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Lesezitat

Seine Hand spürte das Gesicht, aber sein Gesicht spürte die Hand nicht.
Fabio Rossi ließ sie wieder auf die Bettdecke sinken und versuchte, dorthin zurückzukehren, wo er sich eben noch befunden hatte. An den Ort ohne Gefühle, Geräusche, Gedanken und Gerüche.

Es war vor allem der Geruch, der ihn davon abhielt, die Augen zu öffnen. Es roch nach Krankenhaus. ....


Lesezitate aus
Martin Suter - Ein perfekter Freund


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Wissen, was man nicht mehr weiß
Martin Suter - Ein perfekter Freund

s ist ein hoch brisantes Thema, das Martin Suter in seinem Krimi "Ein perfekter Freund" anpackt. So viel Zeit ist noch gar nicht verstrichen, dass in den Medien vor dem Genuss von Schokolade gewarnt wurde, da der Verdacht bestand, dass die süße Leckerei mit Salmonellen verseucht sei.

Einer ähnlich großen Geschichte war der Journalist Fabio Rossi auf der Spur. Allerdings hat ihn ein Schlag auf den Kopf für eine ganze Weile schachmatt gesetzt. Als er im Krankenhaus wieder zu sich kommt, fehlen ihm fünfzig Tage seiner Erinnerung. - Ein kompletter Black-out. Auch die Fremde, die an seinem Bett steht, hat er nie gesehen, und ob sie wirklich seine neue Freundin ist, wagt er zu bezweifeln.

Die Kollegen im Büro reagieren auf ihn sehr zurückhaltend, er muss in der Zeit vor seinem Unfall ein schwer erträglicher Zeitgenosse gewesen sein. Mühsam stückelt Fabio seine Erinnerungsfetzen zusammen und so langsam ahnt er, dass er wirklich einer "ganz großen Geschichte" auf der Spur war. Doch der Wissenschaftler, der ihn darüber informierte, dass es gelungen ist, Prionen in Schokolade nachzuweisen, nahm sich leider das Leben.

Ausgerechnet diese winzigen, veränderten Eiweiße, die bei Rindern BSE auslösen und für die tödliche Creutzfeldt-Jakob-Krankheit beim Menschen verantwortlich sind, sollen in großen Mengen in Schokolade zu finden sein?

"Ein perfekter Freund" ist viel mehr als nur ein spannend geschriebener Krimi. Der unmittelbare Realitätsbezug, eine komplizierte Männerfreundschaft und ein subtil ausgeleuchtetes psychologisches Porträt machen diesen Roman zu einem Buch mit Langzeitwirkung. Das Beste daran ist aber der Charakter Fabios, ein Mann, der sich selbst am meisten überrascht, als er beginnt zu "wissen, was er nicht mehr wusste." © manuela haselberger


Martin Suter - Ein perfekter Freund
© 2002, Zürich, Diogenes Verlag, 338 S., 19.90 € (HC)
© 2003, Zürich, Diogenes Verlag, 338 S.,  9.90 € (HC)
© 2002, Hamburg Hörbuch, 5 CDs, 28 € (CD)
© 2002, Hamburg Hörbuch, 4 MCs, 28 € (MC)


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Fortsetzung der Lesezitate ...

» Ich weiß nicht, ob Sie darüber informiert sind, daß ich einen Unfall hatte, an dessen Hergang ich mich nicht erinnern kann. «
» Ich hatte keine Ahnung.«
» In diesem Zusammenhang kamen mir einige Unterlagen und Daten abhanden. Unter anderem auch Teile unseres Gesprächs.«
»Ein Unfall, bei dem Ihnen Unterlagen abhanden gekommen sind?«
»Unfall, Überfall, die Untersuchungen laufen noch.«
»Verstehe. Um welche Teile unseres Gesprächs handelt es sich?«
Fabios Antwort kam ohne Zögern: »Die, die Doktor Barths Untersuchungen betreffen.«
Ohne zu blinzeln, schaute ihm Dr. Mark in die Augen.
»Barth?«

»Lebensmittelkontrolleur bei der LABAG.«
»Sagt mir nichts, der Name. Worum geht es bei diesen Untersuchungen? «
»Prionen in Lebensmitteln.«
»Das ist allerdings ein Thema. Aber ich kann mich nicht erinnern, mit Ihnen darüber gesprochen zu haben. Unter welchem Aspekt denn?«
»Barth hat ein Testverfahren entwickelt, mit dem man Prionen in kleinen Mengen nachweisen kann.«
Dr. Mark lachte auf. »Davon hätte ich gehört. Danach suchen wir alle. Ihr Doktor Barth wäre ein gemachter Mann.«
»Mein Doktor Barth ist tot.«
»Ach, was ist passiert?«S. 190-191

Niemand konnte sich erklären, weshalb. Bis seine Frau, Jacqueline Barth, 49, in seinem Nachlaß auf eine Archivschachtel stieß. Deren brisanter Inhalt liegt dem SONNTAG-MORGEN vor.

Dr. Barth war Lebensmittelchemiker. Er leitete die Abteilung Lebensmittelkontrolle der LABAG, eines renommierten Privatlabors, das für Unternehmen und staatliche Stellen arbeitet. Eine von Dr. Barths Aufgaben war die Entwicklung neuer Labormethoden. Sein wichtigstes Projekt: ein Verfahren, mit dem in Lebensmitteln geringste Mengen von Prionen festgestellt werden können.

Prionen sind Eiweiße, deren Struktur aus bisher unbekannten Gründen verändert ist. Sie sind erwiesenermaßen der Auslöser von BSE, dem Rinderwahnsinn, und mit größter Wahrscheinlichkeit auch von dessen menschlicher Form, der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit, die spätestens sechs Monate nach dem Auftreten der ersten Symptome zu einem schrecklichen Tod führt.

Es folgte eine kurze Schilderung der Krankheit und ihrer Symptome. .... S. 222

Lesezitate aus Martin Suter - Ein perfekter Freund



© 25.1.2002 by
Manuela Haselberger
Quelle: http://www.bookinist.de