Die Quadriga des Kaisers
Hans Dieter Stöver - Mörderisches Rennen

74 n. Chr., Rom, und ein neuer Fall wartet auf Tillia Capriola, die temperamentvolle Herrin aus dem Argiletum, einem Wohnviertel zwischen der Subura und dem Forum Romanum. Und alle sind sie wieder dabei, Athenodoros, der Arzt und Lebensgefährte von Tillia, Melitta, ihre Sklavin, die immer so geräuschvoll die Nase hochzieht, Perdikkas, der Thraker, der als Lanista die Gladiatoren im Circus ausbildet.

Diesmal geht es um einen geheimnisvollen Entführungsfall: Zwei Stallknechte sind ermordet worden und vier der besten Hengste der "Partei der Grünen" sind verschwunden. Es könnte kein schlimmeres Ereignis sein: In wenigen Tagen wird das große Wagenrennen im Circus Maximus stattfinden und ganz Rom fiebert diesem sportlichen Wettkampf entgegen.

Nur augenblicklich sieht es für das traditionelle Team des Kaisers schlecht aus - ohne ihre Pferde werden sie nicht den Lorbeerkranz davontragen.

Caenis, die Mätresse und Vertraute des Kaisers, rechnet nicht mit einem schnellen Erfolg der offiziellen Untersuchung des Verbrechens und bittet deswegen ihre Freundin Tillia mehr Licht in das Dunkel dieses Falls zu bringen.

Tillia macht sich sogleich ans Werk. Schnell grenzt sie die Zahl der Verdächtigen ein.

Zum einen gibt es da den Tierarzt Cornelius Sabinus, aber auch seinen Vorgesetzten, den Chef der Grünen Terentius Tatianus. Und der wiederum hat einen Verwaltungschef namens Aulus Novius Niger, der möglicherweise auch zum Kreis der Täter gerechnet werden muss.

Völlig unklar bleibt das Motiv - wer um aller Götter willen stiehlt vier Pferde? Vielleicht Nigidius Maius, der mehrere Wettbüros in der Stadt unterhält und den Ausgang des Wagenrennens manipulieren will?.

Tillia sticht in ein Nest und prompt gibt es einen weiteren Toten.

Doch für sie kann es nicht besonders gefährlich werden, schließlich hat sie - wie in ihrem ersten Fall "Mord nach der Vorstellung" eine hervorragende Truppe von Beschützern und Helfern an ihrer Seite.

Besonders reizvoll an diesem neuen, insgesamt abgeschlossenen Buch sind die vertrauten Beziehungen und Personen aus dem ersten Fall. Man fühlt sich schon etwas zu Hause in dieser Millionenstadt. Man kennt Plätze, Gebäude und natürlich viele Menschen mit ihren für die damalige Zeit typischen Berufen: den Schuhmacher, den Möbelbauer, den Wagenbauer und den Sklavenhändler.

Und Tillia bewegt sich völlig unbekümmert sowohl unter dem einfachen Volk, dem Plebs, als auch unter den Reichen und Mächtigen, den Patriziern, des römischen Reiches.

Hans Dieter Stöver, dem Erfinder der "Tillia" gelingt es in seinem zweiten Fall wieder ein rundes Gesellschaftsbild der damaligen Zeit einzufangen. Und auch wenn sein Fall nicht so spannend ist wie der erste, so verdankt er seine Auflösung erneut nur der guten Kombinationsgabe seiner Detektivin Tillia.

Lesealter ab 10 Jahren


Hans Dieter Stöver - Mörderisches Rennen

1999, Stuttgart, Edition Weitbrecht, 316 S.

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Der erste Fall
von Tillia Capriola

Mord nach der Vorstellung






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