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Zitiert nach dem Buch

PROLOG

Zuerst sah sie nur die Unterhose, die in einem Strauch hing. Sie schwang sanft hin und her; leuchtete lachsrosa vor dem taubeschwerten Grün. Augenblicklich empfand sie Wut. Dass die jungen Leute aber auch vor nichts Respekt hatten. Nicht einmal die Toten durften ihre Ruhe haben.

Sie versank in Grübeln über den Verfall der Gesellschaft, während der Hund weiter am Metallzaun enttangzog. Als sie dem Tier an der Südseite des Friedhofs um die kleinen Bäume herum gefolgt war, sah sie das Bein. Ihr Unmut wuchs, diese unverschämten Leute! Abends konnte sie die Frauen sehen, wenn sie über den Gehsteig promenierten, leichte Kleidung und laute Stimmen, und die Kerle einluden. Es war keine Entschuldigung, dass es warm war.

Der Hund setzte am Zaun eine lange Wurst ins Gras. Sie schaute Weg und tat, als hätte sie nichts gesehen. Um diese Zeit war kein Mensch unterwegs. Warum sich dann mit der Tüte rumquälen?

»Komm, Jesper«, lockte sie und zog den Hund zum Auslauf auf der östlichen Seite des Parks. »Komm schon, Alter, Silberherzchen ...« Sie warf einen Blick über die Schulter, als sie sich vom Zaun entfernte. Das Bein war nicht mehr zu sehen, wurde von dem dichten Blattwerk des Parks verdeckt.

Es würde heute wieder ein heißer Tag werden, das konnte sie bereits spüren. Schweiß lief ihr über die Stirn, obwohl die Sonne gerade erst aufgegangen war. Sie atmete schwer, als es bergauf ging. Der Hund zerrte an der Leine. Seine Zunge hing bereits so weit heraus, dass sie übers Gras schleifte.
S. 7


Lesezitat nach Liza Marklund - Studio 6


Bookinists Buchtipp zu

Liza Marklund

Nobels Testament

© 2007

"Nobels Testament" führt in die Welt der Forschung, in der es leider nicht immer um die hehren Prinzipien der Wissenschaft und den völlig uneigennützigen Einsatz zum Wohl der Menschheit geht, sondern es stehen handfeste finanzielle Machenschaften im Hintergrund. Und nicht jeder Kandidat für den Nobelpreis hat diesen auch verdient.

Liza Marklund legt bei ihren Krimis viel Wert auf die Schilderung der Probleme ihrer Protagonistin.

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stu stu s t u d i o
Liza Marklund - Studio 6

ie schwedische Krimiautorin Liza Marklund, ist seit ihrem Debüt "Olympisches Feuer", in aller Munde als die neue Queen of Crime. Im Thriller "Studio 6" beschreibt sie die ersten Wochen der Journalistin Annika Bengtzon beim Stockholmer Abendblatt. Es sollte nur eine kurze Sommervertretung werden, doch die Tote im Kronobergspark liefert Annika die Top-Story auf der Titelseite.

Ein junges Mädchen wird früh morgens ermordet aufgefunden. Wurde sie vergewaltigt? Es sind Spuren äußerer Gewaltanwendung auszumachen. Annika spricht mit der Freundin der Toten. Die beiden jungen Mädchen haben sich ihr Geld im Studio 6, einem Nacht-Club, verdient. Ist der Täter hier zu suchen? Auch der Freund macht nicht gerade einen Vertrauen erweckenden Eindruck.

Doch die Spuren führen Annika weiter in höchste politische Kreise, als ein Zahlungsbeleg des schwedischen Außenministers aus Studio 6 auftaucht. Er hat eine geheime Wohnung im gleichen Block wie das tote Mädchen. Seine nicht unerhebliche Rechnung war am Abend vor ihrem Tod von ihr quittiert worden. Hat er sie zuletzt gesehen?

Der Fall liegt allerdings komplizierter. Annika, noch nicht sehr erfahren in ihrem Geschäft, macht sich nicht nur Freunde mit ihrer geradlinigen Art. Schon gar nicht bei ihrem männlichen Kollegen Jansson: "Sie war klug, unprofessionell und karierregeil in einer Kombination, die ihm nicht immer gesund schien."

Doch wenn sie mit ihren Recherchen beginnt, sind es die bohrenden Fragen der Journalistin, die den Leser in Atem halten, so dass er gespannt ihre Ermittlungen mitverfolgt. Ebenso gut getroffen ist der Zeitungs-Alltag, bei dem es gilt, die Nachricht des Tages vor der Konkurrenz zu verbreiten. Dass Liza Marklund sich in diesem Metier gut auskennt, hat sie bereits im "Olympischen Feuer" gezeigt.

Allerdings ähneln sich ihre beiden Krimis im chronologischen Aufbau und ebenso in den eingeschobenen Tagebuchnotizen. Ein etwas starres Muster, das sicher nicht für einen dritten Krimi tauglich ist.

Krimileser, die mehr über die Welt der "schnellen Nachrichten" erfahren und den Alltag einer aufstrebenden Journalistin begleiten möchten, die sich hart gegen die männlichen Kollegen durchsetzt, kommen bei Liza Marklund auf ihre Kosten. Allerdings ist die Frische, das Neue in ihren Büchern, bei ihrem Erstling überzeugender. © manuela haselberger


Liza Marklund - Studio 6
Original: Studio sex, © 1999
Übersetzt von Susanne Dahmann

© 2001, Hamburg, Hoffmann und Campe, 416 S., 22.95 € (HC)
© 2002, Reinbek, Rowohlt, 416 S., 9.90 € (TB)
© 2002, Hamburg, Hoffmann und Campe, 5 CDs, ab 15 € (MC)
© 2002, Hamburg, Hoffmann und Campe, 4 MCs., 32.00 € (MC)





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Zitat aus dem Buch

Spiken hatte am anderen Ende jemanden in der Leitung, und Annika begriff, dass die Diskussion beendet war. Sie schaute sich um, Berit und Bertil Strand waren schon im Treppenhaus verschwunden. Sie ging schnell zu ihrem Platz, zog die Tasche heraus, die unter den Schubladenschrank geraten war, und rannte ihren Kollegen hinterher. Der Fahrstuhl war schon unten, sie nahm die Treppe, Himmel nochmal, warum musste sie immer Streit anfangen? Jetzt verpasste sie fast ihre erste große Sache, weil sie unbedingt den Nachrichtenchef zurechtweisen musste. »Idiotin«, sagte sie laut zu sich selbst.

Sie holte die Reporterin und den Fotografen am Eingang zur Garage ein. »Wir arbeiten gleichberechtigt zusammen, bis wir uns aufteilen müssen«, sagte Berit und machte sich im Gehen Notizen auf einem Block. »Ich heiße übrigens Berit Hamrin, ich glaube, wir haben uns noch nicht kennen gelernt. Sag einfach Berit.« Die ältere Frau lächelte Annika an. Sie gaben sich die Hand und setzten sich in Bertil Strands Saab, Annika hinten und Berit vom. »Die Tür bitte nicht so heftig zuknallen«, sagte Bertil Strand missbilligend und warf Annika über die Schulter einen Blick zu. »Sie können damit den Lack ruinieren.«

Du meine Güte, dachte Annika.
S. 189

zitiert aus Liza Marklund - Studio 6



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