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Before I Say Goodbye Ruth Picardie - Es wird mir fehlen, das Leben
Ruth Picardie, 1964 in Reading, England, geboren, hat in Oxford studiert und arbeitete mit Leib und Seele als Journalistin. Als bei ihr im Oktober 1996 Brustkrebs diagnostiziert wird, glauben sie und ihre Freunde einfach nicht, daß eine "so gesunde Wuchtbrumme" wie Ruth an dieser hässlichen Krankheit leidet. Ruth verdrängt den Krebs, soweit sich das bei Chemotherapien überhaupt bewerkstelligen läßt, so gut sie kann. Sie arbeitet weiter, veröffentlicht im Observer fünf Kolumnen über ihre Krankheit und ist ihren zweijährigen Zwillingen eine lustige Mutter. Mit ihren Freunden tauscht sie e-Mails aus, denn für längere Besuche fehlt ihr die Kraft. Ihr Vertrauter Jamie, der selbst HIV-infiziert ist, lästert bitterbös mit ihr zusammen über die nicht zu übersehenden, wenn auch tödlichen Vorteile ihrer Krankheit. "Na schön, die Chemotherapie bedeutet, daß du jeden Morgen deine Haare vom Kopfkissen absaugen kannst, aber hat dich notgedrungen dazu gebracht, es mal mit einem Kurzhaarschnitt zu probieren - würdest du weniger als fünfundsechzig Kilo wiegen, könnte man dich, fabelhaft wie du aussiehst, leicht mit Jean Seaberg verwechseln. Und es ist zwar nicht ganz dasselbe wie Trennkost, aber vielleicht hilft dir die Chemotherapie sogar beim Abnehmen." Der Krebs bei Ruth schlägt mit aller Wucht zu, befällt das Lymphsystem, die Leber und die gräßlichen Kopfschmerzen erweisen sich als Hirntumor. Ruth kommentiert diese Tiefschläge zynisch mit ihrer obercoolen, kratzbürstigen Art und die nächste TV - Folge von "Emergency Room" und eine neue Schönheitscreme ist ihr mindestens so wichtig, wie die folgende Chemo-Sitzung in der Klinik. Ruth Picardie stirbt im September 1997. Ihr Ehemann und ihre Schwester geben ihre Aufzeichnungen, e-Mails und Kolumnen als Buch heraus, von dem sie immer nur geträumt hat, doch dafür reichte ihre Zeit nicht mehr. Sehr aufschlußreich ist der Kommentar ihres Ehemannes am Ende des Buches. Auch wenn Ruth sich nicht erlaubt hat, über ihrer Krankheit zu verzweifeln, selbst wenn sie so traurige Dinge besorgte wie die Andenkenkästchen für ihre beiden Kinder, wird in seinem Bericht deutlich, wie schlimm Ruth und ihre Familie gelitten haben. | |
© by Manuela Haselberger rezensiert am 1999/04/28 Quelle: http://www.bookinist.de layout © Thomas Haselberger
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