La trifola et dottore Aurelio Zen
Michael Dibdin - Schwarze Trüffel

Trüffel sind nicht nur kulinarische Leckerbissen, die ein Spitzenkoch zu einer exquisiten Mahlzeit verarbeiten kann, sondern auch eine gefährliche Zutat um einen spannenden Krimi zu schreiben.

Michael Dibdin entführt seine Leser in das Piemont, genauer nach Paluzzuole in der Nähe der Provinzhauptstadt Alba.

Dort wurde Aldo Vincenzo, ein einflußreicher Patrone und Großgrundbesitzer ermordet und die Polizei verdächtigt seinen Sohn als Täter.

Im fernen Rom grämt sich ein ungenannter Maestro und Regisseur deswegen - nicht, weil er die Vincenzos näher kennen würde, sondern weil er als passionierter Weinsammler seit Jahren die edlen Tropfen aus dem Weingut der Vincenzos in seinem überaus reich bestückten Weinkeller hortet.

Unglücklicherweise sitzt nun der Sohn im Gefängnis und ohne besondere Hilfe ist nicht abzusehen, ob er möglicherweise vor der Weinlese wieder auf freien Fuß kommen wird - eine Tragödie für den Sammler.

Also läßt er seine Beziehungen spielen und Commissario Aurelio Zen wird nach Alba abkommandiert, um sich des Falls anzunehmen.

"Dottore" Zen stößt auf eine verschworene Gemeinschaft - die Einheimischen reagieren mißtrauisch auf seine Ermittlungen und lange Zeit sieht es so aus, als könnte er nichts besonderes in Erfahrung bringen.

Doch schon wird der nächste ermordet, diesmal ein Trüffelsucher. Genau wie der Leser tappt Aurelio Zen im dunkeln. Wo soll er suchen, wen verdächtigen? Alte Geschichten machen die Runde, vom Partisanenkrieg gegen die Deutschen und einiges mehr, aber das einzige worüber er mehr erfährt, ist über den Weinbau und die Gastronomie der Gegend.

Nicht gerade viel für einen Polizisten, obwohl Zen mit sehr eigenwilligen Methoden zu Werk geht.

Im Gegensatz zum Leser betrachtet Zen das Ambiente nicht mit Urlauberaugen und leider ist er auch kein Weinkenner - Barolo, Barbaresco, Brunello sind für ihn kein Unterschied- , aber seine Nase sagt ihm zielstrebig, dass der dritte Mord mit den beiden anderen wohl zusammenhängen muss.

Dibdin schuf mit Zen eine überaus sympathische Figur, besonders da er so lebensecht die kleinen Alltagsmalaisen seines Helden einfängt wie beispielsweise den schlechten Schlaf im Hotelbett, seine Probleme mit Verflossenen bis hin zu irgendwelchen gesundheitlichen Wehwechen, jedes Detail wird vom Autor liebevoll gepflegt, so dass am Ende jede Type sitzt. Ein Krimi, den zu lesen ein kleines Stück Norditalien genießen lässt.







Michael Dibdin - Schwarze Trüffel
aus dem Englischen von Martin Hielscher
Originaltitel: © 1998, "A Long Finish"
1999, München, Goldmann Verlag, 349 S.

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Über den Autor
Michael Dibdin, geboren 1947, ging in Schottland und Irland zur Schule.
Nach Studienjahren in England und Kanada lehrte er viele Jahre an der Universität von Perugia. Hier entstand auch die Idee für seine später preisgekrönte Krimiserie mit dem italienischen Kommissar Aurelio Zen.
Michael Dibdin, laut Daily Telegraph der »unbestrittene Champion unter den britischen Krimiautoren«, lebt mit seiner Frau, der Schriftstellerin Katherine Beck, in Seattle.
Quelle: Server amazon.de

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© by Manuela Haselberger
rezensiert am 1999-09-07

Quelle: http://www.bookinist.de
layout © Thomas Haselberger