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Sonntag, den 12 Juli

ALBTRAUM! Es gibt so viele schreckliche Dinge zu erzählen, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll. Bin früh aufgestanden. Die Babys quengelten herum, während Mum und ich sie für die Ausfahrt fertig machten. Dads Superoptimismus war über Nacht ein wenig abgeschlafft, und er überlegte sorgenvoll, ob er nicht nur den Teppich reinigen, sondern auch noch die Vorhänge waschen sollte. Mum hörte gar nicht richtig zu. Sie war zu sehr damit beschäftigt, Katie zum zweiten Mal zu wickeln, weil sie gerade die frische Windel vollgekackt hatte. Jodie wollte ihr Fläschchen nicht trinken, John dagegen trank sein Fläschchen zu hastig und spuckte dann die Hälfte wieder. (Ich entschuldige mich für all diese ekligen Einzelheiten. An manchen Tagen riecht es in unserem Haus morgens wie im Zoo.)

Schließlich hatten Mum und ich alle Babys fertig und in den beiden Zwillingswagen verstaut. Dad sauste herum und füllte Teppichreiniger in die Teppichreinigungsmaschine. Mum rief ihm Anweisungen zu: "Pass auf, dass ... (S.66)


Lesezitat nach Helen Dunmore - Bruder, Bruder, Schwester, Schwester, S.


... im Viererpack
Helen Dunmore -
Bruder, Bruder, Schwester, Schwester

Geschwister hat sich Tanya schon immer gewünscht. Doch dass es dann gleich vier auf einen Schlag sind, das hätte nicht unbedingt sein müssen, meint sie. Auch wenn die Eltern bei der Vierlings - Geburt gestrahlt haben. Aber seit Sam, John, Katie und Jodie aus dem Krankenhaus gekommen sind, schleppen sich die Eltern nur noch in Zeitlupe durch das Haus. Die Mutter ist ständig übermüdet, der Vater ist hauptsächlich damit beschäftigt, unentwegt schlechte Laune zu produzieren, denn seit die vier Schreier im Haus sind, verlor er nicht nur seinen Job, sondern die Waschmaschine hat den Geist aufgegeben und "an manchen Tagen riecht es im Haus wie im Zoo."

Tapfer schreibt Tanya alles in ihrem Tagebuch auf. Rechnen lernt sie spielend, denn "4 Babys mal 6 Windeln macht 24 schmutzige Windeln am Tag. 24 mal 7 ist 168. 168 Windeln pro Woche! Wie viele Regenwälder macht das wohl im Jahr? Vier Babys im Haus ist ein gutes Mathe-Training für mich."

Bei diesem Chaos daheim, entdeckt Tanya schnell die Vorzüge eines Tagebuchs, denn die Eltern sind mit den Vierlingen so eingespannt, dass sie ihr oft nicht mehr richtig zuhören. Leider haben sie auch keine Zeit, zu Tanyas Theateraufführung zu kommen. Wer soll auf die Quälgeister aufpassen? Manchmal nervt das Tanya ziemlich. Und dann gibt es auch noch Stunk mit Rachel, Tanyas bester Freundin.

In jeder Zeile von Tanyas Tagebuch wird deutlich, dass die englische Autorin Helen Dunmore selbst aus einer großen Familie stammt, denn sie beschreibt die Welt der Geschwister, die nagende Eifersucht und große Liebe untereinander sehr glaubhaft und kenntnisreich. Ein Kinderbuch für alle, die gerne Geschwister hätten und diejenigen, die mit solchen geplagt sind.

Lesealter ab 9 Jahren



Helen Dunmore - Bruder, Bruder, Schwester, Schwester
aus dem Englischen von Ute Mihr
1999, Weinheim, Beltz & Gelberg, 138 S.

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© by Manuela Haselberger
rezensiert am 21.1.2000

Quelle: http://www.bookinist.de
layout © Thomas Haselberger