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Der schwarze Falter
Barbara Vine - Der schwarze Falter

Als der erfolgreiche englische Schriftsteller Gerald Candless plötzlich an Herzversagen stirbt, sind seine beiden Töchter Sarah und Hope, die er hingebungsvoll großgezogen und zeitlebens maßlos vergöttert hat, erschüttert.

Sarah beginnt einige Wochen nach seinem Tod, auf Wunsch seines Lektors, die Biographie ihres Vaters zu verfassen. Doch je länger sie sich mit seiner Vergangenheit beschäftigt, um so mehr trifft sie auf Unstimmigkeiten.

Eines Tages steht sie am Grab eines kleinen Jungen namens Gerald Candless, der an Meningitis verstarb. Kann es sein, dass ihr Vater die Identität eines ganz anderen Menschen angenommen hatte? Und wenn ja, was hat ihn dazu getrieben?

Aufschlußreiche Anhaltspunkte findet sie in seinen publizierten Romanen, in denen er Personen seiner Umgebung und Phasen seines Lebens verarbeitet hat. Ganz langsam begreift Sara die abweisende Kälte ihrer Mutter gegenüber ihrem Vater.

Auch wenn der Leser die Zusammenhänge frühzeitig ahnt, stellt er am Ende des Buches fest, dass Barbara Vine, besser bekannt als Ruth Rendell, ihren Plot sorgfältig geplant und durchdacht - fast konstruiert, hat.

Wirklich erst auf den letzten Seiten, klärt ein zu Beginn des Romans auf die Reise gebrachtes Manuskript am Schluss alle aufgeworfenen Fragen zufriedenstellend auf.

Allerdings hätte eine Kürzung dem Thriller keinen Abbruch getan, denn die sehr in die Länge gezogene Ausleuchtung der Psyche des Autors Gerald Candless, der Wechsel der Identitäten und das Thema Homosexualität wird in dieser Ausführlichkeit etwas langweilig.

"Der schwarze Falter" ist nicht Barbara Vines bestes oder spannendstes Buch, doch auf dem Gebiet des ausgefeilten psychologischen Thrillers, braucht sie sich damit nicht zu verstecken.


Barbara Vine - Der schwarze Falter
1999, Zürich, Diogenes Verlag, 550 S., 23.90 EUR   (gebunden)
2000, Zürich, Diogenes, 549 S., 11.90 EUR     (Taschenbuch)
2001, Freiburg, Audiobuch, 3 CDs, 25.00 EUR     (CD)
2001, Freiburg, Audiobuch, 2 Cass., 19.90 EUR     (Cass)

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© by Manuela Haselberger
rezensiert am 1999-Januar-29
Quelle: http://www.bookinist.de