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Verlagsinfo

Auf 1247 Seiten haben Herausgeber Joachim Kaiser und 150 Autoren die wichtigsten Romane, Novellen, eigenständige Lyriksammlungen, aber auch Kinderbuchklassiker, exemplarische Sachbücher und programmatische Schriften nach einem einheitlichen Konzept beschrieben. Auch die großen anonymen Werke der Weltliteratur wie "Bibel", "Talmud" und "Koran" sowie Nationalepen wie "Nibelungenlied", "Edda" oder das "Gilgamesch-Epos" werden vorgestellt.

1250 Fotos (darunter über 700 Abbildungen von Schutzumschlägen oder Titelseiten) ergänzen das Buch. So gibt es z. B. Übersichten über das Gesamtwerk herausragender Autoren, Erläuterungen zu Fachbegriffen, Epochen, literarischen Richtungen und Strömungen, Verzeichnisse der Hauptfiguren zu Romanen der Weltliteratur und viele andere interessante Informationen.

zitiert nach der Ostseezeitung


Bücher, Bücher, Bücher
Joachim Kaiser (Hg.) - Das Buch der tausend Bücher

as Buch der tausend Bücher, herausgegeben von Joachim Kaiser, geht schon im Titel in die Vollen. Tausend Bücher - das ist ganz bestimmt kein Pappenstiel. Doch es fordert seine Leser auf der ganzen Linie, denn mit einem Gewicht von drei Kilogramm ist ein ordentliches Maß an Muskelkraft gefragt. Und beim Blättern steigt der Pulsschlag jedes Bücherfreundes ganz erheblich. Der Kreislauf kommt so richtig in Schwung. Da soll noch einer sagen, Lesen wäre nicht gesund.

Darum ein Tipp: Nehmen Sie sich mit diesem Schmöker Zeit, Sie werden sie brauchen. Schon der Einband weckt Erinnerungen. Genau, Solschenizyns "Archipel Gulag" wurde in dieser Ausgabe gelesen und der rororo Band von Camus "Die Pest" gehört zu den ersten Taschenbüchern, die nach dem Krieg in Deutschland erhältlich waren und ist heute ein begehrtes Sammlerstück. Oder "Die satanischen Verse", die der Buchhändler damals zur Sicherheit in eine Tüte packte, da schon der Erwerb gefährlich war.

Der Inhalt ist nicht weniger spannend, denn die Mischung zwischen Information und Bildmaterial ist gut gelungen. Neben zahlreichen Fotos der Autoren wie zum Beispiel Martin Buber, Simone de Beauvoir oder Tahar ben Jelloun, sind die Erstausgaben der Bücher abgebildet. Viele Inhaltsangaben werden durch Bildmaterial bekannter Verfilmungen ergänzt. Abgesetzt in Merkkästen sind die wichtigsten Bücher der Autoren, zum Beispiel von Gabriel Garcia Marquez. Und wer sich schnell über das Stichwort "sozialistischer Realismus" einen Überblick verschaffen möchte, der wird bei Maxim Gorki fündig.

Die besprochenen Bücher, es sind bei weitem nicht nur Romane, sondern auch Sachbücher darunter, die bei ihrem Erscheinen Furore machten wie zum Beispiel "Götter, Gräber und Gelehrte", "Und die Bibel hat doch recht", werden in knappen, gut verständlichen Texten erläutert. Eine kurze Interpretation darf ebenfalls nicht fehlen. Für Schüler ein ideales Nachschlagewerk. Und natürlich wurde an Publikumsliebling "Harry Potter" gedacht und auch Klassiker der Kinderliteratur "Gullivers Reisen" oder "Der Räuber Hotzenplotz" finden ihren Platz.

Wenn Sie einem Buchliebhaber eine Freude machen wollen, so liegen Sie mit diesem wunderschönen Buch absolut richtig. Am besten Sie legen gleich einen Buchgutschein dazu, denn beim Blättern in dieser herrlichen Fundgrube entdeckt man eine Reihe von Titeln, die man doch so lange schon lesen wollte.
© manuela haselberger


Joachim Kaiser (Hg.) - Das Buch der tausend Bücher

2002, Dortmund, Harenberg Verlag, 1247 S., 50.00 € (HC)



 

Harenberg-Verlags-Info
Joachim Kaiser wurde 1928 in Ostpreussen geboren. Er studierte Musikwissenschaft, Germanistik, Philosophie und Soziologie, war Mitglied der "Gruppe 47" und begann 1951 seine journalistische Laufbahn als Theater-, Literatur- und Musikkritiker. Heute ist er Professor an der Hochschule für Musik und Darstellende Künste in Stuttgart und leitender Redakteur bei der "Süddeutschen Zeitung". Er schrieb zahlreiche Bücher über Musik und ihre Interpreten und gestaltet Radiosendungen.

Der Scout fürīs Lesen

Besonders bestechend sind die zahlreichen Illustrationen, bei weitem nicht nur Cover von Büchern, sondern auch Fotografien von Filmausschnitten, oder alte Holzschnitte wie beispielsweise beim berühmten Narrenschiff von 1494.

Ein weiterer Punkt, der diesen Kiloband zum Publikumsliebling werden lassen wird, ist seine Aktualität: Vor allem die vergangenen 10-20 Jahre sind hervorragend gut vertreten und nicht nur die so genannte ernste, anspruchsvolle Literatur, sondern auch Titel die die Bestenlisten im SPIEGEL und anderswo gestürmt haben: z.B. Thomas Brussigs Wenderoman "Helden wie wir".

Selbst mit dem sonst in deutschen Nachschlagewerken so verkrampften Auseinandersortieren von U- und E-Literatur hatten die Autoren und der Herausgeber nicht die mindesten Probleme. Neben Goethe und Schiller finden sich genauso Asimov, Bradbury oder die Bibel, Bichsel und die Beauvoir. Man erfährt unglaublich viel und ganz sicher wären Generationen älterer Leser heilfroh gewesen, sie hätten damals nach der ersten Lektüre des Bahnhof Zoo von Christiane F. einen Wegweiser in den Fingern gehabt, der sie so im Vorübergehen zu Herrmann Hesse geführt und in dem man außerordentlich komfortabel all die unliebsamen Schullektüren wie den Hölderlin, Hauptmann oder Hauff nachschlagen könnte, um drei Seiten weiter bei so interessanten Zeitgenossen wie Hite, Jong, Houellebecq oder Ken Saro-Wiwa zu landen.

Ganz besonders freut mich das feine Gespür mit dem aus dem zigtausendfachen Angebot des literarischen Marktes ausgewählt worden ist und der Mut, auch neueste Romane wie Philip Roths "Der menschliche Makel", in diese im wahrsten Sinn des Wortes erlesene Auswahl der Besten der Besten mit aufzunehmen.

Jedenfalls sollte jeder, der mit 12-15 Jahren einmal schon Gefallen am Lesen EINES Buches gehabt hat, die Chance bekommen, nur īmal so īne halbe Stunde in diesem 1200 Seiten Wälzer zu blättern. Der Rest ist dann Sache des Buchhändlers und zwar, dass er den neu entdeckten Lesestoff rasch genug heranschafft, denn Harenbergs "Das Buch der 1000 Bücher" ist reinstes Crack: "Einmal hineingeblickt und man "liest" nicht mehr wie vorher.
"Lego" - ergo sum wird sich mancher später sagen.
© thomas haselberger



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© 1.11.2002
by Manuela Haselberger
Quelle: http://www.bookinist.de