|
Denn sie betrügt man nicht Elizabeth George - Denn sie betrügt man nicht
Im neuen Thriller von Elizabeth George "Denn sie betrügt
man nicht" ist die Assistentin von Inspector Lynley, Barbara
Havers, ganz auf sich allein gestellt.
Eigentlich wollte sie sich nach ihrem Unfall (im letzten Band)
einige Wochen Urlaub gönnen, wenn ihr Chef sich schon auf
seiner Hochzeitsreise vergnügt. Doch da verschwindet plötzlich
ihr Nachbar, der pakistanische Universitätsprofessor Azhar
zusammen mit seiner kleinen Tochter, die Barbara ans Herz gewachsen
ist. In aller Eile teilt er ihr mit, daß er in einer wichtigen
Familienangelegenheit nach Essex fahren muß.
Es wäre nicht die pfiffige Barbara Havers, die seinen schnellen
Aufbruch mit einem ungeklärten Mord an einem jungen pakistanischen
Mann in Verbindung bringt. So packt sie, nicht unfroh der drückenden
Hitze Londons entkommen zu können, ihre Sachen und verschwindet
in das kleine beschauliche Seebad, um dort zusammen mit einer
alten Bekannten aus der Polizeischule in den komplizierten Familienverhältnissen
des jungen Pakistani zu ermitteln.
Wer könnte sich einen gelungeneren Urlaub vorstellen?
Es ist auf den ersten Blick genau der Plot, wie ihn die Fans von
Elizabeth George aus ihren vorhergegangen Bänden um das Duo
Inspector Lynley und Barbara Havers schätzen: Verwickelte
Familienbeziehungen, ungewollte Schwangerschaften, verhängnisvolle
Liebesbeziehungen und einen Ausflug ins homosexuellen Milieu.
Den fremdartigen Touch als Unterfutter des Romans, gibt die Situation
der pakistanischen Einwanderer, ihre Probleme zum einen, wenn
sie es, was selten genug der Fall ist, zum erfolgreichen Unternehmer
gebracht haben, die besseren Engländer sein wollen und ihre
strenge, abgeschottete islamische Lebensweise zum anderen.
Wenn diese allzu bekannte Muster dann allerdings auf 700 Seiten
ausgebreitet wird, jeder noch so naheliegende Gedankengang der
Ermittlungen seitenlang erklärt und umständlich verifiziert
wird, dann kommt auch bei aller Liebe zu Elizabeth George, einfach
nur Langeweile auf.
|
|
|||||
layout © Thomas Haselberger
|