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Das Gewicht des Wassers Anita Shreve - Das Gewicht des Wassers
s sind eigentlich zwei Geschichten,
die die amerikanische Autorin Anita Shreve in ihrem Roman "Das
Gewicht des Wassers" ausbreitet.
Die Fotoreporterin Jean segelt zusammen mit ihrem Mann und ihrer
kleinen Tochter vor der Küste Neuenglands. Mit von der Partie
sind auch ihr Bruder und dessen neue Freundin.
Jean hat den Auftrag
Bilder von den Isles of Shoals zu fotografieren, denn dort hat
sich vor hundert Jahren ein mysteriöser Mordfall ereignet.
Auf den fast unbewohnten Inseln wurden die Leichen zweier norwegischer
Frauen gefunden. Eine dritte Frau hat den Mordanschlag schwer
verwundet überlebt.
Jean ist von der Insel, dem Licht und
der Einsamkeit fasziniert und wühlt sich immer mehr in die
Vergangenheit zurück. Sie liest Zeitungsausschnitte und findet
Aufzeichnungen der Überlebenden Norwegerin. Währenddessen
verschlechtert sich die Stimmung zwischen ihr und ihrem Mann zusehends.
Immer häufiger verdächtigt sie ihn, eine Affäre
mit der Freundin ihres Bruders zu haben, doch sie kann und will
nicht über ihre Vermutungen sprechen.
"Ich finde die
Ehe ist die mysteriöseste Verbindung der Welt. Ich bin überzeugt,
es gibt keine zwei Ehen, die gleich sind. Ach, was, mehr noch,
ich bin überzeugt, daß keine Ehe an zwei Tagen hintereinander
dieselbe ist. Die Zeit ist der bedeutsame Faktor - bedeutsamer
noch als die Liebe. Du kannst einen Menschen nicht fragen, wie
seine Ehe ist, weil es morgen schon eine andere Ehe sein wird."
Anita Shreve hat ein Buch über die Sprachlosigkeit geschrieben
- über die Unfähigkeit und Angst der Menschen, ihre
Gefühle in Worte zu fassen. So erzählt sie zwar zwei
Geschichten aus unterschiedlichen Zeiten, doch das Thema ist genau
dasselbe.
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© 15.10.97 by Manuela Haselberger www.bookinist.de |