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Das Daimler-Desaster "Jürgen Grässlin - Das Daimler-Desaster"
Dazu kommt im März 2005 die größte Rückrufaktion all jener 1,3 Millionen Fahrzeuge, die von Juni 2001 bis November 2004 gebaut wurden. Grund dafür waren eine fehlerhafte Software und Defekte in der Bremsanlage. Nicht gerade ein Aushängeschild für die Qualitätsmarke aus Untertürkheim.
Richtig habhaft wird Jürgen Grässlin, wenn er die Graumarktgeschäfte darstellt und die Vehemenz, mit der zum Beispiel ein Speditionsunternehmer verfolgt wird, der seine Unschuld erst nach mehrjähriger Untersuchungshaft vor Gericht beweisen kann. Die Unabhängigkeit der Justiz scheint gerade in diesem Fall schwer nachvollziehbar.
Und während die Fabrikarbeiter bei Daimler Chrysler um ihre Arbeitsplätze bangen, nutzen die Vorstände den eklatanten Kurssprung, den die Daimler Aktie vollbringt, als der Rücktritt von Schrempp bekannt gegeben wird, und kaufen und veräußern an einem Tag riesige Aktienpakete. Die erzielten Spekulationsgewinne sind astronomisch.
"An diesem goldenen Freitag erzielten sechs Daimler - Manager einen Spekulationsgewinn von 782.600 Euro. Zuzüglich des Barausgleichs aus der Konzernkasse in Höhe von 773.550 Euro betrug der Tagesgewinn satte 1,5 Mio. Euro." Dafür muss der Arbeiter am Band ziemlich lange schuften.
"Das Daimler-Desaster" ist ein richtig spannender Wirtschaftskrimi, doch leider handelt es sich dabei um keine Fiktion. Die handelnden Personen sind nicht erfunden und die verlorenen Arbeitsplätze ebenso wenig. Jürgen Grässlin war während der Arbeit an seinem Buch vor Hausdurchsuchungen und der Beschlagnahmung des eigenen PCs durch die Staatsanwaltschaft nicht gefeit.
Allerdings, ein schwacher Trost: Bei der Konkurrenz sieht es auch nicht besser aus - nachzulesen bei Hans-Joachim Selenz:
Schwarzbuch VW
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![]() ![]() ![]() © 17.12.2005 ![]() by Manuela Haselberger www.bookinist.de |