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Die Mutter Petra Hammesfahr - Die Mutter Nach ihrem Erfolg mit dem hervorragenden Psychothriller " Die Sünderin" legt Petra Hammesfahr, einen neuen Krimi nach. Doch gleich vorweg, ganz so gut ist ihr "Die Mutter" nicht gelungen. Kurz nach ihrem sechzehnten Geburtstag verschwindet Rena Zardiss. Zuletzt wurde sie im Reitstall gesehen. Dann verliert sich ihre Spur. Ihre Eltern, der Vater Gynäkologe, die Mutter seine rechte Hand und ihre ältere Schwester beginnen Rena zu suchen. Je mehr sie sich mit dem ungewöhnlichen Mädchen, das mit ihrer Vorliebe für Pferde, ihrer Mittelmäßigkeit in der Schule und ihrer Schlampigkeit so gar nicht zu der "Vorbild - Familie" passen will, umso deutlicher erkennen sie, dass sie Rena doch nicht richtig gekannt haben. Petra Hammesfahr zerpflückt die familiäre Idylle mit Genus. Der Großvater, der sich nur Dolf nennt, das A am Anfang des Namens wird vornehm verschluckt, die Großmutter, die permanent die Fenster wienert, denn nach außen muss die Welt in Ordnung sein, was sich hinter den Scheiben abspielt, geht keinen etwas an. Allerdings ziehen sich die Nachforschungen über 400 Seiten zäh dahin. Eine Kürzung hätte der Spannung gut getan. Und der Schluss, der vermittelt deutlich den Eindruck, dass der Autorin nichts Vernünftiges mehr einfiel. Da hat sie dem Leser schon so viele Spekulationen, zugegeben, nicht schlecht serviert, dass ihr vermutlich einfach keine neue mehr einfiel. "Die Mutter" ist unter den deutschsprachichen Krimis kein schlechter Wurf, doch eine feinere Psychologie, eine leuchtendere Farbigkeit der Personen hätten ihn zu einem richtig guten Psycho gemacht. Petra Hammesfahr - Die Mutter2000, Reinbek, Wunderlich, 397 S., 19.90 € (HC) 2001, Reinbek, Wunderlich, 397 S., 9.90 € (TB) 2001, Mnchn, Heyne Hörbuch, 22.00 € (3 MC) (mit Iris Berben) 2001, Mnchn, Heyne Hörbuch, 22.50 € (4 CD) (mit Iris Berben)
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© by Manuela Haselberger rezensiert am 27.6.2000 Quelle: http://www.bookinist.de layout © Thomas Haselberger
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