<<   WEITERE BÜCHER   >>



Bookinists Buchtipp zu

T.C. Boyle

Worlds End

©

Das bitterböse Epos über zwei verfeindete Einwandererfamilien und ihr Verhältnis zu den indianischen Ureinwohnern im Nordosten der USA umspannt 300 Jahre Geschichte. Mit schwarzem Humor und überbordender Fabulierlust schildert Boyle die feudalen, antidemokratischen Ursprünge der US-Gesellschaft und deren Fortwirken bis in die jüngste Gegenwart.

zitiert nach: Buch der tausend Bücher

Boyle ist weitaus weniger "historisch", aber um amerikanische Geschichte geht es allemal.



Die Rebellen
Jimmy Carter - Die Rebellen

ie Titel, die Jimmy Carter trägt, sind zahlreich - ehemaliger Präsident der USA, Friedensnobelpreisträger und nun ist er im Ruhestand mit beinahe achtzig Jahren unter die Autoren gegangen. "Die Rebellen" ist ein historischer Roman aus dem 18. Jahrhundert und beschäftigt sich mit der Geburtsstunde der Vereinigten Staaten.

Die beiden Brüder Ethan und Henry Pratt hält nichts in der väterlichen Schuhmacher-Werkstatt in Philadelphia. Sie suchen ihr Glück in North Carolina. Hier gibt es genug Land und mit ihren Frauen bauen sie sich eine neue Existenz auf. Die Politik der englischen Krone reglementiert das Leben in den Kolonien und zusammen mit befreundeten Quäkern drücken Ethan und Henry deutlich ihren Ärger darüber aus.

"Wir verlangen ein Mitspracherecht bei der Besetzung der örtlichen Beamtenposten und die Möglichkeit, diese Beamten bei der Ausübung ihrer Tätigkeit zu kontrollieren. Wir sind es leid, von Sheriffs, Friedensrichtern, Steuereintreibern, Notaren und Richtern betrogen oder ausgebeutet zu werden, die ihre Berufung vor allem darin sehen, sich an uns zu bereichern."

Doch die Revolte schlägt fehl und die Rechtsprechung ist rigide: Henry wird als einer der Anführer zum Tode verurteilt. Ethan und seine Frau geben enttäuscht ihre Farm auf und ziehen weiter nach Georgia. Dort allerdings ist sehr schnell klar, dass das Zusammenleben mit den Indianern schwierig wird und der Konflikt mit der britischen Krone weiter eskaliert.

Jimmy Carter breitet die Geschichte seines Landes in einem riesigen Panorama aus: Er beschreibt das alltägliche, mühsame Leben auf der Farm, die Religion der Quäker, die täglichen Mahlzeiten. Deutlich zeigt er das einsilbige Eheleben der Pratts oder beschreibt die gesellschaftliche Stellung der Frau.

Es ist eine unglaubliche Fülle an Einzelheiten, die er akribisch recherchiert hat - aber ein Roman ist daraus nicht entstanden. Die Personen bleiben leblos und sprechen ihre Dialoge nur, um unterschiedliche Standpunkte herauszuarbeiten. Das erzählerische Element kommt leider viel zu kurz. Als ein fundiertes Geschichtsbuch kann man dagegen "Die Rebellen" vorbehaltlos empfehlen, nicht aber als einen farbenprächtigen historischen Familien - Roman.
manuela haselberger



   Jimmy Carter -
   Die Rebellen
    Originaltitel: »The Hornet's Nest«, © 2003
    Übersetzt von Heide Horn, Thomas Merk,
    Gerlinde Schermer-Rauwolf und Sonja Schuhmacher
    © 2004, Frankfurt, Scherz Verlag, 606 S., 24.90 € (HC)
   

          gebundenes Buch




  mehr zu
  Jimmy Carter
  im amazon shop

Suchbegriff

© 18.4.2004

by Manuela Haselberger
www.bookinist.de

Free counter and web stats