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Autorenporträt: Henning Mankell
In Schweden gehört Henning Mankell, geboren 1948, schon lange zu den meist gelesenen Autoren und seit dem Erscheinen seines ersten Krimis mit Kommissar Wallander aus Ystad,
Doch Henning Mankell ist nicht nur Krimiautor, Regisseur und Dramatiker, er ist auch ein Jugendbuch - Schriftsteller von Rang. Seine vierbändige Reihe um den schwedischen Jungen Joel, mit dem Titel
Der Hund, der unterwegs zu einem Stern war,
die im Jahre 1956, als Joel elf Jahre alt ist, beginnt, wurde sofort nach Erscheinen mit dem
Kinder- und Jugendliteraturpreis ausgezeichnet. Joel lebt allein mit seinem Vater, einem stillen und insichgekehrten Holzfäller im Norden Schwedens.
Am meisten vermisst er seine Mutter Jenny, die eines Tages einfach ihre Koffer gepackt hat und Joel und seinen Vater ohne eine Erklärung verließ. Irgendwann wird er sie fragen, warum sie das getan hat. Im zweiten Band Die Schatten wachsen in der Dämmerung
geschieht um ein Haar ein Unglück. Joel wird von einem Bus angefahren. Glücklicherweise ist er nicht schwer verletzt. Er beschließt, als Dank für seine Rettung, eine gute Tat zu vollbringen und versucht seine Freundin Gertrud zu verkuppeln. Doch so einfach ist das gar nicht.... Das Leben ist auch mit dreizehn Jahren nicht leicht, das ist Joel schnell klar.
Er begreift wachsen heißt zu fragen, erwachsen zu werden heißt, langsam alles vergessen, was man als
Kind gefragt hat. Und so fasst Joel im dritten Band
Der Junge, der im Schnee schlief einen Vorsatz: Er will hundert Jahre alt werden. Dazu muss er sich natürlich abhärten und das gelingt am schnellsten, wenn er in Zukunft sein Bett im Freien aufstellt. Henning Mankell gehört zu den Erwachsenen, die nicht vergessen haben, wie schwer die Zeit zwischen elf und fünfzehn ist. Er kann sich gut in das komplizierte Innenleben seiner Hauptperson Joel einfühlen, der Junge, der sich selbst die Mutter sein muss und den Vater davon abhält, zu viel Alkohol zu trinken. Im letzten Band Die Reise ans Ende der Welt
macht sich Joel auf, nachdem er die Schule beendet hat, die Mutter in Stockholm zu besuchen. Allerdings hat Mankell für seine Leser kein Happy End bereit, das wäre wohl zu weit von der Realität entfernt. Und so wird Joel mit fünfzehn erwachsen. Er erfüllt sich seinen größten Wunsch und heuert auf einem
Schiff an, um endlich seine Sehnsucht zu stillen und die Reise ans Ende der Welt anzutreten. Hier weiß Mankell sehr genau, wovon er spricht, denn diese Sehnsucht treibt ihn selbst. Er lebt die Hälfte
des Jahres in Mosambik, einem der ärmsten Länder der Erde. Dort ist er dabei, ein nationales Theater
aufzubauen. Seine Erlebnisse vor Ort hat er für die jugendlichen Leser in
Das Geheimnis des Feuers festgehalten. Er erzählt von Sofia, die er an der Ostküste Afrikas getroffen hat und deren Familie vom Bürgerkrieg bedroht, flüchten musste und dabei unendliches Leid erfahren hat. Seine Mosambik-Erlebnisse verarbeitet er bislang am eindrucksvollsten in seinem Jugendbuch
Der Chronist der Winde Ein Buch, das mich sehr bewegt hat.
Und Afrika lässt ihn nicht los: Henning Mankell ist ein vielschichtiger, facettenreicher Autor, mit einem hervorragenden psychologischen Gespür für seine Figuren, unabhängig, ob er einen Thriller für die Erwachsenen schreibt oder von einer Kindheit in Schweden berichtet. Dies wissen seine Leser zu schätzen.
Der Hund, der unterwegs zu einem Stern war
Schatten wachsen in der Dämmerung
Der Junge, der im Schnee schlief
Die Reise ans Ende der Welt
Das Geheimnis des Feuers
Der Chronist der Winde
Tea-Bag
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![]() ![]() ![]() © by Manuela Haselberger rezensiert am 11.11.1999 01-2001 02-2003 Quelle: http://www.bookinist.de layout © Thomas Haselberger
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