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Gnadenfrist "Arnon Grünberg - Gnadenfrist"
So beschreibt der Niederländer Arnon Grünberg, der als "Spezialist für verzwickte Liebesgeschichten gilt" (Literaturen), seinen Protagonisten im Roman "Gnadenfrist" gleich auf den ersten Seiten und man ahnt schon, das wird nicht gut gehen.
Malena, die Jean bei seinem täglichen Besuch im Café zufällig trifft, erschüttert sein Leben bis in die Grundfesten. Er ist so naiv, dass er mit Haut und Haar der attraktiven Frau verfällt, ohne zu bemerken, dass sie politisch sehr engagiert ist und mit wachen Augen die gesellschaftliche Realität in ihrem Land sieht.
Manchmal möchte man als Leser diesen Jean schütteln und aufwecken, wenn er blind vor Liebe seine Umgebung nicht wahrnimmt, ein Liebesgedicht ums andere schreibt und seine einziges Problem darin besteht, ein vollendetes Menü für den anstehenden Besuch eines niederländischen Ministers auszuwählen.
Und dann kommt es zur Geiselnahme in der japanischen Botschaft in Lima. Zum Empfang waren selbstverständlich auch die niederländischen Diplomaten geladen. Warum erschien niemand von ihnen? Den Haag beginnt unangenehme Fragen zu stellen. Ist Malena eine der Geiselnehmerinnen?
Es ist absolut grandios, wie Grünberg den Wendepunkt in Jeans Leben beschreibt. "Wenn das Glück aufhört, geht das Leben oft noch ein Stück weiter, doch das hat Warnke vergessen." Und genau dieses Stück sorgt für eine Überraschung und gibt Stoff zum Nachdenken. Ein tolles Buch.
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![]() ![]() ![]() © 11.3.2006 ![]() by Manuela Haselberger www.bookinist.de |