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Owuors Heimkehr Stefanie Zweig - Owuors Heimkehr
Thema ihrer Geschichten ist die oberflächliche Art der Europäer, die auf einen Sprung nach Kenia kommen, erfolgreiche Geschäftsverhandlungen als gestresste Banker führen ("Nachmittag am Baringosee") oder auch als arrogante Botschafterin für ein Wohltätigkeitsprojekt auftreten ("Ein Stück vom Glück").
Der Aufeinanderprall der unterschiedlichen Kulturen ist hart, oft schmerzlich. Da erweckt das Mitbringsel aus Plüsch, ein großer grüner Frosch, bei den afrikanischen Kindern nicht die erhoffte Zuneigung, sondern er wird nach dem ersten Schreck, schnell in gut verkäufliche Einzelteile zerlegt. Im Handumdrehen sind auch die Pailletten von der teuren Designer -Jacke der Besucherin aus Deutschland abgetrennt. Dankbarkeit? Keine Spur. Die Kinder haben keine Zeit für Spiele, sie kämpfen jeden Tag ums nackte Überleben und ergreifen jede Gelegenheit, um an die begehrten Dollars zu kommen.
Dagegen setzt Stefanie Zweig die afrikanische Natur, die Landschaft am ruhigen Baringosee, die zu gravierenden individuellen Veränderungen führt. "Für Georg hörte das Gestern auf zu sein. Er streifte seine alte Haut ab und warf sie in die Büsche; er wurde ein Reisender ohne Gepäck, ein junger Mann, den Tradition und Erinnerung, Pflicht, Gewohnheit und Furcht nicht mehr gängeln konnten zu sein, zu denken und zu funktionieren wie alle anderen auch."
Auch mit ihren kurzen Erzählungen vermag Stefanie Zweig den Zauber Afrikas aufleben zu lassen. "Unter einer Schirmakazie, die nur vor der Glut einer afrikanischen Mittagsstunde hatte schützen sollen und die ungebeten zu einem Baum der Erkenntnis geworden war, ließ sich das Gedächtnis nicht mehr einschüchtern."
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![]() ![]() ![]() © 9.11.2003 ![]() by Manuela Haselberger www.bookinist.de |