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POMMES ROT-WEISS Christoph Güsken - POMMES ROT-WEISS
Es gibt sie nicht nur in Krimis, die Detektive und privaten Ermittler, allerdings sieht ihr Alltag weniger aufregend aus als noch zu Marlowes Zeiten. Privatdetektiv Bernie Kittel vertrödelt seine Zeit damit, in einer Buchhandlung mögliche Ladendiebe ausfindig zu machen. Wobei sein Chef die Latte ziemlich hoch hängt: "Das Mindeste was ich von einem Detektiv erwarten kann, ist, dass er ein Gefühl für seine Kundschaft entwickelt. Er muss es jemandem ansehen, ob er der Typ ist, der ein Buch klaut oder nicht." "Nicht nur das", bestätige ich. "Er muss ihm sogar ansehen, ob er das Buch als Geschenk klaut oder weil er es selbst lesen will." Bei diesen Ansprüchen ist Kittel über den gut honorierten Auftrag bei dem wohl situierten Unternehmensberater Martens ganz dankbar. Familie Martens mit der gepflegten jungen Stiefmutter und der erfolgreichen Tochter, die Tennis spielt, hätte in ihrem stilvollen Ambiente jedem Derrick Ehre gemacht. Guido Martens fühlt sich von einem Unbekannten, der ihn in seinem Garten beobachtet, belästigt. Noch schlimmer hat es seinen Sohn erwischt. Der findet in seinem Appartement ständig Leichen, die, sobald die Polizei eintrifft, spurlos verschwunden sind. Auch für einen durchaus begabten Ermittler wie Kittel keine leichte Aufgabe. Allerdings trägt der müde Plot die Handlung nur mühsam bis zum Ende. Selbst ein Derrick hat hier am Freitagabend weitaus mehr Nervenkitzel geboten. Die Stärke von Christoph Güsken liegt eindeutig in seinem ätzenden Sprachwitz. Jeder kann sich den Mandanten in Kittels Büro überaus lebhaft vorstellen, "dessen Ausdünstungen die Genfer Konvention jederzeit in ihren Ächtungskatalog aufgenommen hätte." Und hinter Pommes rot-weiß vermuten die wenigsten Menschen: "Ein Toter, Blut, ein paar Einschusslöcher. Das Übliche." |
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layout © Thomas Haselberger
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