Greg
Dirk Walbrecker - Greg

Gregor Hansen, dreizehn Jahre alt, kann es nicht fassen, als er eines morgens aufwacht und erschrocken bemerkt, dass sein Körper ihm völlig fremd ist. Er hat sich tatsächlich über Nacht in eine Raupe verwandelt.

Dabei reichen ihm die Probleme, die er hat, auch ganz ohne Raupenkörper schon: Es vergeht kein Tag, an dem nicht ein heftiger Streit mit seinem älteren Bruder entbrennt. Dann ist da Sara Auster im Nachbarhaus. Wem hat sie nun die Kassette geschenkt? Ihm oder seinem Bruder? Greg mag Sara sehr....

Und jetzt ist er auch noch im Körper einer Raupe eingesperrt. Was werden seine Eltern dazu sagen?

In der Literatur gab es das schon mal, erzählt Gregs Großvater. "Vor fast hundert Jahren hat ein Autor namens Kafka eine Geschichte geschrieben. Sie handelt von einem jungen Menschen, der eines Morgens als Riesenkäfer aufwacht. Vielleicht ist das ein Zufall - aber dieser junge Mann hieß auch Gregor."

Der Autor Dirk Walbrecker, geboren 1944, nimmt in seinem Roman für Jugendliche das Verwandlungsmotiv Kafkas auf und variiert es gekonnt. Wobei sein "Greg" viel leichter zu lesen ist, als Die Verwandlung seines berühmten Vorgängers. Sehr geschickt verpackt Walbrecker die Probleme der Pubertät, den ungeliebten, als hässlich empfundenen Körper, der völlig fremd erscheint, in seiner Geschichte. Die drastische Darstellung der Raupe, die ständig von Hunger getrieben wird, sich häutet und ganz und gar von ihrem Körper beherrscht wird, steht stellvertretend für die unruhige Zeit des Heranwachsens. Wer Lust hat, sollte sich nach "Greg" einmal am Original versuchen.
manuela haselberger

Lesealter ab 12 Jahren

Dirk Walbrecker - Greg
Eine rätselhafte Verwandlung
1999, München, Bertelsmann Verlag, 158 S.,

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