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  Lesealter: 8 Jahre  



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Ich heiße Tara und bin acht Jahre alt. Das finde ich ein gutes Alter, weil man nicht mehr so klein ist wie die Kindergartenbabys und die Erste-Klasse-Zwerge, aber erwachsen ist man zum Glück auch noch nicht. Sowieso finde ich, ich habe es schön. Eigentlich finde ich sogar, bei uns haben wir es am schönsten auf der Welt.

"Das kommt nur, weil du so einen coolen Bruder hast", sagt Petja.

Aber das ist ganz bestimmt nicht wahr. Auf Petja könnte ich nämlich meistens ganz gut verzichten. Brüder sind eigentlich sehr unpraktisch.

Einmal habe ich Mama gefragt, warum sie nicht lieber nur lauter Mädchen gekriegt hat. Mit denen hätte ich dann gut spielen können.

"Das sucht man sich nicht aus, Tara", hat Mama gesagt. "Und sooo schlimm sind Petra und Maus doch auch nicht."

Aber sie hat überhaupt keine Ahnung, wie blöde Petja manchmal sein kann. Immer will er alles bestimmen, weil er findet, mit zehn ist man schon fast jugendlich. S. 7

........... weiter....


Lesezitat nach Kirsten Boie - Wir Kinder aus dem Möwenweg


Wir Kinder aus dem Möwenweg
Kirsten Boie - Wir Kinder aus dem Möwenweg

Ein wenig bange war Tara schon, als die Eltern beschlossen in den Möwenweg zu ziehen.

Zwar ist die Straße noch nicht asphaltiert, weil die Reihenhäuser neu gebaut worden sind, doch Kinder gibt es schon eine ganze Menge.

Damit ist klar: Langeweile - Fehlanzeige!
Es werden herrliche Schlammwüsten gebaut, im Zelt übernachtet, ein Picknick darf nicht fehlen und dann gründen die Kids eine richtige Bande, um Verbrecher zu jagen.

Schnell sind sich alle einig: So schön wie im Möwenweg ist es nirgends auf der Welt.


Kirsten Boie - Wir Kinder aus dem Möwenweg
Illustrationen von Katrin Engelkin
© 2000, Hamburg, Oetinger Verlag, 142 S., 12.00 € (HC)
© 2001, Jumbo, Neue Medien, 1 Cassette, 7,70 € (MC)

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Fortsetzung des Lesezitats ...

Habe ich erzählt, dass im Haus neben uns zu Anfang niemand gewohnt hat? Auf der einen Seite natürlich die nicht so netten Voisins, aber das Endhaus auf der anderen Seite war leer.

Endhäuser werden immer als Letztes verkauft, hat Papa gesagt. Weil sie so schrecklich teuer sind. Sie haben ja nicht nur vorne und hinten einen Garten, sondern an der Seite auch noch.

<Da war mir klar, dass Vincent und Laurin ziemlich reich sein müssen, weil ihnen ja das andere Endhaus gehört. Sogar unser Haus war ja schon schrecklich teuer. Aber dafür haben wir auch was Gutes gekriegt.

Mir war es ganz egal, dass das Haus neben uns immer noch leer stand. Da konnten wir in dem Garten auch noch spielen.

Am besten wäre es ja gewesen, wenn man auch ins Haus gekonnt hätte. Mir fallen mindestens tausend Sachen ein, die man in leeren Häusern spielen kann, Mutter, Vater, Kind zum Beispiel oder dass man ein armes, verlassenes Kind ist, das in einer Höhle im Walde lebt. Da kann das Haus dann die Höhle im Walde sein. S. 24

Es ist wirklich schöner, wenn man seinen Rasen selber sät, als wenn man ihn bloß fertig ausrollt. Jeden Tag sind wir auf die Terrasse gegangen und haben geguckt, und wenn die Sonne geschienen hat, konnte man abends richtig sehen, dass die Halme länger geworden waren. Aber sie waren ganz dünn und hell und so spillerig, dass man sich gar nicht vorstellen konnte, dass sie eines Tages ein richtiger Rasen werden würden.

Das sind sie aber dann doch. Nach vier Wochen hat Mama gesagt, so, jetzt dürfen wir auf unserem neuen Rasen rumlaufen, jetzt hält er das aus. S. 70
Lesezitate nach Kirsten Boie - Wir Kinder aus dem Möwenweg


Buchtipp für ältere Geschwister:
Kirsten Boie - Nicht Chicago - nicht hier.


© by Manuela Haselberger
rezensiert am 23.09.2000

Quelle: http://www.bookinist.de
layout © Thomas Haselberger