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Carlos Maria Dominguez
Das Papierhaus
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Bookinists Buchtipp zu

Rolf Vollmann

Die wunderbaren Falschmünzer

© 1997

Er stellt Zusammenhänge zwischen den Büchern eines Schriftstellers her und beschreibt, wie die Lektüre eines Autors zwangsläufig zum nächsten führt. Aber er erzählt auch sehr unterhaltsam aus dem Leben seiner versammelten Schriftsteller: wer hat mit wem korrespondiert, was hatten sie sich zu sagen, wer hat wen gelesen.......



Das Papierhaus
Carlos Maria Dominguez - Das Papierhaus

uf den ersten Blick verschwindet das schmale Bändchen von Carlos María Domínguez im großen Meer der Neuerscheinungen. Aber nur auf den ersten Blick. Dem Buchliebhaber entgeht der, wie mit der Schreibmaschine eingestanzte Berg von Buchstaben, der schon auf dem Cover den Blick auf sich zieht, natürlich nicht. Und dann fühlt sich das Buch, so ganz ohne Glanzeinband auch noch richtig gut an. Der Titel "Das Papierhaus" ist für obsessive Leser sowieso unwiderstehlich.

Aber erst das Blättern. Ganz am Anfang überrascht das Auge eine ausklappbare Landkarte aus Pergament. Es ist lange her, dass Bücher mit so viel Liebe zum Detail hergestellt worden sind.

Und dann der erste Satz. Allerspätestens jetzt ist es um jeden Literaturliebhaber geschehen. Denn "Das Papierhaus" zählt zu den ganz wenigen Büchern mit den berühmten "ersten Sätzen", die ihre Leser, die eigentlich nur kurz reinschnuppern wollten, nicht mehr von der Angel lassen:

"Im Frühjahr 1998 kaufte Bluma Lennon in einer Buchhandlung von Soho eine alte Ausgabe der Gedichte von Emily Dickinson und wurde an der ersten Straßenecke, als sie gerade beim zweiten Gedicht angelangt war, von einem Auto überfahren."

Für den Erzähler, einem Kollegen und Freund Blumas, ist dies der tragische, aber passende Tod einer besessenen Leserin. Doch als für Bluma wenige Tage nach ihrer Beerdingung eine Büchersendung aus Uruguay eintrifft, beginnen die Fragen in ihm zu rumoren. Wer schickt der Toten Joseph Conrads "Schattenlinien" aus Südamerika und warum? Haben die Zementreste am Buchrücken etwas zu bedeuten?

Eine abenteuerliche Reise in die Welt der Bücher beginnt. Sie führt zu absoluten Büchernarren und Bibliomanen, die ausschließlich für Berge aus bedrucktem Papier leben und geniale Ordnungssysteme für ihre Schätze entwerfen - alphabetisch wäre zu profan. Da gilt es zu beachten, dass die einstigen Freunde Martin Amis und Julian Barnes heillos zerstritten sind und auch Vargas Llosa will keinesfalls neben García Márquez stehen. Es soll niemand sagen, die Welt der Bücher wäre einfach in den Griff zu bekommen.

"Das Papierhaus", für das der Autor Carlos María Domínguez mit dem Premio Lolita Rubial ausgezeichnet wurde, ist ein wunderbarer Schatz zwischen zwei Buchdeckeln.
manuela haselberger



   Carlos Maria Dominguez -
   Das Papierhaus
    Originaltitel: »La casa de papel«, © 2004
    Übersetzt von Elisabeth Müller
    © 2004, Frankfurt, Eichborn Verlag, 93 S., 12.90 EUR (HC)
    © 2006, heyne Verlag, 92 S., 7,95 EUR (TB)
   

          gebundenes Buch
          Taschenbuch
          2 CDs





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