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Im Gefängnis in Tansania
Kerstin Cameron - Kein Himmel über Afrika

ls zwei Jahre nach dem Tod ihres Mannes Polizisten vor dem Haus von Kerstin Cameron stehen und sie bitten, mit auf die Polizeiwache zu kommen, ahnt sie nicht, dass sie danach mit einem lapidaren Satz für über ein Jahr ins Gefängnis wandern wird. "Die Angeklagte ist sofort in Gewahrsam zu nehmen. Zweimal wöchentlich hat sie vor Gericht zu erscheinen, für eine Anhörung. Nächster!"

Vorgeworfen wird der jungen Frau mit vier kleinen Kindern, dass sie zwei Jahre zuvor, am 4. Juli 1998, ihren Ehemann Cliff umgebracht haben soll. Die Hauptankläger sind ihre Schwiegereltern aus Neuseeland, die nicht damit fertig werden, dass ihr Sohn unter Alkoholeinfluss Selbstmord begangen hat. Für Kerstin Cameron beginnt eine schwere Zeit, denn in Tansania werden Mörder gehängt.

Es beginnen langwierige Untersuchungen, Gutachten werden von ominösen Detektiven erstellt und wieder verworfen. Ohne den sicheren Rückhalt ihrer eigenen Familie und im Freundeskreis, hätte Kerstin Cameron diese deprimierende Haft nicht unbeschadet überstanden. Unzählige Zeugen werden gehört und es ist nicht zu verhindern, dass viele unschöne Details ihrer Ehe ins Licht der Öffentlichkeit gerückt werden.

Kerstin Cameron schreibt einen erschütternden Bericht über ihre Zeit im Gefängnis und ihre Hilflosigkeit, mit der sie der Justizbehörde in Tansania ausgeliefert ist. Auch wenn beim Lesen dieser große Kübel an Schmutzwäsche, der hier dem Leser vor die Füße gekippt wird, manchmal störend wirkt, bleibt eine große Bewunderung für den Mut und den Optimums dieser Frau zurück. © manuela haselberger


Kerstin Cameron - Kein Himmel über Afrika
Eine Frau kämpft um ihre Freiheit
© 2002, München, List Verlag, 349 S., 20.00 € (HC)






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»Mama!«
»Mama, du hast vergessen, das Hundefleisch zu besorgen.«
Stimmt. Das habe ich beim gestrigen Einkauf wirklich vergessen. Ich werfe einen Blick auf meine Uhr, fast neun! Es ist Donnerstag, der 4. Mai ~ooo, und ich wollte längst auf dem Weg nach Nairobi sein. Meine Eltern ziehen um und ich hatte meiner Mutter versprochen, übers Wochenende zu kommen und ihr beim Packen zu helfen. Für die Fahrt von Arusha nach Nairobi brauche ich mindestens viereinhalb Stunden.

»Ist Lachie fertig angezogen?«, frage ich Maria.
»Ja, er ist startklar«, antwortet meine Haushälterin.
Lachie (sprich: Lockie) ist mein Jüngstes, gerade drei Jahre alt, er ist unser Baby. Ich nehme ihn mit nach Nairobi. Meine drei älteren Kinder, Mirella, 13 Jahre, Lorne, 9 Jahre, und Tell, 6 Jahre, habe ich gestern zu Raoul, meinem Ex, und seiner zweiten Frau Jan nach Monduh gebracht. Mein Handy klingelt. »Steig bitte in dein Auto und hau ab, aber sofort!« Es ist Kate, die Managerin meines Charterflug-Unternehmens Fleet Air.

»Wie bitte? Was meinst du damit?«, frage ich überrascht.
Sie spricht nun sehr leise und eindringlich: »Die Polizei war gerade hier im Büro und hat nach dir gefragt. Ich habe ihnen gesagt, dass du heute später kommst.«
»Ja und? Was wollten sie denn jetzt schon wieder? Ich hab denen doch alles gesagt.«
»Kerstin, du sollst sofort auf die Wache kommen und du sollst deinen Pass mitbringen. Da stimmt etwas nicht. Bitte, tu, was ich dir sage, und beeil dich. Die sind bestimmt auf dem Weg zu deinem Haus. Lass alles stehen und liegen, setz dich ins Auto und hau ab!«, ruft Kate.

Für einen Moment überkommt mich ein Anflug von Panik. Unzählige Gedankenfetzen wirbeln mir durch den Kopf. Nein, am besten nicht groß überlegen, erst mal weg hier. Ich schnappe mir meine Handtasche und renne ins Wohnzimmer. Dann nehme ich der überraschten Maria Lachie aus dem Arm. »Bibi, ich muss weg, wenn jemand kommen und nach mir fragen sollte, sag, ich bin kurz mal weg, du weißt nicht, wohin!«

»Mama, was ist denn los?«
Sie sieht mich verwundert an. »Das weiß ich selbst noch nicht. Vielleicht bin ich gleich wieder zurück.«
Ich schnalle Lachie in seinen Kindersitz, steige in den Range Rover und fahre los. Wohin? Meine Freundin Annette wohnt in der Nähe, sie haben ein großes, gut gesichertes Grundstück. Vielleicht kann ich dort erst mal in Ruhe nachdenken.
Mama Annette sei nicht da, sagt der askan am Tor, aber bwana Frank, ihr Mann, sei im Haus.

Frank lässt mich dann auch rein. »Hallo Kerstin, Annette ist noch nicht zurück, sie bringt gerade Julia in die Schule.«
»Frank, ich glaube, die wollen mich verhaften«, kann ich gerade noch hervorbringen. Dann breche ich in Tränen aus und sinke auf einen Stuhl am Esstisch. Der Mann meiner Freundin gibt mir einen Kaffee und ich erzähle ihm, was eben vorgefallen ist.
»Trink mal in Ruhe deinen Kaffee«, besänftigt er mich. »Ich rufe schnell deinen Anwalt an. Herr Chaddar müsste doch wissen, was los ist! Und dann können wir gemeinsam überlegen, was wir am besten machen.«

Meine Anspannung lässt sofort merklich nach. Abgesehen davon, dass Frank einer der bestaussehenden Männer ist, die ich kenne, habe ich an ihm immer seine ruhige Sachlichkeit und kompetente Handlungsweise bewundert. Der Sohn einer Deutschen und eines Mauritianers ist seit zehn Jahren mit meiner Freundin Annette verheiratet, die aus Mannheim stammt.

Zusammen haben sie das vielleicht beste Luxus-Fotosafari-Unternehmen Tansanias aufgebaut. Mit seinen dunklen Haaren, der braunen Haut und dem unglaublich gut geschnittenen Gesicht hat er das telegene Aussehen seines Vaters geerbt. Annette dagegen ist zierlich, schlank, blond und eine echte »Powerfrau«. Zusammen sind sie das ultimative Traumpaar.

Frank kommt aus seinem Büro zurück. »Herr Chaddar hat keine Ahnung, was da los ist. Er schickt sofort einen seiner Mitarbeiter ins Präsidium und ruft uns dann zurück.«
Nach 5 Minuten klingelt das Telefon, es ist mein Anwalt. »Es besteht nicht der geringste Grund zur Beunruhigung. Die Polizei hat nur noch einige Fragen an Sie.«
Ich traue dem Frieden nicht. »Warum soll ich dann meinen Pass mitbringen?«
»Vielleicht brauchen sie eine Kopie«, meint er.
Frank teilt meine Skepsis. »Kerstin, das Ganze gefällt mir nicht. Vielleicht solltest du wirklich nach Nairobi fahren. Nimm am besten eins von deinen Flugzeugen und bleib so lange drüben, bis wir genau wissen, was sie von dir wollen.«
Ich habe mir die Sache mittlerweile noch einmal überlegt. »Das bringt doch nichts, Frank. Wenn die mich wirklich verhaften wollen, tun sie es auch am Flugplatz oder an der Grenze in Namanga.
Sicher könnten wir jetzt einen Plan schmieden, um mich irgendwie außer Landes zu lotsen, aber das kann ich nicht machen. Das würde ja sofort wie ein Schuldgeständnis aussehen. Vielleicht hat Herr Chaddar Recht und es ist ganz harmlos. Kate hat schon mehr als einmal überreagiert. Ich fahre jetzt im Büro vorbei und hole sie ab, damit sie mich aufs Präsidium begleitet. Dann werden wir weitersehen. Danke, Frank, mach dir keine Sorgen, ich rufe dich nachher an.«
Kate ist von dieser Idee zwar gar nicht begeistert, aber sie kommt selbstverständlich mit. »Davon halten mich keine zehn Pferde ab«, bekundet sie kampflustig.

Wenn es um mich geht, könnte man manchmal meinen, sie wäre ein Dobermann. Als ich sie damals kennen lernte, leitete die Engländerin die Bar im Discovery Club hier in Arusha und erwähnte, dass sie sich gerade nach einer anderen Tätigkeit umsehe. Sie war in der Navy für die Wartung der Hubschrauher zuständig gewesen und brachte als Mechanikerin ein gewisses Verständnis für Flugzeuge mit.

Wir beschließen, Lachie unterwegs bei meiner Freundin Madeleine abzusetzen. Eine afrikanische Wache ist kein Ort für ein Kleinkind. Mads ist Neuseeländerin, sehr hübsch, schlank und hat dunkle Haare. Sie ist ein echtes Organisationstalent, Probleme gibt es für sie einfach nicht und sie geht alles, was sie tut, mit unglaublich viel Energie und Enthusiasmus an. Ihren Mann Ekko, einen Holländer, hat sie hier kennen und lieben gelernt. Er leitet eine holländische Firma, die mit Saatgut handelt, um es anschließend nach Europa zu exportieren. Dabei hilft Pop Vriend, wie die Firma heißt, den Farmern auch schon mal bei der Vorfinanzierung. Als Besitzer der LoongatFarm hatten wir geschäftlich viel mit ihm zu tun. Seit März 1998 sind die beiden verheiratet und ihre zwei Jahre alte Tochter Nicolette bekommt bald ein Geschwisterchen. Nicolette und Lachie spielen oft und gern zusammen und er ist auch ganz begeistert, als ich ihm erkläre, er dürfte bei den beiden bleiben, bis ich ihn später abhole.
Wir können nicht wissen, dass es acht Monate dauern wird, bis wir uns wiedersehen.

Auf der Wache werden wir von einem Kripobeamten sehr freundlich und zuvorkommend begrüßt. Ich möge bitte kurz Platz nehmen, der zuständige Kollege sei gleich verfügbar. Alles scheint normal, keiner schenkt mir irgendwelche Beachtung. Mir fällt ein Stein vom Herzen. Muss sich wohl doch nur um eine Routinefrage handeln, denke ich und lehne mich auf meinem Stuhl zurück. Seit mein Mann Cliff sich vor nunmehr fast zwei Jahren das Leben genommen hat, bin ich Befragungen jeder Art gewöhnt und lasse mich davon nur noch selten aus der Fassung bringen. Nach einer halben Stunde kommt einer der Kripobeamten, der mir flüchtig bekannt ist. Zunächst entschuldigt er sich höflich für die Unannehmlichkeiten, dann sagt er sehr freundlich: »Würden Sie mich bitte zum Gericht begleiten? Es gibt dort noch etwas zu klären.«
Auf meine verblüffte Nachfrage erläutert er mir, eine meiner Aussagen müsse beglaubigt werden.

Auf der Fahrt zum Obersten Gericht bitte ich Kate, vorsichtshalber Herrn Chaddar anzurufen und ihm zu sagen, er solle uns dort treffen. Der Arusha High Court beinhaltet sowohl das Oberste als auch das Bezirksgericht. Das von außen recht hübsche ehemalige Kolonialgebäude ist mittlerweile etwas baufällig geworden. An einigen Stellen ist das Dach undicht und die Deckenplatten hängen halb verrottet herunter. Innen könnte auch mal wieder gestrichen werden, die Farbe blättert überall ab. Auf den schmuddeligen Gängen stapeln sich mit Bindfäden zusammengeschnürte Akten vom Fußboden bis an die Decke. Wenn die mal alte Unterlagen brauchen, schießt es mir durch den Kopf, die finden sie nie.

Ich werde erneut gebeten, auf einer Bank Platz zu nehmen. Kurz darauf trifft Herr Chaddar ein und versucht als Erstes, den Vorgang zu beschleunigen. Kaum ist er weg, erscheint eine Polizistin und bittet mich, ihr zu folgen. Über einige Stufen und einen kurzen Gang führt sie mich in ein winziges Büro. Dabei müssen wir uns durch die Menschenmassen drängen, die das ganze Gebäude zu belagern scheinen. Drinnen ist gerade mal Platz für zwei wackelige Holztische. Hinter einem sitzt ein freundlich aussehendes Männlein in einem leicht abgetragenen Anzug, seine Krawatte hängt schief. Der Mann sieht nicht besonders gefährlich aus. Hinter ihm, neben ihm und um ihn herum türmen sich weitere Aktenberge.

Herr Chaddar richtet sich zu seiner vollen Größe von ungefähr 1,68 Meter auf und streckt die Brust raus.
»Euer Ehren ...«
Der Richter hebt die Hand und bittet murmelnd um etwas Geduld. Dann kramt er in dem Papierwust auf seinem Schreibtisch herum, findet, was er sucht, und beschäftigt sich einige Minuten mit irgendeiner Schreibarbeit.
In der Zwischenzeit sehe ich mich um. Ich stehe direkt neben der Tür, eingequetscht zwischen Herrn Chaddar vor mir und der Polizistin hinter mir. Neben meinem Anwalt sitzt ein Beamter mittleren Alters in einer Khaki-Uniform, er trägt eine Brille und sein Kopf ist kahl geschoren. Links von mir ist ein kleines, schmutziges Fenster, durch das kaum Tageslicht hereinfällt. Rechts der Schreibtisch, dahinter das Männlein. Jetzt hat der Richter seine Schreibarbeit beendet und lächelt mich kurz an. Dann wird er ernst und richtet seinen Blick auf den Beamten in Khaki-Uniform. »Ja, bitte?«, sagt er.

Der Uniformierte erhebt sich. »Euer Ehren, es geht hier um den Fall der Republik Tansania gegen Kerstin Clifton Cameron. Die Republik klagt hiermit Kerstin Clifton Cameron an, am 4. Juli 1998 gegen Mitternacht ihren Ehemann, Clifton Donald Cameron, ermordet zu haben.«
Das versetzt mir nun doch einen Schock. Mir wird erst schwindelig, dann schwarz vor Augen und ich muss mich anlehnen. Das Männlein schreibt kurz. Meinem Anwalt scheint es ebenfalls die Sprache verschlagen zu haben.
Der Richter sieht mich an. »Sind Sie Frau Cameron?«
Ich nicke schwach.
Unbeirrt fährt er fort: »Ich nehme hiermit die Anklage der Republik zur Kenntnis. Die Angeklagte ist sofort in Gewahrsam zu nehmen. Zweimal wöchentlich hat sie vor Gericht zu erscheinen, für eine Anhörung. Nächster!«
Herr Chaddar findet seine Sprache wieder. »Euer Ehren«, stottert er, »ich muss energisch protestieren. Frau Cameron ist Witwe und hat vier kleine Kinder. Außerdem hat sie viel in Tansania investiert und muss dringend ihre Firmengeschäfte führen. Euer Ehren, ich beantrage aus diesen Gründen eine Freilassung auf Kaution!«
Das Männlein seufzt kurz. »Lautet die Anklage auf Mord, dann gibt es keine Kaution, das wissen Sie ganz genau!«
»Aber Euer Ehren, ich protestiere ...«
»NÄCHSTER!«
Die Polizistin nimmt mich am Arm und zerrt mich aus dem Büro .... S. 10-15


»Finden Sie das normal?«
»Warum nicht?«
»Hätten Sie als Experte es nicht für besser gehalten, sich hier vor Ort um Beweismaterial zu bemühen, anstatt sich auf Fotos zu verlassen, die Ihnen irgendjemand zuschickte?«
»Ich verstehe Ihre Frage nicht.«
»Wollten Sie sich den Tatort nicht mal persönlich ansehen?«
»Nein.«
»Demnach besteht das Beweismaterial, mit dem sie arbeiteten, aus Dokumenten und Fotos, die Ihnen Herr Morgan zugeschickt hat.«
»So ist es«, sagt Baldwin und nickt bestätigend.
»Hat Herr Morgan Ihnen mitgeteilt, wann die Fotos entstanden sind?«
»Ja, die Schwarzweißbilder hat die Polizei hier am Tatort gemacht, die Farbfotos stammen von der Obduktion.«
»Von welcher der Obduktionen reden Sie?«
»Das weiß ich nicht.«
Es ist unfassbar. Ich rutsche vorsichtig auf meiner Anklagebank hin und her. Das stundenlange Sitzen auf der Holzbank ist mühsam und verursacht mir schreckliche Schmerzen im Rücken. Aber ich versuche mich weiter zu konzentrieren.

»Wir reden hier über einen Vorfall, der in Tansania im Juli 1998 geschehen ist. Sie wurden ganze zwei Jahre später aufgefordert, den Fall zu begutachten«, fasst Herr Bomani kurz zusammen.
»Ja, so ungefähr.«
»Da Sie den Tatort nie persönlich aufgesucht haben, ist Ihre Begutachtung also rein theoretischer Art.«
»Nein, das sehe ich nicht so«, lautet die energische Antwort.
»Warum nicht?«
»Ich hatte ja die Dokumente von Herrn Morgan.«
»Wer ist Herr Morgan?«
»Er ist aus Neuseeland.«
»Ist dieser Mann ein international anerkannter Detektiv?«
»Das weiß ich nicht.«
»Also könnte Herr Morgan irgendein beliebiger Tourist sein, der Ihnen aus Tansania irgendwelche Fotos zuschickte und Sie anschließend beauftragte, einen Fall zu begutachten, der sich in einem Ihnen völlig fremden Land zugetragen hat.«
»Nein, Sir.«
»Wussten Sie, dass Sie als Zeuge in einem Kriminalfall aussagen würden?«
»Nein, Sir.«
»Also hat man Sie nicht vollständig informiert?«
»Nein, Sir.«
Kann er eigentlich auch noch etwas anderes antworten als »Nein, Sir«, denke ich so bei mir. Doch Herr Bomani setzt schon zur nächsten Frage an.

»Herr Baldwin, wissen Sie irgendetwas über die Standards der Beweisvorlage in einem Kriminalfall?«
»Ja, in den USA muss die Anklage Beweise erbringen, die eindeutig und über jeglichen Zweifel erhaben sind.«
»Und wenn Zweifel herrschen?«
Herr Bomani lässt nicht locker. »In diesem Fall gibt es keine Zweifel, sonst wäre ich nicht hier!«, sagt der Experte mit Nachdruck.
Im Zuschauerraum wird es unruhig, die Anwesenden drücken verhalten ihren Unmut aus. Daraufhin dreht Lachie sich um und wirft einen bitterbösen Blick in den Gerichtssaal. Aber wenigstens hat er aufgehört, dämlich durch die Gegend zu grinsen.

Nachdem Richter Rutakangwa die Ruhe wiederhergestellt hat, fragt mein Anwalt den Zeugen: »Herr Baldwin, hat man Ihnen mitgeteilt, dass auch die tansanische Polizei in dem Fall ermittelt hat?«
»Ja.«
»Und wie lautet das Ergebnis der Ermittlungen?«
»Es handelt sich um eine selbst beigebrachte Wunde, also Selbstmord.«
»Ist dieses Ergebnis plausibel?«
»Ja.«
»Ist der Standard der Beweislage einem Kriminalfall entsprechend?«, will Herr Bomani nun wissen. »Meine Schlussfolgerungen habe ich in meinem Bericht doch deutlich ausgedrückt.«
S. 263-264

Lesezitate nach Kerstin Cameron - Kein Himmel über Afrika


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© 9.3.2002 by
Manuela Haselberger
Quelle: http://www.bookinist.de