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Bookinists Buchtipp zu

Jan Seghers

Die Braut im Schnee

© 2005

Alles beginnt mit einem spektakulären Mord an der Zahnärztin Gabriele Hasler. Sie stirbt einen qualvollen Tod und wird von ihrem Mörder vor ihrem Haus im Garten regelrecht drapiert. In der Hand hält sie ein Stück Tüll. Kaum hat Marthaler mit seiner Arbeit begonnen und mit den Eltern der jungen Frau gesprochen, geschieht der zweite Mord. Die Freundin der Toten wird in ihrer Wohnung erschossen. Doch der Mörder täuscht sich und trifft die Frau eines Architekten, die vorübergehend in diesem Apartment wohnt. War der Mord tatsächlich ein Irrtum?



Ein allzu schönes Mädchen
Jan Seghers - Ein allzu schönes Mädchen

an Seghers? Ein deutscher Newcomer unter den Krimiautoren? Nicht ganz. Denn unter diesem Pseudonym veröffentlicht der bekannte Schriftsteller Matthias Altenburg ("Landschaft mit Wölfen", " Irgendwie ist alles Sex") seinen ersten Thriller. Und wenn ein gestandener Literat sich auf das Feld der Spannung begibt, dann sind erfahrungsgemäß die eingefleischten Krimileser vorsichtig. Oftmals verbirgt sich hinter der Maske des anspruchsvollen literarischen Krimis zwar gut verpackte aber gähnende Langeweile. Nicht so bei Jan Seghers.

Für den Frankfurter Kommissar Robert Marthaler ist der geplante Urlaub schnell vorbei, als er in den Stadtwald zu einer grausam zugerichteten Männerleiche gerufen wird. Noch weiß niemand, wer der Tote ist. Als wenige Tage später, ebenfalls im Park, ein Auto mit noch einer Leiche aus dem See gezogen wird, häufen sich die Fragen. Waren die beiden Männer befreundet? Sind sie zusammen unterwegs gewesen? Bei seinen Recherchen stößt Marthaler immer wieder auf eine ausnehmend hübsche junge Frau. Sie soll zusammen mit den Männern in diesem Wagen gesehen worden sein.

Und dann steht auch noch der Besuch des amerikanischen Präsidenten an. Ganz Frankfurt ist für diesen Anlass auf Hochglanz poliert. Die Straßen sind gesperrt und selbst auf dem Fahrrad kommt Marthaler nur beschwerlich voran. Gut, dass er auf seinen alten Freund Kamphaus im Elsass zurück greifen kann, denn die Spur der jungen Schönen führt in die Vogesen, zu einer alten unaufgeklärten Geschichte.

Jan Seghers hat das wunderbare erzählerische Talent, jeder seiner Figuren, auch wenn sie nur am Rande eine Rolle spielen, eine Geschichte zu geben.

Und der eigenwillige Marthaler, der am liebsten auf eigene Faust loszieht und in der Aufregung gerne vergisst, seine Kollegen über seine geplanten Schritte zu informieren, hat mit seiner Schlamperei sofort die Sympathie der Leser.

Faszinierend ist auch die Persönlichkeit der jungen Frau, die völlig von ihren eigenen Gefühlen abgeschnitten ist und daher absolut gefühllos reagiert. Gepanzert gegenüber der Umwelt mit einem wunderschönen Körper, der für sie selbst gar nicht existiert.

Nicht zu vergessen die stimmige Atmosphäre. Frankfurt Liebhaber werden auf ihre Kosten kommen, denn Seghers kennt sich hier wie in seiner Hosentasche aus.

In einem Interview antwortet Jan Seghers auf die Frage nach dem Leitsatz seiner Arbeit: "Du darfst deine Leser nicht langweilen!" Herzlichen Glückwunsch, das ist auf der ganzen Linie gelungen.
manuela haselberger



   Jan Seghers -
   Ein allzu schönes Mädchen
   
    © 2004, Reinbek, Wunderlich Verlag, 480 S., 19.90 € (HC)
    © 2005, Reinbek, Rowohlt Verlag, 480 S., 9.90 € (TB)
    © 2004, Jumbo Medien, 4 CDs, bis 21.95 € (CD)
   

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