit ihm zu reden, als sei er schwer von Begriff. Doch das sind Kleinigkeiten.

Bambulos Leben ändert sich schlagartig, mit dem Besuch in der Bibliothek. In einem alten Buch stößt er auf seine berühmten Vorfahren, die bei der Entdeckung Amerikas eine entscheidende Rolle gespielt haben. Ja, es soll nicht verschwiegen werden, Bambulegui "befand sich an Bord der Santa María, Seite an Seite mit Kolumbus."

Immer weiter erforscht Bambulo seine berühmte Ahnenreihe, denn niemals mehr soll auch nur ein einziger Bewohner Bilbaos auf die Idee kommen, ihm zu unterstellen, er hätte etwas mit Bambi, der niedlichen Walt- Disney- Schöpfung zu tun. Das ist bei dieser Abstammung völlig unter seiner Würde.

Für Bernardo Atxaga ist es eine große Ehre, die heldenhafte Geschichte dieses einzigartigen Hundes aufschreiben zu dürfen.

Gnädig stellt ihm Bambulo seine Aufzeichnungen und gesammelten Dokumente zur Verfügung. So kommen in dieser witzigen Hundegeschichte auch die Kinder zu Wort. Selbst im geheimen Tagbuch Bambulos darf geblättert werden. Er hat seine tief schürfenden Gedanken in einer gestochen schönen Schreibschrift niedergeschrieben. Und das Beste dabei: Bambulos haarstäubende Abenteuer werden mit einem zweiten Band "Bambulo auf den Hund gekommen", fortgesetzt. © manuela haselberger

Bernardo Atxaga - Bambulos wahre Lügengeschichten

Originaltitel: Las bambulísticas historias de Bambulo
Übersetzt: Sabine Müller-Nordhoff
Illustrationen von Sabine Wilharm
2000, Berlin, Altberliner Verlag, 151 S., 11.25 €

Lesealter: 10 Jahre

Buch bestellen

Fortsetzung des Lesezitats ... Lieber Leser, der Lebensweg unseres Hundes Bambulo war von Anfang bis Ende eine runde Sache. Natürlich will ich damit nicht sagen, dass es in seinem Leben keine Unwegsamkeiten oder nicht den einen oder anderen Stolperstein gegeben hätte. Es bedeutet einfach nur, dass seine Geschichte an einem Punkt begann, einen großen Bogen schlug und an den Ursprung zurückkehrte. Er selbst hat dies in einem Interview erklärt: "Ich bin von Stadt zu Stadt gezogen, von Bibliothek zu Bibliothek, ich bin durch diue halbe Welt gekommen und auf was bin ich schließlich bei meiner Rückkehr mit der Nase gestoßen: auf den Knochen, den ich in meiner Jugend vergraben hatte! An dieser Wahrheit lässt sich nicht rütteln. Als Bambulo als junger Hund noch in Bilbao lebte, war er ein unbekanntes Wesen, ein richtiger Niemand, und die Leute, die auf der Straße an ihm vorbeigingen, dachten: ´Was für ein guter Hund´oder ´Wie intelligent und mutig er aussieht´, aber die tatsächliche Wahrheit, die reinste Wahrheit, die konnten ihre Nasen wohl nicht wahrnehmen: nämlich, dass es sich bei diesem Hund um eine wichtige, eine höchst wichtige Persönlichkeit handelte. Sie witterten nicht, dass er einer außergewöhnlichen Familie angehörte, die beinahe in allen Ereignissen der Landesgeschichte eine Rolle spielte. Später dann, als Bambulo zu reisen begann und seine Bücher herausbrachte, tauchte er auf aus dieser ersten und nichtssagenden Existenz wie ein Blitz zwischen den Wolken. S. 5-6 Lesezitate nach Bernardo Atxaga - Bambulos wahre Lügengeschichten