|
Königin Noor Noor al Hussein - Im Geist der Versöhnung
ier Jahre nach dem Tod ihres Ehemannes, König Hussein von Jordanien, zieht seine Frau, Königin Noor, Bilanz über das gemeinsame Leben und veröffentlicht ihre Memoiren unter dem Titel "Im Geist der Versöhnung - mein Leben zwischen zwei Welten."
Freimütig erzählt sie wie sie als junge Frau Hussein zum ersten Mal auf dem Flughafen in Amman begegnet. Liebe auf den ersten Blick war es nicht zwischen dem zweiundvierzig jährigen Herrscher und der sechsundzwanzig Jahre alten amerikanischen Studentin. Doch ihre Romanze füllte schon bald alle Klatschblätter. Eine hübsche, moderne Amerikanerin, die zwar arabische Wurzeln hat, auf dem Thron eines Landes, in dem es bis heute die Sitte des
»Ehrenmords« gibt?
Mit ihrer Heirat bekommt Noor nicht nur einen neuen Namen von ihrem Mann, ihr bisheriger Rufname Lisa lag ihr sowieso nicht am Herzen, sondern sie tritt, so wie es die Tradition verlangt, zum Islam über.
In einem bescheidenen, klaren Ton erzählt Königin Noor die Geschichte ihrer Ehe, wobei sie auch die privaten Einzelheiten, beispielsweise die buchstäblich ins Wasser gefallenen Flitterwochen in Schottland nicht ausspart. Der Schwerpunkt ihres Buches liegt jedoch auf der Geschichte des Staates Jordanien und die Ziele der Politik ihres Mannes, die sie auch zu ihren eigenen gemacht hat.
Mit aller Kraft hat Hussein versucht, eine Aussöhnung zwischen Arabern und den Israelis herbeizuführen, ohne dass die Interessen der Palästinenser verletzt werden. Ein Spagat, der ihm immer wieder Anfeindungen von allen Seiten einbrachte.
Es ist kein Leben in Glanz und Gloria, das hier beschrieben wird. Sehr einnehmend wirkt die Schlichtheit, die von Noor propagiert wird und das ganz normale Familienchaos, das durch die kleinen Kinder, die den Haushalt bestimmen, vorprogrammiert ist.
Störend beim Lesen sind allerdings die vielen Rechtschreibfehler, die ein außerordentlich schlampiges Lektorat übersehen hat. Dies steht im krassen Gegensatz zum Inhalt des Buches, denn gerade die Autorin hat sehr sorgfältig gearbeitet und gibt sich sehr viel Mühe, ihre Zeit als Königin und Partnerin an der Seite Husseins ausführlich zu beschreiben und es gelingt ihr, ihrem Mann damit ein Denkmal zu setzen.
|
|
|||||||
© 2.5.2002 by Manuela Haselberger www.bookinist.de |