Rätselhaft war es schon immer, warum ausgerechnet die Pinguine
in der Natur so bevorzugt mit ihrem Äußeren
behandelt worden sind, denn immerhin gehen sie von frühester
Kindheit an im Frack.
Elke Heidenreich ging zusammen mit dem Illustrator Quint Buchholz
diesem Rätsel auf die Spur und jetzt gibt es glücklicherweise
keine Ungereimtheiten mehr.
So aufgebretzelt stehen sie alle auf ihren Eisschollen, weil sie
darauf warten, daß das Opernschiff aus Wien bei ihnen am
Südpol um die Eisberge biegt. Lange bevor es Station macht,
sind schon Plakate zu sehen und in den Pinguinfamilien geht es
ganz ähnlich zu, wie bei den Menschen. Wann gehen wir hin?
Wer besorgt am besten die Karten? Klein-Lotti, die Tochter des
Hauses, interessiert sich überhaupt nicht für Opern
und möchte eigentlich lieber zu den Spice Girls. Nur ein
leidiges Problem bleibt den Pinguinen erspart. Die ewige Frage:
"Was ziehen wir an" ist für sie abgehakt.
So sitzen dann alle am Abend friedlich versammelt im wunderschönen
Schiff und warten gespannt bis sich der rote Samtvorhang für
"La Traviata" hebt. Gesungen werden die Arien von den
berühmten drei Tenören. Tatsächlich sind sie alle
da: Carreras, Domingo und selbst Pavarotti mit seinem weißen
Schweißtuch darf nicht fehlen. Der Dirigent wurde mit Michael
Krüger, dem Chef des Hanser Verlags von Quint Buchholz neu
besetzt, doch er macht sich ausgesprochen gut auf seinem Podest
mit Taktstock und Pferdeschwanz.

Zu diesem Buch gibt es eine Begleit-CD, natürlich in Form
eines Pinguins, das versteht sich von selbst. Buch und Shape-CD
ergänzen sich hier ideal, denn Elke Heidenreich liest ihren
gereimten, rhythmischen Text auf unnachahmliche Weise und die
erwähnten Musikstücke aus "La Traviata" werden
an den passenden Stellen eingeblendet. Mit dem aufgeschlagenen
Buch in der Hand können so die Bilder von Quint Buchholz,
die er in seinem ganz eigenen Stil fein gestrichelt hat, ganz
ungestört betrachtet werden. Ein perfekter Lesegenuß.