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Bookinists Buchtipp zu

Batya Gur

Die schwarze
Schatulle

Jugendroman
© 2000




Eine Straße in Jerusalem
Batya Gur - Denn die Seele ist in deiner Hand

ls Inspektor Ochajon von der Polizei in Jerusalem zu einer weiblichen Leiche auf dem Dachboden eines verfallenen Wohnhauses in der Bethlehemstraße gerufen wird, ahnt er noch nicht, dass er bei diesem Fall nach dreißig Jahren seiner alten Jugendliebe wieder begegnen würde.

Doch zunächst muss er sich um den rätselhaften Tod der jungen, schönen Zohra kümmern. Ihre Eltern können sich nicht erklären, wer ein Interesse daran haben könnte, ihre Tochter zu erdrosseln. Hat sie doch davon geträumt, schon bald in Amerika zu studieren. Allerdings wissen die beiden Alten vieles nicht aus dem Leben ihrer Tochter: sie fallen aus allen Wolken, als sie erfahren, dass sie schwanger war, und dass sie von ihrem Arbeitgeber eine Eigentumswohnung bekommen sollte, davon haben sie keinen Schimmer.

Viel mehr darüber weiß Nesja, das kleine, etwas pummelige zehnjährige Mädchen, das Zohra über alles vergöttert und sie bei all ihren Tätigkeiten still beobachtet hat. Über die kleinen Nebensächlichkeiten in ihrer Straße hat Nesja akribisch Buch geführt - und genau dies wird ihr zum Verhängnis. Hätte Inspektor Ochajon doch früher mit ihr gesprochen. Leider nimmt ihn seine neu entdeckte Liebe aus Jugendzeiten allzu sehr in Anspruch.

Wer Batya Gur bereits kennt, weiß, dass ihre Inspektor - Ochajon - Krimis allesamt hervorragend sind. Niemals begnügt sich die israelische Autorin nur mit einer guten Story, sie benutzt diese lediglich als Zierrat, zur Unterhaltung des Lesers. Ihre Krimis erzählen ungemein viel über das gegenwärtige Leben in Israel. In ihrem Roman "Denn die Seele ist in deiner Hand" nimmt sie die Geschichte zweier verfeindeter Nachbarsfamilien aufs Korn. Und mit nur wenigen Menschen zeigt sie die herrschenden Vorurteile gegen unterschiedliche Herkunftsländer, erschreckende Verhältnisse in den Einwanderungslagern 1949, jüdische Traditionen zum Laubhüttenfest und der gar nicht zimperliche Umgang der Juden mit den Palästinensern in einer Atmosphäre der Angst und Unsicherheit.

Dies alles schildert Batya Gur sehr dicht und kompakt. Wer mehr über das tägliche Leben in Israel erfahren möchte als nur die Schlagzeilen in den Nachrichten, der sollte Inspektor Ochajon bei seinen Ermittlungen begleiten und mit ihm auf Freiers Füßen wandeln.
manuela haselberger



  Batya Gur -
  Denn die Seele ist in deiner Hand
   Originaltitel: »Rezach baderech beit lechem«, © 2001
   Übersetzt von Barbara Linner
   © 2003, München, Goldmann Verlag, 448 S., 22.90 € (HC)
   © 2003, München, Random House Audio, 4 CDs, 29.50 € (CD)
   © 2003, München, Random House Audio, 3 Cass, 29.50 € (MC)
  

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Erstes Kapitel

Es kommt der Punkt im Leben eines Menschen, an dem er klar erkennt: Wenn er jetzt nichts unternimmt, wenn er sich jetzt nicht über seine Bedenken hinwegsetzt und den Gefühlen freien Lauf lässt, die er jahrelang unterdrückt hat - dann wird er es niemals tun. Diesen Gedanken sprach Inspektor Michael Ochajon nicht aus, aber er ging ihm durch den Kopf, als Balilati, der Leiter des polizeilichen Nachrichtendienstes, mit seinem Gemurre nicht mehr aufhören wollte, selbst als Michael sich bereits über die Leiche beugte. Er ging in die Hocke, um die ausgefransten Fasern des eingerissenen Seidenschals genauer zu betrachten, der um den Hals des Opfers geschlungen war. Vom Gesicht war nur noch eine zerschmetterte Masse aus Blut und Knochen übrig.

Ada Efrati hatte sie alarmiert und auf dem Treppenabsatz vor der Tür ihrer Eigentumswohnung auf sie gewartet. Unverzüglich haue Balilati sie mit Fragen bestürmt, nur um sie am Ende wissen zu lassen, dass sie morgen noch ausführlicher von Inspektor Ochajon vernommen würde. Er bemerkte überhaupt nicht den verstörten Blick, den sie Michael zuwarf, als sie hinter Balilati die Außentreppe hinaufstieg, die zum zweiten und letzten Stockwerk des Gebäudes führte. Und schon da, als sie sie zum ersten Mal dort in der Dämmerung sahen, hatte Balilati sich zu Michael umgedreht und eine schnelle Einschätzung vorgenommen (»Ob sich bei der ein Versuch lohnt? Was meinst du?« Und sofort selbst die Antwort darauf gegeben: »Die ist ein harter Brocken, schöne Lippen hat sie, aber siehst du die zwei Furchen neben dem Mund? Die sagen: Null Interesse. Aber hast du ihre Figur gesehen? Und was für Nerven sie hat? Wie Drahtseile. Wir haben Leute schon ganz anders angetroffen, wenn sie eine Leiche gefunden haben, aber die, schau dir bloß mal an, wie sie dasteht«.

Balilatis Gemaule nahm auch dann noch kein Ende, als Dr. Solomon, der Pathologe, über den Leichnam gebeugt die Tote näher untersuchte. Er war erst vor wenigen Wochen von einer einmonatigen Fortbildung aus den Staaten zurückgekehrt und berichtete nun zwischen seinem üblichen Gesumme von den letzten Neuheiten auf dem Gebiet der DNA-Forschung. Der Pathologe betastete die Fußsohlen der Leiche und fuhr mit einem Fingernagel über die Haut des Armes, während er Angaben zur Körpertemperatur in das Mikrofon des kleinen Geräts diktierte, das um seinen Hals hing. Hin und wieder wandte er den Kopf in Richtung seines Assistenten, eines russischen Neueinwanderers mit Stirnglatze, der jede seiner Bewegungen verfolgte und sich alle Augenblicke die feuchten Handteller an den Nähten seiner hellen Khakihose abwischte. Auch die beiden Kollegen von der Spurensicherung waren am Tatort. Jafa fotografierte gerade mit Blick von unten und von der Seite die riesigen Wassertanks, zwischen denen die Leiche lag (»Schau dir das bloß an«, hatte Balilati gemurmelt, als sie die knarzende Holzleiter zu der engen Öffnung emporkletterten, die auf den Dachboden hinaufführte, »das stammt noch aus den Zeiten der Belagerung, die ganzen Wassertanks vom Viertel haben sie hier versammelt«>.

Danach ging Jafa in die Knie, und durch den Riss in ihrer Jeans schimmerte ein Streifen weißer Haut, während sie das zermalmte Gesicht aus nächster Nähe fotografierte und anschließend auch die Taubengerippe und den mumifizierten Katzenkadaver; der darüber geworfen lag. Alon von der Spurensicherung, der Michael als Student der Chemie vorgestellt worden war (»Man sagt, er sei so eine Art Genie, ein Wunderknabe an Gelehrsamkeit«, hatte Balilati skeptisch gespöttelt, »was der bei uns zu suchen hat, weiß ich wirklich nicht«), scharrte mit den Füßen, zerrieb weißen Kalk zwischen den Fingern und spielte mit der Rolle des gelben Markierungsbands. Man sah ihm an, dass er ungeduldig darauf wartete, dass der Pathologe ihm das Feld überließ.

Balilati und Michael waren mit dem Wagen ins Bak'a-Viertel unterwegs gewesen, als sie von der Zentrale alarmiert worden waren. Vor der Fassade des Gebäudes angekommen, hatte Balilati einen Blick auf den gerundeten Balkon und die großen Fenster zu beiden Seiten geworfen und mit schiefem Mund, um seine Bewunderung zu überspielen, geknurrt: »Das ist ja ein Palast, das Ding, das haben die Leute hier jetzt gekauft? Schau dir bloß die Fläche an, die sie hier haben.« Danach platzierte er sich zwischen Klee und Unkraut, deutete auf einen Baum, dessen kahle Äste bis zum zweiten Geschoss hinaufragten, und sagte: »Der ist tot, den muss man rausreißen.« Dies trug ihm einen feindseligen Blick von Linda, der Maklerin, ein, die im Wagen mitgefahren war; um Balilati die Wohnung zu zeigen, die Michael nicht weit von hier gekauft hatte. Sie blieb vor dem Baum stehen und sah Balilati mit schräg gelegtem Kopf befremdet an: »Was reden Sie da? Das ist der schönste Baum im ganzen Viertel, eine wilde Birne, die jetzt ganz einfach die Blätter abgeworfen hat.« Doch Balilati, der es gar nicht gern hatte, wenn man ihn korrigierte, eilte schon die Außentreppe hinauf, wo Ada Efrati auf sie wartete. Noch bevor sie auf dem Treppenabsatz angelangt waren, sagte sie mit zitternder Stimme: »Dort oben im Dach ist eine Frau.. sie... sie ist tot. Man hat ihr Gesicht verwüstet. Es ist schrecklich. Ich habe noch nie so etwas gesehen... es ist entsetzlich, grauenhaft.« Nachdem Balilati seine Fragen auf sie abgeschossen hatte, betrat er eilig die Wohnung und drang von dem geräumigen, langen Korridor in das große Zimmer vor, von dem aus die wackelige Holzleiter zu dem Raum unter dem Ziegeldach führte. »Haben Sie einen Krankenwagen gerufen?«, fragte Michael, der nicht die Absicht hatte, sich in diesem Moment auf ein Gespräch mit ihr einzulassen, doch sie erwiderte: »Nein, sie war bereits tot. Ich habe es sofort gesehen ... ich... Man hat auf der Stelle gesehen, dass die Polizei verständigt werden muss.« Erst als er sich seinem Funkgerät zugewandt und darum gebeten hatte, umgehend die Leute von der Spurensicherung und den Pathologen zu schicken, sagte Ada Efrati: »Michael? Bist du das, Michael?«

Da stand sie unter der Eingangslampe, die brannte, obwohl es noch nicht wirklich dunkel war; und hinter ihr eine kleine, magere Frau, die ihren Körper mit den Armen umschlang. »Das ist meine Architektin«, erklärte Ada Efrati. Das Licht, das glänzend auf ihr Gesicht fiel, und die verengten Pupillen betonten das dunkle Braun ihrer erschreckten Augen. Ihre Stimme klang schwach vertraut wie ein fernes Fcho. »Ich kenne sie«, hatte er sich da gesagt und seinen Blick auf die schmale Adlernase geheftet, auf den zarten Schwung der Lippen und die bräunlich blasse Haut, die unter den weiten Ärmeln sichtbar war. »Und ob ich sie kenne«, hatte er für sich betroffen wiederholt. «

»Du erinnerst dich wohl nicht mehr an mich«, sagte sie mit verlegenem Lächeln. Sie hatte ihre Hände angestrengt ineinander verflochten, als wollte sie jegliche Regung unterdrücken.
»Wer sagt, dass ich mich nicht erinnere? Wie könnte ich mich nicht an dich erinnern, Ada? Ada Levi, aber sicher erinnere ich mich, und du siehst auch noch genauso aus... ganz genau... und die Augen...« Er verstummte, und sein Blick fiel auf ihren einen Mundwinkel, der sich zu einer Art Lächeln hob, das ihre Augen nicht erreichte. Jetzt, als sie bereits unterm Dach standen, verschwanden für einen Augenblick der Schauplatz und die Stimmen der Kollegen von der Spurensicherung, alles war wie ausgelöscht, bis auf die intensive Erinnerung an Grapefruitgeruch, schmerzende Handflächen, eine Leiter und Ada an ihrer Spitze; die Glätte ihrer Arme und Waden, die von der Sonne gebräunte Olivenhaut, ein plötzlicher Kuss, blitzschnell, zu Füßen der Leiter. Der Geschmack von Grapefruits. Und danach Nächte im Sommerarbeitscamp, seine flatternden Finger; die hektisch und täppisch an ihren Hemdknüpfen nestelten und sich in die kleinen Körbchen ihres weißen Büstenhalters vortasteten. Nachher; als sie in die Stadt zurückkehrten, war alles zu Ende. Er erinnerte sich nicht mehr genau an die Einzelheiten: Sie hatte einen Freund, bei der Armee, älter als sie alle.
»Dreißig Jahre«, sagte er zu ihr, »du hast dich gar nicht verändert. Du siehst noch genauso ... «
»Und eins«, korrigierte sie.
Er blickte sie fragend an.
»Einunddreißig. Das war ein Sommerarbeitscamp in der elften, wir waren siebzehn. Eigentlich war ich sechzehneinhalb und du warst fast achtzehn. Du warst schon... sie haben von dir gesagt, dass du... sie haben Sachen erzählt... und ich... ich... ich war, nun, wie soll ich sagen...«
»Unschuldig«, sprang ihr Michael bei, »du warst unschuldig.«
»Auch damals warst du ein einfühlsamer Junge«, lächelte sie, »einunddreißig Jahre... ich erinnere mich genau... «
»Ochajon! «, schrie Balilati von oben, »komm und schau her; kommst du jetzt rauf oder nicht?«
»Ich warte hier«, sagte die Architektin, die am Fuße der schwankenden Holzleiter stand, »ich will mir das nicht ansehen ... « Und sie entfernte sich mit ein paar schnellen Schritten in Richtung des großen Fensters, das auf den verwahrlosten vorderen Hof hinaus blickte.
»Ich habe gewusst, dass du bei der Polizei bist«, flüsterte Ada, »ich dachte sogar daran, nach dir zu suchen, schon lange, aber jetzt habe ich wirklich nicht mit dir gerechnet. Ich bin mit der Architektin und dem Bauleiter wegen der Renovierungsarbeiten hergekommen, um auszumessen... egal... ich habe gewusst, dass du was Wichtiges bist, das heißt, in bedeutender Position bei der Polizei, aber ich bin gar nicht auf die Idee gekommen, als ich die Polizei alarmiert habe, dass sie jemanden wie dich schicken würden...«
»Ich war in der Gegend, ganz in der Nähe«, hörte er sich entschuldigend sagen, »manchmal passiert es eben, dass, wenn man gerade in der Gegend ist und noch dazu der Dienst habende Beamte ... « Er wollte sie fragen, was sie damit gemeint hatte, dass sie ihn hatte suchen wollen, doch da hörte er schon den Streifenwagen von der Spurensicherung vorfahren, und er dirigierte die beiden Kollegen in die Wohnung.
»Dass wir dermaßen schnell da waren, dazu sagst du nichts?«, fragte Jafa von der Spurensicherung, als sie die Treppe heraufkam, »auch vor< dir kein nettes Wort?« »Doch natürlich, alle Achtung, wirklich«, sagte Michael, während sein Blick Alons weit ausholenden Schritten folgte, der hinter Jafa hereinkam und die alte Leiter skeptisch betrachtete, die laut ächzte, als sie ihren Fuß darauf stellte. »Ich habe keine Ambulanz gesehen«, sagte Jafa, ohne den Kopf zu wenden, »hast du uns vor ihnen gerufen?«
»Dr. Solomon ist schon auf dem Weg hierher; er war gerade bei uns wegen dieses Kindes aus Kfar-Saba«, versicherte Michael, und Jafa grinste in sich hinein.

»Ada Levi«, sagte er langsam und nachdenklich, »die Welt ist klein.«
»Efrati«, korrigierte sie, »ich habe gleich nach dem Militärdienst geheiratet.«
»Kommst du jetzt rauf oder was?«, schrie Balilati von oben. »Der Bauleiter wartet im Auto draußen«, sagte Ada, »er, er …. wir wussten nicht, was wir tun sollten, wir waren zu dritt hier; er... er ist Araber... Palästinenser«, stieß sie schließlich hervor; »wir haben gedacht... er möchte keine Schwierigkeiten kriegen, muss er hier bleiben?«
»Unbedingt«, erwiderte Michael und packte fest die Leiter; »jeder; der hier war; muss jetzt auch bleiben. Wartet unten, wir sprechen uns nachher.«
Er kletterte die Leiter hinauf, während sie, zusammen mit der Architektin, unten blieb.

Im Laufe der Untersuchung, zwischen Balilatis Bemerkungen, Jafas Bericht und den Fragen, die an ihn gestellt wurden, grübelte er darüber nach, wie es kam, dass er sie seit jenem Sommerlager in der elften Klasse nicht mehr gesehen hatte und sie - obwohl ihre Gesichtszüge und Lippen zuweilen in seiner Erinnerung aufgetaucht waren und damit auch die süßen Düfte des Zitrushains, die Glätte ihrer Haut und ihr scheues Lächeln - nie gesucht oder sich bei einem ihrer Bekannten nach ihr erkundigt hatte. Er entsann sich dunkel, dass sie damals am Jahresende das Internat verlassen hatte, das sie in Jerusalem besuchten, doch ihm fiel nicht mehr ein, wohin sie gegangen war; und sie hatte ja ohnehin einen Freund gehabt. Und nun stellte sich heraus, dass sie geheiratet hatte. Natürlich hatte sie das, alle hatten geheiratet. Sogar er. Und viele waren auch geschieden. So wie er. Jetzt hatte sie also einen Ehemann und sicher auch Kinder. Vielleicht sogar Enkel. Wenn es einen Ehemann gab, wo war er jetzt? Denn sie hatte gesagt: »Ich habe diese Wohnung gekauft«, von »wir« war nicht die Rede gewesen. Diese Gedanken gingen ihm durch den Kopf und verschwanden jedesmal schlagartig, wenn er den Tatort betrachtete. Dr. Solomon erledigte seine Arbeit langsam und gründlich, während er unverdrossen eine Melodie vor sich hin summte. Obgleich die reguläre Untersuchung erst im gerichtsmedizinischen Institut vorgenommen werden würde, ließ er keinen Körperteil unberührt und ignorierte zur Gänze die Geräusche der gelben Markierungsspule, die Alon von der Spurensicherung um seinen Finger wickelte, wie um den Fortgang der Arbeit zu beschleunigen. Auch Dani Balilati, der Offizier des Nachrichtendienstes, den reiner Zufall an den Ort des Geschehens geführt hatte, hing seinen eigenen Gedanken nach und beschäftigte sich mit dem Thema, das ihn bereits zuvor völlig in Beschlag genommen hatte.

»Ich möchte dir etwas zeigen«, hatte Michael zu ihm gesagt, nachdem sie zusammen zu Mittag gegessen hatten, »stell keine Fragen, sondern komm mit. « Er hatte vorgehabt, ihm die Wohnung zu zeigen und ihm erst hinterher zu erzählen, dass er sie gekauft hatte. Als sie jedoch an der Ampel der Kreuzung Bethlehemer Landstraße und Emek Refa'im hielten und Linda, die Maklerin, auflasen (»Wen, bitte wen musst du da abholen?« hatte Balilati zu erfahren verlangt, bevor sie die Kreuzung erreichten), begann das Funkgerät zu piepsen. So kam es, dass Michael ihm erst unterwegs zum Tatort kurz und knapp von der Wohnung berichtete, die er gekauft hatte.

Von dem Moment an hatte Balilati nur noch protestiert, und auch jetzt klang Michael Ochajon sein vorwurfsvolles, beleidigtes Gezischel in den Ohren (»Warum hast du dich nicht mit mir beraten? Weißt du denn nicht, dass man solche Sachen nicht allein machen darf? Du weißt doch, dass ich mich auf so was verstehe …

S. 5-11
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by Manuela Haselberger
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