Lebensläufe berühmter Männer und Frauen
Barbara Cady - Ikonen des 20. Jahrhunderts

Zweifel klopfen angesichts des kiloschweren Fotobandes in der Brust des Käufers. "Soll ich es mitnehmen - oder eher doch nicht?" - "Na ja, aber wenigstens īmal durchblättern ..." - "Du, schau īmal ....".

IKONEN des 20. Jahrhunderts - sicher so ein Massenkitsch a la Lady Di - oder?

420 Seiten und damit 200 Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts mit je einer einseitigen, mächtig beeindruckenden schwarz-weiß Fotografie und auf der linken Seite eine zweispaltige Lebensgeschichte der abgelichteten Person.

Klar an Diana Spencer und ihrem Barden Elton John kommt der dicke, ca. 26 x 36cm große Band nicht vorbei, Michael Jackson und Elvis Presley finden sich auch darin, aber dann auch jede Menge ungemein bedeutendere Charaktere dieses Jahrhunderts ... von Adolf Hitler, Mussolini bis Martin Luther King und Mahatma Ghandi, doch auch Emmeline Pankhurst, die Frauenrechtlerin.

Mary Pickford gehört da genau so hinein wie Margret Thatcher. Wer war Jackie Robinson oder Ayn Rand? Jackson Pollock oder Pele sagt schon wieder mehr Leuten etwas. Naturellement muss die Piaf, Picasso und Toscanini die Buchdeckel füllen, und auch die Onassis, die Monroe oder die Taylor. John F. und Nixon, aber auch Dr. Jack Kevorkian finden sich wieder.

Oder lieber ein wenig Cary Grant, Allen Ginsberg oder Steven Spielberg? Nein, doch lieber Duke Ellington oder Boris Pasternak. Ah - da suche ich doch īmal nach K wie Kohl - ja, war nicht so bedeutend. Unter K finden sich Frieda Kahlo, Grace Kelly, King, John F., und Kafka.

Tja ... und Willy Brandt ist auch nicht dabei - dafür Brando, Barnard, die Beatles, die Bergmanns und die Bardot. Bogart stimmt schon wieder versöhnlich und Bertold Brecht reißt es dann wieder heraus.

Woody Allen, Arafat und Hannah Arendt, so wichtig wie Louis und Neil Armstrong und den Anfang macht Jane Adams, die amerik. Friedensnobelpreisträgerin, geboren 1860.

Eigentlich USA-lastig das Buch - oder? Oh ... Fidel Castro, Mao und Ho Chi Minh bilden dafür doch genügend Gegengewicht. Und Che Guevara - unvergessen. Klar - viele Showstars, aber würde jemand allen Ernstes auf Sir Charles Chaplin verzichten wollen, wenn er die bedeutenden Köpfe des 20. Jahrhunderts zusammenstellt?

Allein eines stört: Es sind mehr Männer als Frauen in diesem Band portraitiert. Dies liegt aber nicht an der Auswahl, so beteuert die Autorin, sondern spiegelt die Realität wieder.

Alora - zurück zur Eingangsfrage, lohnt es sich das Buch zu kaufen oder nicht? ... Ich zeige es meiner Tochter (12). Wir blättern darin. "Wen kennst du?" - "ahm ... Madonna, Lady Di, Jane Goodall, Adolf Hitler, J.F Kennedy, Michael Jackson .... und, nö, niemand mehr ... die vielleicht ..." - "Und den? Und die?" - "???".

Schon deswegen, jetzt auf jeden Fall, das Buch muss her, auch wenn es in kein Regal passt, weil es viel zu sperrig ist. Jetzt liegt es auf halbem Weg zwischen PC und TV, und siehe da, es finden sich jede Menge Leute, die gerne blättern und auch schon īmal geraume Zeit darin versinken. Doch eine gute Ausgabe. Und ... es waren sogar schon Besucher da, die mit dem Zaunpfahl WEIHNACHTEN gewunken haben - auch keine schlechte Idee ... der Preis ist im Rahmen und es sieht sehr, sehr viel teurer aus.

Der Allgemeinbildungswert jedenfalls ist unbestreitbar und die Fotos sind erste Qualität.



Barbara Cady / Jean-Jaques Naudet - Ikonen des 20. Jahrhunderts
aus dem Amerikanischen von ... diversen ...
Originaltitel: © 1998, "(Icons of the twentieth century. 200 men and women, who have made a difference)"
1999, Könemann Verlag, 420 Seiten

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© by Manuela Haselberger
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Quelle: http://www.bookinist.de
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